Immer etwas Neues am Weihnachtsmarkt
18.10.2024 BubendorfUm dem Publikum des Weihnachtsmarkts auf Schloss Wildenstein Abwechslung bieten zu können, wird das Angebot stets leicht verändert. Dieses Jahr unter anderem auf Kosten des Lions Clubs Wildenstein.
Christian Horisberger
Der Verein Freunde von Schloss ...
Um dem Publikum des Weihnachtsmarkts auf Schloss Wildenstein Abwechslung bieten zu können, wird das Angebot stets leicht verändert. Dieses Jahr unter anderem auf Kosten des Lions Clubs Wildenstein.
Christian Horisberger
Der Verein Freunde von Schloss Wildenstein kann sich rühmen, den märchenhaftesten Weihnachtsmarkt in der Region auszurichten. Der Spazierweg von Bubendorf her ist beleuchtet und führt die Besucherinnen und Besucher zu den Marktständen, die den Zugang vor dem Schlosstor säumen. Hinter dem Portal warten Glühwein und Grillwurst – obwohl der Markt bereits Mitte November stattfindet – in weihnächtlicher Atmosphäre.
Wenn der zauberhafte Markt am 15. und 16. November das nächste Mal stattfindet, wird der Lions Club Wildenstein nicht daran teilnehmen dürfen. Wie der «Volksstimme» zugetragen wurde, ist er nach zwölfjährigem Mitwirken vom Veranstalter ausgeladen worden. Dessen Mitglieder seien darüber enttäuscht, zumal sie den Reinerlös ihres Grillund Getränkestands stets für soziale, kulturelle oder karitative Institutionen verwendet hätten.
Der Service-Club will sich zur Ausladung nicht öffentlich äussern und verweist stattdessen an den Verein Freunde von Schloss Wildenstein als Veranstalter des Markts. Dessen Präsidentin Beatrice Wessner bestätigt den Vorgang. Sie betont, dass sich der Entscheid in keinster Weise gegen den Service-Club richte. Der Vereinsvorstand strebe seit jeher an, dass dem Publikum des Weihnachtsmarkts nicht alle Jahre dasselbe geboten wird. Deshalb würden Jahr für Jahr 10 bis 15 Prozent der 30 bis 35 Markt- und Verpflegungsstände ausgetauscht. «Dieses Jahr hat es unter anderen eben auch die ‹Lions› getroffen», so Beatrice Wessner. Es handle sich um keinen dauerhaften Ausschluss: «Schon nächstes Jahr könnte es wieder anders aussehen.»
Der Entscheid sei mit den Betroffenen diskutiert worden, führt die Präsidentin der «Wildenstein-Freunde» weiter aus. In diesem Gespräch sei auch bekräftigt worden, dass am Tag der offenen Tore, der jeweils am Muttertag stattfindet, alles beim Alten bleibt: Dort wirkten die «Lions» weiterhin mit.
Gutsbetrieb-Pächter als Gründer
Eine zusätzliche Änderung der diesjährigen Ausgabe des Weihnachtsmarkts dürfte insbesondere «Gfröörli» freuen: Das Café wird nun wieder im Schlossinnern betrieben. Alles andere findet im Freien statt – auch die Raclette-Beiz beim Gutsbetrieb. Dessen Pächter haben den Weihnachtsmarkt einst gegründet. Als ihnen der Schnauf ausging, sind die «Freunde von Schloss Wildenstein» vor zwölf Jahren als Veranstalter eingesprungen.
50 bis 60 «Wildenstein-Freunde» sind jeweils an der Organisation und am Café, das der Verein am Markt betreibt, beteiligt. Mit dem Erlös aus der Standmiete werden die Auslagen für den Markt und die Infrastruktur gedeckt. Dazu gehören unter anderem die Beleuchtung des Spazierwegs oder der gratis Shuttleservice vom Bachem-Parkhaus zum Schloss. «Verdienen wollen wir am Weihnachtsmarkt nichts», sagt Beatrice Wessner, «wenn etwas hängenbleibt, wird es in die Infrastruktur gesteckt.»
Der Weihnachtsmarkt in dieser einmaligen Kulisse ist beliebt: «Stimmt das Wetter, herrscht ein Gedränge fast wie am Basler Morgestraich», schwärmt die Präsidentin. Auch die weiteren Anlässe des Vereins kommen bei der Bevölkerung gut an. So seien die diesjährigen öffentlichen Führungen mit Schlossbeizli-Betrieb jeweils am ersten Sonntag des Monats von Juni bis Oktober auf reges Interesse gestossen. Das freut die «Freunde von Schloss Wildenstein». Denn ihnen liegt nicht nur das historische Gemäuer am Herzen, sondern auch, das Schloss Wildenstein für die Bevölkerung erlebbar zu machen.