«Man kommt in ein tiefes Denken»
28.11.2025 Bezirk LiestalTania Zbinden therapiert mit Legosteinen
Beraterin Tania Zbinden aus Liestal setzt in ihrer Praxis auf die Methode «Lego Serious Play», um mit Unternehmen, Schulen, Familien und Paaren auf kreative Art Lösungen für Konflikte aufzuzeigen.
Sander van ...
Tania Zbinden therapiert mit Legosteinen
Beraterin Tania Zbinden aus Liestal setzt in ihrer Praxis auf die Methode «Lego Serious Play», um mit Unternehmen, Schulen, Familien und Paaren auf kreative Art Lösungen für Konflikte aufzuzeigen.
Sander van Riemsdijk
In einer zunehmend komplexen Welt, in der die einzige Konstante die ständige Veränderung ist, werden Methoden gesucht, um Herausforderungen in Wirtschaft und Zusammenleben zu meistern. Eine Methode, die in den vergangenen Jahren kreative Lösungen hervorgebracht hat und flexibel in vielen Kontexten eingesetzt werden kann, ist «Lego Serious Play» (LSP). Diese Technik basiert auf Spiel, Konstruktivismus und Vorstellungskraft – und hat stark an Beliebtheit gewonnen. Entwickelt wurde sie in den 1990er-Jahren von der «Lego Group» in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern und Organisationsexperten.
Das Prinzip von LSP besteht darin, Ideen und Gedanken mit Legosteinen zu visualisieren und dadurch greifbar zu machen. Die Methode eignet sich für Zukunftsplanung, Visionsfindung, Strategie- und Teamentwicklung oder zur Lösung von Teamkonflikten. Begleitet werden die Teilnehmenden dabei von einer zertifizierten Moderatorin – in der LSP-Welt auch Facilitatorin genannt. Eine von ihnen ist Tania Zbinden aus Liestal.
«Was ‹Lego Serious Play› so besonders macht, ist seine Vielseitigkeit und Flexibilität. Es unterstützt die Entwicklung von Problemlösungen und fördert Denkprozesse auf eine andere Weise», erklärt Zbinden. Als professionelle Coachin und Beraterin setzt sie die Methode in Workshops für Teams, Einzelpersonen, Schulen, Organisationen und Institutionen ein.
Der Ablauf eines LSP-Workshops ist stets ähnlich. Gelegentlich müssen anfängliche Zweifel überwunden werden, dass man mit «Kinderspielzeug» tatsächlich Strategien entwickeln oder Entscheidungen treffen kann. «Deshalb ist es wichtig, dass die Teilnehmenden zunächst das Legomaterial kennenlernen. Es besteht aus 63 farbigen Teilen in einem kleinen Beutel», so Zbinden.
LSP ist keine Spielerei. Die Methode funktioniert über einen strukturierten Prozess: Ausgangspunkt sind zukunftsorientierte Einstiegsfragen. Die Teilnehmenden bauen ihre Antworten mit den Legosteinen, teilen die Modelle und reflektieren sie gemeinsam. «Beim Bauen entstehen Ideen, die man vielleicht nicht in Worte gefasst hätte. Beim anschliessenden Beschreiben der Modelle erzählt man Geschichten und entwickelt Vorstellungen. Man kommt dabei in ein tiefes Denken», erläutert Zbinden. Im Gegensatz zu klassischen Workshops werden hier nicht nur abstrakte Gespräche geführt. Jeder baut, erklärt und wird gehört. «‹Lego Serious Play› liefert greifbare Antworten, die Perspektivenvielfalt und Tiefgang erzeugen.»
Tania Zbinden hat das Verfahren auch auf Familien- und Paarkontexte ausgeweitet: «Lego Serious Play» lädt Eltern, Kinder und Paare ein, gemeinsam Antworten auf Fragen «zu bauen» und miteinander ins Gespräch zu kommen. «Auch hier wirkt das Bauen mit Legosteinen als gemeinsames Erlebnis. Es macht sichtbar Spass, öffnet spielerisch den Dialog und fördert Verständnis», sagt Zbinden.
Zur Person
svr. Tania Zbinden-Dörflinger (52) ist verheiratet und Mutter von vier erwachsenen Söhnen. In Liestal geboren, ist sie dem Kantonshauptort treu geblieben. Sie ist Mitglied von «Frauen vereint Liestal» und einer Fasnachtsclique. Nach ihrer Ausbildung zur Kindergärtnerin und später zur Schulischen Heilpädagogin (Master FHNW) war sie viele Jahre in der integrativen Förderung tätig. Sie verfügt zudem über Weiterbildungen in Traumapädagogik, Autismus-Spektrum-Störungen, Lerncoaching sowie Supervision, Coaching und Organisationsberatung. Seit 2022 führt sie ihre eigene Praxis «Fokus Raum GmbH» in Liestal.


