Naturpark Baselbiet
Der Trägerverein Naturpark kämpft mit allen Mitteln, um doch noch die Mindestfläche zu erreichen, obwohl die meisten Gemeinden den Park bis jetzt abgelehnt haben. In den ablehnenden Gemeinden ist ein gewisser Unmut darüber zu vernehmen, dass der ...
Naturpark Baselbiet
Der Trägerverein Naturpark kämpft mit allen Mitteln, um doch noch die Mindestfläche zu erreichen, obwohl die meisten Gemeinden den Park bis jetzt abgelehnt haben. In den ablehnenden Gemeinden ist ein gewisser Unmut darüber zu vernehmen, dass der Kanton, der mehrheitlich rote Zahlen schreibt, immer mehr Aufgaben an die Gemeinden abschiebt, um so sein Budget zu entlasten.
Tatsache ist, kein einziger Naturpark ist lebensfähig, wenn er nicht jährlich mit Steuergeldern von Bund, Kanton und Gemeinden am Leben erhalten wird. Andererseits kämpfen immer mehr Gemeinden mit roten Zahlen durch steigende Kosten für Bildung, Kesb, Soziales oder Asylwesen und müssen sogar ihre Investitionen zurückfahren. Das hat keine Zukunft. Ist das ein Mehrwert, wenn man einen Naturpark jährlich mit Steuergeldern füttern muss, damit er überlebt?
Allein für die dreijährige Errichtungsphase benötigt dieser Naturpark 4,4 Millionen Franken Steuergelder. Damit ist es aber nicht getan. Ohne den Kanton als Geldquelle, auch über die Errichtungsphase hinaus, ist dieser Naturpark nicht lebensfähig. Es braucht somit auch weiterhin dessen finanzielle Unterstützung, zumal die jährlich 700 000 Franken vom Bund in dieser Höhe nicht garantiert sind: Gemäss Sparprogramm des Bundes sollen ab 2027 alle Bundesbeiträge an die Naturpärke gekürzt werden.
Hier soll ein Verwaltungsapparat aufgebaut und mit Steuergeldern finanziert werden, der Projekte produziert, an der Basis wird aber meist nur heisse Luft ankommen. Überdies werden meist
noch die örtlichen Vereine konkurrenziert, die auf ehrenamtlicher Basis arbeiten. Die Dorfvereine brauchen keinen teuren Managementplan, der ihnen vorschreibt, was sie zu tun haben, und der bis jetzt schon 250 000 Franken gekostet hat.
Anstatt also mit jährlich rund 1,5 Millionen Franken Steuergeldern diesen Naturpark zu finanzieren, könnte man die örtlichen Vereine besser unterstützen.
Sepp Oetiker, Zunzgen