Naturpark Baselland
31.10.2024 RegionDie persönliche Meinung geändert
Zum Artikel «Naturschützer sind skeptisch gegenüber Park» in der «Volksstimme» vom Dienstag, Seite 4
Als Gemeindepräsident war ich beim ersten Errichtungsversuch des damaligen ...
Die persönliche Meinung geändert
Zum Artikel «Naturschützer sind skeptisch gegenüber Park» in der «Volksstimme» vom Dienstag, Seite 4
Als Gemeindepräsident war ich beim ersten Errichtungsversuch des damaligen Juraparks Baselland befürwortend in der Steuerungsgruppe mit dabei und habe das Projekt aktiv in der Politik unterstützt, weil ich es als wirtschaftlich vorteilhaft erachtete. Schon damals stellte ich fest, dass die Vertretungen der Naturschutzorganisationen ziemlich grosse Vorbehalte zum geplanten Jurapark hatten. Deren Hauptsorge war nämlich, dass die Geldströme in Zukunft vermehrt in den Jurapark und nicht mehr zu ihnen fliessen könnten, was natürlich nicht in ihrem Interesse war. Meiner Wahrnehmung nach verursachte der damalige Geschäftsführer von Pro Natura Baselland mit einer trölerischen Einsprache gegen ein landwirtschaftliches Aufstockungsprojekt in Diegten, dass der betroffene Landwirt die Einsprache in Verbindung mit dem Parkprojekt brachte und vor und an den massgeblichen Gemeindeversammlungen intensiv gegen den Park Stimmung machte. Als Fazit lehnten die wichtigsten Gemeinden des Projekts Jurapark Baselland, die es unbedingt für die zusammenhängende Fläche von 100 Hektaren brauchte, den Beitritt ab, womit es gescheitert war und rund eine halbe Million Franken Vorinvestitionen in den Sand gesetzt wurden.
Die jetzige Ablehnung des Projekts Naturpark Baselbiet durch den Alt-Geschäftsführer von Pro Natura Baselland erfolgt hauptsächlich aus monetären Gründen, noch umrahmt mit politischer Ablehnung und Wirtschaftsfeindlichkeit. Dass Spendengelder erst einmal verdient werden müssen, bevor sie gespendet werden können, wird nicht bedacht.
Meine Meinung zum erneuten Parkprojekt habe ich persönlich geändert. Vor gut zehn Jahren hätte der Park Sinn ergeben und einiges in Bewegung bringen können. Heute ist vieles auch ohne Fördergelder entstanden. Was Fördergelder braucht, um zu funktionieren, geht ohne Fördergelder wieder zugrunde. Für die meisten Gemeinden – nicht für alle – ist heute keine Wertschöpfung aus dem Naturparkprojekt zu erwarten, sondern vor allem regelmässige Kosten zulasten klammer Gemeindefinanzen. Um Wertschöpfung zu generieren, braucht es motivierte Personen, die eine Projektidee haben und umsetzen wollen. Diese Personen sind in den meisten Gemeinden nicht vorhanden. Deshalb bin ich heute begeistert, sind der Alt-Geschäftsführer von Pro Natura Baselland und ich doch einmal im Leben derselben Meinung.
Andreas Buser, Alt-Gemeindepräsident und Alt-Mitglied Steuerungsgruppe Jurapark, Niederdorf