Kirche läutete den Ausnahmezustand ein
03.07.2025 Kultur, ReigoldswilJodelgesang und Alphornklänge auch in Kirche und Pfarrhof
Erfahrene Jodelfest-Besucher sagten über Reigoldswil: «So ein schön geschmücktes Dorf und so viele liebevolle Beizen im Jodeldorf hat es schon lange nicht mehr gegeben.»
Das 33. Nordwestschweizer Jodelfest hat jedenfalls auch in der festlich geschmückten Kirche zu Reigoldswil den Ausnahmezustand eingeläutet – das Geläut war stummgestellt zugunsten der vielen musikalischen Darbietungen bei strahlendem Wetter und guter Stimmung in den vorbereiteten Festlokalen, im Jodlerdorf und im Freien. Einsingen war im Pfarrhof und im Pfarrgarten, wo auf gemähter Wiese so manches Foto vor blühenden Rosen und Lilien entstand.
Am Samstag sammelten sich Zuhörerinnen und Zuschauer mit und ohne Trachten für freie Vorträge aller drei Disziplinen in der Kirche, jedoch – anders als in Aula, Turnhallen oder auf dem Tennisplatz – ganz ohne Wettbewerb: Fahnenschwingen einer Zwölfjährigen, Jodeln und Alphörner erfreuten Auge und Ohr von Jung und Alt in der festlich geschmückten Kirche.
Auch am Sonntag zum ökumenischen Kurzgottesdienst um 9 Uhr war das Gotteshaus voll mit Gästen von nah und fern. Noch vor dem Festakt erklangen vor und in der Kirche drei Alphörner aus Neuhaus, die Gemeinde sang «Grosser Gott wir loben dich» mit Orgel- und Alphornbegleitung der Pfarrerin. Vier junge Sängerinnen des frisch gegründeten Vogelchors liessen ihre Stimmen von der Kanzel, vom Taufstein und vom Abendmahlstisch aus erklingen. Zum Abschluss gab es sogar einen Tanz: Der Kinderchor mit der ganzen Gemeinde sang und tanzte zu «Hevenu Schalom alechem» durch die ganze Kirche.
Dorothee Löhr, Pfarrerin Reigoldswil-Titterten