Vorgänge rund um die Radicant sollen untersucht werden
sda. Mit einer Parlamentarischen Untersuchungskommission (PUK) soll der Landrat das Debakel der Basellandschaftlichen Kantonalbank (BLKB) mit ihrer digitalen Tochterbank Radicant aufarbeiten. Dies verlangen die ...
Vorgänge rund um die Radicant sollen untersucht werden
sda. Mit einer Parlamentarischen Untersuchungskommission (PUK) soll der Landrat das Debakel der Basellandschaftlichen Kantonalbank (BLKB) mit ihrer digitalen Tochterbank Radicant aufarbeiten. Dies verlangen die Landräte Peter Riebli (SVP, Buckten), Manuel Ballmer (GLP, Lupsingen) und Marco Agostini (Grüne, Pfeffingen) mit einem Vorstoss, den sie am vergangenen Samstag in einer Mitteilung angekündigt haben und am 28. August im Parlament einreichen wollen.
Die Öffentlichkeit habe ein Anrecht auf vollständige Transparenz und politische Konsequenzen, schreiben die drei Politiker. Schon bei der Lancierung von Radicant 2021 habe es grosse Zweifel am Projekt gegeben. Weder der Regierungsrat noch die zuständigen landrätlichen Aufsichtsgremien hätten auf kritische Fragen zur Tragfähigkeit des Geschäftsmodells, zur Staatsgarantie oder zur Risikosteuerung angemessen reagiert.
«Das Projekt wurde gegen alle Warnungen mit Steuergeldern und politischer Rückendeckung vorangetrieben», kritisieren die drei Landräte. Der Schaden für das Vertrauen in die BLKB sei immens. Eine PUK sei in einem solchen Falle das einzige angemessene Instrument. Eine Untersuchung durch die landrätliche Finanzkommission reiche nicht aus.
Auch die Basellandschaftliche Kantonalbank reagiert: Sie lässt die Vorgänge bei Radicant durch das Beratungsunternehmen GW&P aufarbeiten, wie sie am Freitag mitteilte. Radicant hatte jüngst Wertberichtigungen von 105,5 Millionen Franken vornehmen müssen. Der BLKB-CEO, der Bankratspräsident und der Radicant-Verwaltungsratspräsident kündigten gleichzeitig ihre Abgänge an (die «Volksstimme» berichtete).