Längst nicht nur ein Kinderspiel
08.02.2024 Bezirk LiestalRoboter programmieren mithilfe von Lego-Baukästen
Die Kantonsbibliothek in Liestal führt regelmässig Workshops zum Thema Digitale Medien durch. So auch mit dem Kurs «Experimentieren mit Robotik», bei dem sich Kinder und Jugendliche spielerisch mit dem Thema ...
Roboter programmieren mithilfe von Lego-Baukästen
Die Kantonsbibliothek in Liestal führt regelmässig Workshops zum Thema Digitale Medien durch. So auch mit dem Kurs «Experimentieren mit Robotik», bei dem sich Kinder und Jugendliche spielerisch mit dem Thema auseinandersetzten.
Lisa Zumbrunn
Ein Kinderspiel ist Programmieren keinesfalls. Die schnelle Entwicklung der digitalen Medien fordert jedoch immer mehr Kenntnisse über computergesteuerte Anwendungen. Bereits in der Schule wird Kindern Programmieren nahegebracht. Dieser Entwicklung passt sich auch die Kantonsbibliothek Baselland (KBBL) in Liestal an. Ein breites Angebot an Workshops und Anlässen bietet der Bevölkerung einen niederschwelligen Einstieg ins Thema.
So auch am vergangenen Samstagnachmittag, bei dem Jugendliche ab zwölf Jahren im Kurs «Experimentieren mit Robotik» erste Erfahrungen im Programmieren sammeln konnten. Mit gemieteten Technik- und Robotiksets von Lego konnten die Teilnehmenden ihre eigenen Roboter bauen. Ein Set umfasst dabei vielfältige Lego-Bausteine sowie Sensoren und Anleitungen, nach denen die eigenen Roboter konstruiert werden konnten. Mithilfe einer vereinfachten Programmierumgebung auf Tablets hatten die Kinder die Möglichkeit, die Verhaltensweisen «ihrer» Roboter zu bestimmen.
Vielseitiges Tüfteln
Die technischen Baukästen stiessen bei den jungen Besuchenden auf Begeisterung. Es wurde getüftelt und optimiert. Schnell kamen die Teilnehmenden von den vorgegebenen Anleitungen ab und entwickelten gewünschte Zusatztools an den Robotern. Ein Propeller, der sich dreht, sobald der Roboter fährt, oder ein «sprechendes» Gefährt, das Geräusche von sich gibt, sobald ein Hindernis erkannt wird: Der Kreativität waren keine Grenzen gesetzt.
Dies bestätigt Laurent Sedano, der die Workshops für die Kantonsbibliothek organisiert. Neben dem Programmieraspekt der Geräte sind weitere Fertigkeiten erforderlich, welche die Jugendlichen für die Weiterbildung ihres technischen Verständnisses gebrauchen können. Die Bewegungen der Roboter zeigen physikalische Grundsätze in der Praxis: Hebelgesetz oder Übersetzung oder Geschwindigkeit – dies alles konnten die jungen Tüftler mit den Lego-Baukästen spielerisch erlernen. Auch haptische Geschicklichkeit war für das Zusammensetzen der Bauteile gefordert. Dieser vielseitigen Aufgaben nahmen sich die fünf jungen Workshopteilnehmenden am vergangenen Samstag mit Bravour an. Unermüdlich tüftelten sie an ihren Robotern, tauschten sich gegenseitig aus und scheuten sich nicht vor Fragen an die beiden Betreuer, die zur Unterstützung vor Ort waren. Dies sei genau das Ziel solcher Workshops, sagt Laurent Sedano. Mit einem vielfältigen Angebot bringt er interessierten Bibliotheksnutzenden die Welt digitaler Medien näher. «Die Nachfrage nach den Kursen ist zeitweise sehr hoch», sagt er. Mit Angeboten wie «Zusammen gamen» oder «Kinder-Apps» zeigt er Eltern und Kindern, wie vernünftig mit neuen Medien umgegangen werden kann.
Nicht nur Bücher
Dass eine Bibliothek heute längst nicht mehr nur Bücher umfasst, zeigt das breite Angebot der KBBL, das sich an alle Altersklassen richtet. «Natürlich steht bei den Workshops der Spass im Vordergrund», sagt Sedano. Anders als in der Schule hätten sie keine klaren Vorgaben. Das Ziel sei, auf die individuellen Interessen der Teilnehmenden einzugehen. «Schliesslich ist ja Samstagnachmittag», sagt der Bereichsleiter für Medienkompetenz augenzwinkernd. Die Bedürfnisse der fünf jungen Tüftlerinnen und Tüftler standen auch am vergangenen Samstag im Vordergrund. Hüpfende, farberkennende oder besonders schnelle Gerätschaften waren das Ergebnis des Nachmittags. Es zeigte sich: Keiner zu klein, ein Erfinder zu sein.