Neophyten in den Sack
30.07.2024 BaselbietKanton unterstützt fachgerechte Entsorgung
In anderen Kantonen wird das Pflanzenmaterial invasiver Neophyten mittels Neophytensack entsorgt. Diesen stellt nun auch der Kanton Baselland den Gemeinden zur Verfügung.
Brigitt Buser
Mehr als 30 ...
Kanton unterstützt fachgerechte Entsorgung
In anderen Kantonen wird das Pflanzenmaterial invasiver Neophyten mittels Neophytensack entsorgt. Diesen stellt nun auch der Kanton Baselland den Gemeinden zur Verfügung.
Brigitt Buser
Mehr als 30 invasive Neophyten sind ab September nicht mehr im Handel erhältlich. Das bedeutet aber nicht, dass die Neophyten, die in unseren Gärten wachsen, entsorgt werden müssen. Sie dürfen weiterhin ungehindert wachsen und blühen, wie zum Beispiel die Goldrute, das Einjährige Berufkraut oder der Schmetterlingsflieder.
Werden die bald verblühten Blüten oder die ganze Pflanze dann nicht entfernt, werden ihre Samen vom Wind verweht oder von Vögel durch die Nahrung aufgenommenen und wieder ausgeschieden. Dies nicht nur in unmittelbarer Umgebung, sondern auch in Feld, Wald und Flur. Dort können sich die Pflanzen nicht nur ungehindert ausbreiten, sondern ausserdem unsere einheimischen Arten verdrängen.
Um der unkontrollierten Verbreitung invasiver Neophyten entgegenzuwirken, stellt der Kanton den Gemeinden per sofort und unentgeltlich Neophytensäcke zur Verfügung. Dabei handelt es sich um 60-Liter-Beutel aus rezykliertem Kunststoff. Mit diesem Angebot will der Kanton der Bevölkerung eine einfache wie auch sichere Entsorgung invasiver Neophyten ermöglichen. Die Säcke können von den Gartenbesitzerinnen und -besitzern bei der jeweiligen Wohngemeinde bezogen werden. Die Gemeinden informieren zu gegebener Zeit in ihrem Publikationsorgan darüber.
Die gefüllten Säcke werden mit dem Hauskehricht abtransportiert und in der Kehrichtverbrennungsanlage vernichtet. Im Gegensatz zum Kehrichtsack muss der Neophytensack nicht mit einer Abfallmarke versehen werden. Die Kosten für die Sammlung und Entsorgung übernimmt die Gemeinde. Um kontrollieren zu können, dass die Neophytensäcke ausschliesslich dafür vorgesehenes Schnittgut und Pflanzen enthalten, ist der Sack transparent.
Fallen grössere Mengen an, wie dies bei der Entfernung einer Kirschlorbeerhecke oder der grossen Tessinerpalme der Fall ist, wird geraten, Kontakt mit der Gemeinde aufzunehmen und sie zu bitten, eine Deckelmulde, einen Container oder einen Anhänger bereitzustellen.
Mit diesem Angebot will der Kanton die Bevölkerung verstärkt für das Thema invasive Neophyten sensibilisieren und sie dabei unterstützen, eine Verschleppung durch unsachgemässe Entsorgung zu verhindern. Es kann zudem ein Anreiz sein, invasive Neophyten am Strassenrandrand oder in der Umgebung bei einem Spaziergang zu sammeln und fachgerecht zu entsorgen. Dadurch würden Natur- und Vogelschutzvereine entlastet.