Investitionen und Defizit in Sicht
16.12.2025 ThürnenGemeindeversammlung kämpft sich durch 12 Traktanden
Thürnen wird in den kommenden Jahren einige gewichtige Investitionen zu stemmen haben. Trotz erwarteter Budgetdefizite wird der Steuerfuss belassen. Einzig der Wasserzins wird angehoben.
Paul ...
Gemeindeversammlung kämpft sich durch 12 Traktanden
Thürnen wird in den kommenden Jahren einige gewichtige Investitionen zu stemmen haben. Trotz erwarteter Budgetdefizite wird der Steuerfuss belassen. Einzig der Wasserzins wird angehoben.
Paul Aenishänslin
Nachdem die von 42 Stimmberechtigten besuchte Gemeindeversammlung die Neufassung des Wasserreglements aus dem Jahr 1983 gutgeheissen hatte, ging es mehrheitlich ums Geld. Zum Beispiel für die Planung eines neuen Reservoirs: Das 1947 erbaute Reservoir Erlen muss nicht nur altersbedingt, sondern auch aus hydraulischen Gründen ersetzt werden. Der Neubau müsse auf gleicher Höhe wie das Reservoir Grien zu stehen kommen, das sich an der gegenüberliegenden Hangseite des Ortsnetzes befindet. Ein Neubau des Reservoirs Erlen dürfte um die 3,5 Millionen Franken kosten. Der Planungskredit von 150 000 Franken wurde einstimmig bewilligt. 460 000 Franken bewilligte die Versammlung oppositionslos für den Ersatz von Wasserleitungen in der Grabackerstrasse 36 – 48 mit Strassensanierung sowie für den Wasserleitungsersatz im Abzweiger Grabackerstrasse bis Hauptstrasse. Die zu ersetzenden Trinkwasserleitungen sind aus Guss und stammen aus den 1970er-Jahren.
Auf der Parzelle 408 befinden sich das Thürner Verwaltungsgebäude mit Feuerwehrmagazin, der Kindergarten, das Schulhaus und die Mehrzweckhalle. Bereits im Jahr 2012 wurde festgestellt, dass an den Gemeindeliegenschaften Renovationsbedarf besteht, und es wurde eine Mehrjahresplanung für den baulichen Unterhalt erarbeitet. Diese wurde aber nicht strikt befolgt und in der damaligen Analyse war der energetische Zustand der Gebäude nicht überprüft worden. Für 175 000 Franken soll nun der Investitionsbedarf und eine Planung für die nächsten 15 bis 20 Jahre festgelegt werden. Die Sanierungen sollen ab 2028 erfolgen. Dem Planungskredit wurde einstimmig zugestimmt.
Ehe Finanzchefin Sarina Gisin das Budget für das kommende Jahr vorlegte, präsentierte sie den Finanzplan 2026 bis 2032. Es seien angesichts der geplanten grösseren Investitionen in den kommenden Jahren negative Rechnungsabschlüsse zu erwarten. Bei dieser Finanzplanung, über die nicht abgestimmt werden musste, wird von einem gleichbleibenden Steuerfuss für natürliche Personen von 56 Prozent ausgegangen.
Trinkwasser doppelt so teuer
Das Budget geht bei Ausgaben von 6,23 Millionen von einem Verlust von 360 000 Franken aus. Als grösste Kostentreiber wurden die Funktionen «Gesundheit» und «Verkehr» genannt. Mit einer Ausnahme wurde an den geltenden Gebühren festgehalten: Die Grundtaxe beim Wasserbezug wird von 10 auf 20 Franken und der Wasserzins pro Kubikmeter von 1 auf 2 Franken verdoppelt. Dies im Hinblick auf grosse Investitionen in den kommenden Jahren.
Eine Stimmberechtigte wollte angesichts des Investitionsbedarfs zuerst den Steuerfuss «um einige Prozentpunkte» erhöhen, zog den Antrag aber wieder zurück. Präsident Hofer hatte erklärt, dass es im Moment genüge, den Wasserzins zu verdoppeln. Eine Erhöhung des Steuerfusses für natürliche Personen, sofern nötig, könne später erfolgen. Die Steuerfüsse und Gebührenansätze sowie das Budget wurden jeweils einstimmig genehmigt.
Höhere Feuerwehr-Ersatzabgabe
Bewilligt wurden auch das revidierte Feuerwehrreglement mit einer neuen Berechnungsgrundlage der Ersatzabgabe und einem von 300 auf 500 Franken erhöhten Maximum pro Person. Neu gilt auch ein Minimum von 50 Franken. Einem Erlass im Reglement zur frühen Sprachförderung für Kinder vor dem Eintritt in den Kindergarten bei ungenügenden Deutschkenntnissen wurde nach einer recht lebhaften Diskussion zugestimmt.
Schliesslich billigte die Versammlung nach der Beantwortung einiger Verständnisfragen die Einführung zweier Tempo-30-Abschnitte auf Gemeindestrassen.
