Juli und August | Heiss wurde nicht nur das Wetter: Auch in der Politik und den Gemeinden war einiges los
Einen feierlichen Start in den Juli gab es für den Oberwiler Pascal Ryf («Mitte»): Er wurde an der ersten Sitzung der neuen, vierjährigen ...
Juli und August | Heiss wurde nicht nur das Wetter: Auch in der Politik und den Gemeinden war einiges los
Einen feierlichen Start in den Juli gab es für den Oberwiler Pascal Ryf («Mitte»): Er wurde an der ersten Sitzung der neuen, vierjährigen Legislaturperiode zum Landratspräsidenten und damit zum «höchsten Baselbieter» gewählt. Monica Gschwind (FDP) übernahm zum zweiten Mal das Amt der Regierungspräsidentin.
Lanciert wurde der Kampf um den Baselbieter Sitz im Ständerat: Sven Inäbnit (FDP) und Maya Graf (Grüne) starteten ihre Kampagnen. Einige Male trafen sie in den anschliessenden Wochen aufeinander und lieferten sich interessante Schlagabtausche.
Ein in Sissach und Umgebung bestens bekannter Kantonsangestellter sorgte für Neuigkeiten: Der langjährige «Ebenrain»-Leiter Lukas Kilcher gab bekannt, die Stelle zu wechseln. In diesen Tagen ist er als neuer Direktor der Agridea, der Wissens- und Innovationsplattform für die Schweizerische Land- und Ernährungswissenschaft, gestartet.
Für Aufregung sorgte eine Aktion in Zunzgen: Die Bevölkerung staunte nicht schlecht, als nach einer Nachtund-Nebel-Aktion auf dem Büchel plötzlich eine Burg thronte. Dies als zusätzliche Attraktion im Rahmen der 700-Jahr-Feier im August. In einer weiteren «Guerilla-Aktion» eroberten einige Zunzger Lausbuben die Sissacher Fluh und rollten ein riesiges Werbebanner für das Dorffest aus. Dieses musste auf polizeiliche Anweisung hin aber bald wieder abgehängt werden. Die Mehrheit der Bevölkerung sah die kleine Stichelei aber als amüsant an: Seit Langem schon stehen Zunzgen und Sissach in einer «Gemeinde-Fehde» – immer mit einem Augenzwinkern, versteht sich.
Turbulent ging es auch anderweitig zu und her: In Sissach trieben Vandalen ihr Unwesen und sprühten antikapitalistische Botschaften unter anderem an das Gebäude der ehemaligen Sixmadun. Gefasst wurden die Täter – laut Zeugen zwei vermummte Männer – jedoch nicht. In Gelterkinden wurden drei Schüsse auf ein Mehrfamilienhaus abgegeben. Verletzt wurde dabei niemand. Zeuginnen und Zeugen gab es keine. Zwar habe eine Anwohnerin nach der Schussabgabe Schritte gehört, zur Überführung einer Täterin oder eines Täters verhalf dies allerdings nicht.
Freispruch und Rekordhitze
Während anderthalb Jahren sorgte ein Brandstifter in Ziefen für Unruhe: Insgesamt sieben Brände soll der damals 42-jährige Verdächtige gelegt haben. Anfang Juli musste er sich vor dem Strafgericht verantworten. Er bestand auf seiner Unschuld und wurde wegen mangelnder Beweise überraschend freigesprochen.
Apropos Feuer: Richtig heiss wurde es in den beiden Monaten mit einer Hitze von bis zu 35 Grad. Anlass also für viele Baselbieterinnen und Baselbieter, die «Badis» in der Region aufzusuchen. Besondere Wachsamkeit verlangte man den Bademeisterinnen und -meistern ab. Im Juli war in Basel nämlich ein Kind nach einem Badeunglück verstorben. Der Todesfall hatte die Region erschüttert.
Melanie Frei