«Mad Angel» schliesst wegen Personalmangels

  02.05.2025 Bezirk Liestal

Jetzt wird ein neuer Pächter gesucht

ch. Herber Schlag für ein Liestaler Traditionslokal: Das Restaurant des Hotels Engel, das «Mad Angel», schliesst Ende Juni seine Türen. Dies nicht etwa, weil die Gäste ausbleiben, sondern wegen Personalmangels. Wie Marc Grieder, Geschäftsführer und Miteigentümer des Hotels Engel, und das «Mad Angel»-Team auf Facebook mitteilen, geht eine langjährige Mitarbeiterin in der Küche in den Ruhestand und ein weiterer Koch hat das Team aus familiären Gründen verlassen. Seit November vergangenen Jahres habe man versucht, die Abgänge zu kompensieren – ohne Erfolg aber. «Corona und strenge Regeln haben in der Gastronomie sehr viel zerstört und Fachkräfte haben die Branche gewechselt», sagt dazu Hotelier Grieder.

Während der vergangenen Monate hätten der Küchenchef und seine Stellvertretung ein enormes Arbeitspensum gestemmt, was auf die Dauer aber weder fair noch tragbar sei, wie es in der Mitteilung weiter heisst: «Deshalb haben wir uns schweren Herzens entschieden, den Betrieb in seiner aktuellen Form zu beenden.» Schweren Herzens, weil das Lokal brummte: «Das Konzept hat eingeschlagen wie eine Bombe», so Grieder, «die Gäste waren begeistert und wurden zu tollen Stammgästen.» Aktuell laufe es fast zu gut: Damit die Küche auf hohem Niveau produzieren kann, müsse die Anzahl Gäste auf 40 begrenzt werden.

Mehrere Follower des «Mad Angel» auf Facebook bringen ihr Bedauern über die Schliessung des Lokals zum Ausdruck. Man werde das ausgezeichnete Essen und die Gastfreundschaft vermissen, lautet der Tenor. Ein Follower schreibt, dass er hoffe, dass Liestal anstelle des Top-Restaurants nun nicht ein weiteres «Döner-Etablissement» erhält.

Suche nach Pächter
Nachdem das «Mad Angel» bisher als Teil des Hotelbetriebs geführt worden ist, suchen die Eigentümer des Restaurants jetzt einen Pächter. Denkbar sei «eine sympathische Restaurantkette oder ein engagierter Familienbetrieb», heisst es auf Facebook. Vorgaben für den Pächter, die Pächterin oder die Gastro-Gruppe gebe es keine, ergänzt Marc Grieder auf Anfrage der «Volksstimme». Auch der Name «Mad Angel» sei nicht in Stein gemeisselt. Die Nachfolge solle «so schnell wie möglich» geregelt werden. Und wie stuft der Hotel- und Gastroprofi die Chancen ein, beim heutigen Fachkräftemangel einen kompetenten Pächter zu finden? «Das werden wir sehen.»

Von der Einstellung des Betriebs sind acht Mitarbeitende betroffen, vier in der Küche, drei im Service und der Bartender. Um deren Zukunft macht sich Grieder keine Sorgen: «Sie werden mit Handkuss neue Stellen finden oder von einem neuen Pächter übernommen.» Ansonsten würden sie bei der Stellensuche unterstützt oder mit Empfehlung vermittelt, versichert er.

Das frühere Restaurant Engel wurde im Jahr 2020 umgestaltet und als «Mad Angel» mit der Cocktail-Bar «Mad Lounge» wiedereröffnet. Als Spezialitäten des Speiselokals werden in «teuflischem Ambiente» Steaks, Pasta und Burger serviert.

Das Hotel Engel wird im gewohnten Rahmen weiter betrieben.


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