Andreas Gass amtete zwölf Jahre lang als Gemeindepräsident
Im Fokus der sehr gut besuchten Wenslinger Gemeindeversammlung stand die Verabschiedung des langjährigen Gemeindepräsidenten Andreas Gass, der nach zwölf Amtsjahren den Führungsstab weitergibt. Die ...
Andreas Gass amtete zwölf Jahre lang als Gemeindepräsident
Im Fokus der sehr gut besuchten Wenslinger Gemeindeversammlung stand die Verabschiedung des langjährigen Gemeindepräsidenten Andreas Gass, der nach zwölf Amtsjahren den Führungsstab weitergibt. Die Rechnung 2023 schliesst derweil um rund 30 000 Franken besser ab als budgetiert.
Sander van Riemsdijk
Der Gemeindesaal war an der Gemeindeversammlung vom vergangenen Dienstagabend bis auf den letzten Platz gefüllt. Es war ein klares Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung der Bevölkerung von Wenslingen für die geleistete Arbeit des abtretenden Gemeindepräsidenten Andreas Gass. Dieser hatte zuerst vier Jahre als Gemeinderat geamtet und danach zwölf Jahre das Gremium gelenkt. Nun gibt er den Führungsstab an seinen Nachfolger und Gemeinderat Roger Grieder ab.
Grieder blickte im Anschluss an die Gemeindeversammlung – draussen vor dem Brunnen – in seiner mit humorvollen Anekdoten gespickten Laudatio auf die erfolgreiche und bewegte Amtszeit von Andreas Gass als «Breesi» sowie als Feuerwehrkommandant zurück. Zusammen mit einer grossen Feuerschale als Geschenk wurde der scheidende Gemeindepräsident mit einem grossen Applaus feierlich verabschiedet. Eine kulinarische Umrahmung rundete die Feierlichkeiten bis zu später Stunde am Abend ab.
Zuvor wurde im offiziellen Teil der Versammlung die Rechnung des vergangenen Jahres behandelt: Bei einem budgetierten Minimalertrag von 5500 Franken schliesst die Jahresrechnung 2023 erfreulicherweise mit einem Überschuss von 36 000 Franken ab, wie Gemeinderätin und Finanzchefin Monika Egger berichtete. Dieses unerwartet gute Resultat ist hauptsächlich auf den Verkauf der Spezialfinanzierung Antennenanlage mit einem Nettogewinn in der Höhe von 279 767 Franken zurückzuführen. Andererseits belasteten die höheren Kosten bei der Kesb (plus 80 000 Franken) und die Pflegebeiträge an Alters- und Pflegeheime (plus 76 700 Franken) die Rechnung.
Die flüssigen Mittel haben aufgrund der Investitionstätigkeit deutlich abgenommen und lagen per Jahresende bei 611 841 Franken. Das Darlehen der Bürgergemeinde von 100 000 Franken wurde zurückerstattet, somit ist die Gemeinde per Ende vergangenen Jahres schuldenfrei. Ohne Wortmeldung und ohne Gegenstimme wurde die Jahresrechnung von den 73 Stimmberechtigten angenommen.
Zu diskutieren gab das Traktandum Mutation Gewässerraum. Über das nationale Gewässerschutzgesetz werden die Gemeinden verpflichtet, für die Gewässer im Siedlungsgebiet einen Gewässerraum festzulegen. Für Wenslingen betrifft diese Planungsvorgabe den Moosbach, der eingedolt den Dorfkern durchfliesst.
Im Bereich entlang des Grundwegs – dort wird der Moosbach unter Gärten und Parkplätzen geführt – wird ein Gewässerraum mit einer Minimalbreite von 11 Metern festgelegt, die den zurzeit geltenden 16 Meter breiten Gewässerraum nach Übergangsbestimmungen ablöst, wie Didier Rickenbacher vom Planungsbüro Jermann berichtete. Für den Bereich, wo der Bach unter der Kantonsstrasse liegt, wurde ein Verzicht als genehmigungsfähig beurteilt, jedoch nicht im westlichen Bereich. Hier muss ein Gewässerraum festgelegt werden.
Gewässerraum genehmigt
Nach mehreren Klärungsfragen stimmte die Versammlung dem Antrag des Gemeinderats, die vorliegende Planung des Gewässerraums des Moosbachs im Siedlungsgebiet zu genehmigen, ohne Gegenstimmen und mit vier Enthaltungen zu. Am Schluss des Prozederes braucht es nun noch eine regierungsrätliche Genehmigung.
Die Instandstellung der Werkstoffsammelstelle verteuert sich derweil wegen kantonaler Auflagen. Für die Finanzierung der Neuinstallation legte der Gemeinderat dem Souverän eine Sondervorlage mit einem Kreditantrag von 80 000 Franken vor, die in 20 Jahren abgeschrieben werden soll. Ohne Gegenstimme stimmte der Souverän dem Kredit zu.