Monika Weinmann (SVP) abgewählt

je. Das kommt nicht oft vor: Mit Monika Weinmann (SVP) wurde in Oberdorf eine bisherige Gemeinderätin abgewählt. Sie verpasste am Sonntag das absolute Mehr deutlich. An ihrer Stelle wird ab Juli Andreas Dettwiler Mitglied des fünfköpfigen Gemeinderats sein: Der Neuling schaffte die Wahl problemlos (siehe Tabelle auf den Seiten 6 bis 8).

Ihre Abwahl sei für sie nicht überraschend gekommen, sagt Weinmann auf Anfrage. Sie akzeptiere das Resultat und sei froh, dass im Sommer eine «jüngere Person» auf sie folge, so die 79-Jährige. Denn sie wäre in der kommenden Legislatur ohnehin frühzeitig zurückgetreten. «Länger als ein bis zwei Jahre wäre ich nicht mehr im Amt geblieben.»

Wirrer Text im Gemeindeblatt
Die Pensionierte stellte sich bei der Ersatzwahl im Februar 2023 zur Verfügung, nachdem zuvor drei Urnengänge mangels Kandidatinnen und Kandidaten ohne Ergebnis geblieben waren. Nun aber ist klar: Die Amtszeit der «Retterin in der Not» endet bald wieder.

Wie aus dem Dorf zu vernehmen ist, liegt die Ursache für die Abwahl wohl in einem Beitrag Weinmanns im Gemeindeblatt. Pro Ausgabe kann jeweils ein Gemeinderatsmitglied über ein beliebiges Thema schreiben. Weinmann bezog sich im besagten Beitrag auf die bekannte Rede «Unser Schweizer Standpunkt» des Baselbieter Dichters und Nobelpreisträgers Carl Spitteler. Allerdings war ihr Text inhaltlich nur schwer verständlich und gespickt mit Rechtschreibfehlern.

Ihr Beitrag schreckte einige Bewohnerinnen und Bewohner auf. Und führte dazu, dass diese Andreas Dettwiler bevorzugten und in den Gemeinderat wählten. Neben Dettwiler haben die vier Bisherigen Piero Grumelli («Mitte», Präsident), Natalie Seidel, Michael Wild und Hannes Schweizer (SP) die Wiederwahl ohne Probleme geschafft. Damit geht Oberdorf mit einem kompletten Gemeinderat in die neue Legislatur.