Kaninchen gehen Züchter aus
30.05.2024 ZunzgenJungtierschau des Ornithologischen Vereins
Die Jungtierschau des Ornithologischen Vereins Zunzgen erfreute sich eines grossen Besucherinteresses. Der gastgebende Verein hat zahlreiche Neumitglieder erhalten, nachdem sich vier Vereine unlängst aufgelöst haben.
...Jungtierschau des Ornithologischen Vereins
Die Jungtierschau des Ornithologischen Vereins Zunzgen erfreute sich eines grossen Besucherinteresses. Der gastgebende Verein hat zahlreiche Neumitglieder erhalten, nachdem sich vier Vereine unlängst aufgelöst haben.
Otto Graf
«Eine Jungtierschau und eine Kaninchenausstellung sind nicht das Gleiche», stellt Monika Furrer klar. Sie muss es wissen. Immerhin ist sie Präsidentin des Ornithologischen Vereins Zunzgen (OVZ), der auf dem vereinseigenen Areal hinter dem Büchel eine Jungtierschau veranstaltet. Dies, da die Jungtiere noch keine ausgeprägten Merkmale entwickelt haben, aufgrund derer sie prämiert werden könnten. Der Hauptzweck der Schau bestehe darin, dem breiten Publikum das Züchten von Kaninchen, Geflügel, Meerschweinchen, Schildkröten und weiteren Kleintieren näherzubringen.
An der diesjährigen Schau des OVZ haben die Aktiven rund 200 Tiere, mehrheitlich Kaninchen, für einen Tag auf das Ausstellungsgelände verfrachtet. Unter den Besuchenden sind nicht nur Züchterinnen und Züchter auszumachen.
Auch viele Familien mit Kindern wollen erfahren, was es mit dem Halten von Kaninchen & Co. auf sich hat. Wer sich mit dem Gedanken befasst, sich das Hobby Kleintierhaltung zuzulegen, war an der Schau an der richtigen Adresse. Erfahrene Züchterinnen und Züchter zeigten Interessierten gerne, worauf es ankommt.
«Das Tierwohl steht bei allen Aktivitäten im Vordergrund», sagte die Vereinspräsidentin im Gespräch mit der «Volksstimme». Die Ställe müssten den Normen der Tierschutzverordnung genügen. Je nach Rasse erfordere die Behausung für ein bis zwei Kaninchen bis mehr als 1,5 Quadratmeter Grundfläche und eine Höhe bis 60 Zentimeter. Zudem benötigten die Tiere in ihrer Unterkunft Tageslicht, Rückzugsmöglichkeiten sowie Nageobjekte. Alle aktiven Mitglieder ihres Vereins hielten sich an diese Vorschriften, betont Monika Furrer. Zudem führe die Tierschutzberatung entsprechende Kontrollen durch.
Gefahr droht den Kleintieren durch Krankheiten und Seuchen. Besonders gefürchtet ist die hochansteckende virale hämorrhagische Krankheit VHT. Nur eine Impfung kann die Langohren vor der für Menschen ungefährlichen Seuche schützen. Die Präsidentin ist zuversichtlich, dass sowohl die Jungtierschauen als auch die Ausstellungen mit ausgewachsenen Tieren dazu beitragen, der sinnvollen und ausfüllenden Freizeitbeschäftigung Kleintierzucht zusätzliche Impulse zu verleihen.
Es fehlt der Vereinsnachwuchs
Wurden in der Vergangenheit Kaninchen oft deshalb gehalten, damit überhaupt Fleisch auf den Mittagstisch kam, so spielen heute wirtschaftliche Gründe beim Menüplan praktisch keine Rolle mehr. Mehr und mehr habe sich deshalb das Züchten von Rassekaninchen entwickelt. Dies führte zu den anerkannten einheimischen Rassen Schweizer Feh, Schweizer Fuchs und Dreifarben-Kleinschecke. Rassekaninchen dürfen mit Fug und Recht als erhaltensund fördernswertes Kulturgut bezeichnet werden.
Die Erfahrungen tauschen die in Vereinen organisierten Züchter unter anderem an Ausstellungen mit leistungsbezogenen Bewertungen der Tiere miteinander aus. Doch verzeichnen die Vereine rückläufige Mitgliederzahlen.
Damit die Vereine ihre Aktivitäten überhaupt weiterführen können, haben sich im April dieses Jahres die Vereine in Bubendorf, Frenkendorf, Gelterkinden und Lausen aufgelöst und die Mitglieder haben im OVZ einen neuen Heimathafen gefunden. Letzterer zählt nun genau 21 Aktive, wie die Präsidentin sagt. Sissach sei aus finanziellen Gründen (noch) nicht dabei.