«Ich war als Jugendlicher ängstlich und hätte mich kopfüber unwohl gefühlt»
14.06.2024 Bezirk Liestal, Lausen, Politik, SportBundesrat Albert Rösti kommt nach Lausen ans «Nordwestschweizerische» und hiess im Vorfeld die «Volksstimme» in seinem Büro willkommen
Am Sonntag werden sich nicht nur Sportfans auf dem Areal des Nordwestschweizer Schwingfestes einfinden, sondern auch ...
Bundesrat Albert Rösti kommt nach Lausen ans «Nordwestschweizerische» und hiess im Vorfeld die «Volksstimme» in seinem Büro willkommen
Am Sonntag werden sich nicht nur Sportfans auf dem Areal des Nordwestschweizer Schwingfestes einfinden, sondern auch Bundesrat Albert Rösti als Festredner. Die «Volksstimme» konnte den Kandersteger SVP-Politiker im Vorfeld treffen und mit ihm über Sport, Herausforderungen in der Politik und auch über den privaten Albert Rösti sprechen.
Luana Güntert und David Thommen
Herr Rösti, am Sonntag werden Sie zu uns ins Oberbaselbiet kommen und am Nordwestschweizer Schwingfest in Lausen eine Festrede halten. Welche Botschaft vermitteln Sie jeweils in Ihren Festansprachen?
Albert Rösti: Sportanlässe sind für den Zusammenhalt der Gesellschaft enorm wichtig, und das möchte ich in meiner Ansprache thematisieren. Es kommen junge und alte Menschen aus Stadt und Land und aus verschiedenen Kulturkreisen zusammen. Im Schwingsport kann man das gut beobachten. Heutzutage kommen zum Beispiel auch viele Städter an Schwingfeste – das hat man früher weniger gesehen.
Stellen Sie fest, dass an Schwingfesten eine andere Zuschauerschaft angezogen wird als zum Beispiel beim Fussball?
Fussball ist natürlich ein spezielles Beispiel. Fankulturen mit Ausschreitungen gibt es im Schwingen nicht; das kann man sich auch nicht vorstellen. Das heisst aber natürlich nicht, dass es im Fussball nichts Positives gibt.
Reden Sie lieber auf einem Sportplatz oder im Parlament?
Auf dem Sportplatz ist das natürlich einfacher und immer eine Ehre. Auch als Bundesrat erhält man nicht häufig die Gelegenheit, vor mehreren Tausend Menschen eine Ansprache zu halten, in der man der Bevölkerung eine Botschaft mitgeben kann. Zudem spreche ich bei einer Sportveranstaltung nicht über schwere politische Themen, sondern über das Verbindende. Im Parlament äussere ich mich aber natürlich ebenfalls gerne, sonst wäre ich nicht Bundesrat geworden. Jedoch gehört das für mich eher zum Alltag.
Wo geht es Ihrer Meinung nach härter zu – im Sägemehlring oder im Parlament?
Schwingen ist viel härter als Politisieren. Aus mir wäre nie ein Schwinger geworden und ich habe es auch nie ausprobiert, da ich dafür nicht den nötigen Körperbau hatte. Zudem war ich als Jugendlicher auch ängstlich und hätte mich mit dem Kopf unten anstatt oben nicht wohlgefühlt … Vor den Schwingern, die über 100 Kilogramm heben und werfen können, habe ich grossen Respekt. Dennoch vermute ich, dass sich Schwinger umgekehrt nicht vorstellen könnten, in eine harte politische Debatte einzusteigen. Dort braucht es – im übertragenen Sinn – ebenfalls eine «dicke Haut». Was die beiden Sachen verbindet, ist, dass es Fleiss und Disziplin braucht.
Treiben Sie in Ihrer Freizeit Sport oder kommen Sie als Bundesrat nicht dazu?
Eigentlich sollte Sport auch bei mir einen hohen Stellenwert haben, da Bewegung guttut, wenn man den ganzen Tag im Büro sitzt. Zeitlich liegt das leider nicht immer drin. Ich versuche dennoch, ab und zu joggen zu gehen oder Velo zu fahren. Im Winter gehe ich auch gerne auf die Loipe.
Heute beginnt mit der Fussball-EM ein sportlicher Grossanlass. Verfolgen Sie die Spiele?
Ja, natürlich. Ich bin zwar kein ausgesprochener Fussball-Fan und -Experte, aber wenn die Schweiz spielt, sitze auch ich vor dem Fernseher und fiebere mit.
Werden Sie eines der Spiele vor Ort im Stadion verfolgen?
Voraussichtlich nicht. Die Schweiz vor Ort vertreten wird eher Viola Amherd, unsere Sportministerin.
Wie weit schafft es die «Nati» im Turnier?
Bis in den Viertelfinal. Ich bin optimistisch.
Zurück zum Schwingen. Das «Nordwestschweizerische» findet im Baselbiet statt. Mit was verbinden Sie unseren Kanton?
Wenn ich an das Baselbiet denke, sehe ich sehr schöne Landschaften, die von Kuhweiden und Kirschbäumen geprägt sind. Natürlich gehört aber auch der starke Wirtschaftsstandort mit den florierenden Firmen und Zentren dazu, das Baselbiet ist eine wichtige Region für die ganze Schweiz. Und immer gerne denke ich auch an Sissach und Umgebung, da ich die Familie Nebiker gut gekannt habe.
Auch noch den 2008 verstorbenen ehemaligen Diegter SVP-Nationalrat Hans Rudolf Nebiker?
Ja, wir waren Mitglied in der gleichen Studentenverbindung. Ich habe ihn sehr geschätzt. Als Kandersteger war für mich die Situation etwas speziell, als er in der parteiinternen Ausmarchung um die Bundesratskandidatur gegen den Kandersteger Adolf Ogi angetreten ist. Ich war damals etwas im Clinsch … (lacht). Aber natürlich habe ich mich über Ogis Erfolg sehr gefreut.
Die bevölkerungsreiche Region Basel ist öV-technisch weniger gut ausgebaut als zum Beispiel Zürich. Werden wir in Bundesbern etwas übersehen?
Zürich hat natürlich selber viel gemacht – sprich, Projekte mit den eigenen Geldern vorfinanziert, aber das war vor der Gesetzesvorlage Fabi. Ich denke, dass der ÖV-Ausbau in Basel und der Umgebung in Zukunft ein Schwerpunkt werden wird. Die Region Basel ist neben Zürich und Genf ein wichtiger wirtschaftlicher Motor für die Schweiz, dem tragen wir Rechnung. In Liestal wird der Bahnhof aktuell umgebaut und für Pratteln haben wir ebenfalls Gelder genehmigt. Das nächste grosse Projekt wird der Bahnhof Basel SBB und das «Herzstück» sein. Wir bewerten alle Projekte nach demselben Schema – dem Kosten-Nutzen-Verhältnis. Gestützt auf die Resultate werden wir dann dem Parlament einen Vorschlag unterbreiten.
Ist die Vorfinanzierung heutzutage noch ein gutes Modell und erkennen Sie bei den beiden Basel für das «Herzstück» eine Bereitschaft dafür?
Das ist aktuell kein Thema, wir sind noch mit der Bewertung der Projekte beschäftigt. Ausserdem ist eine Vorfinanzierung nur für Massnahmen möglich, die vom Parlament beschlossen wurden. Die Kantone bezahlen jährlich 500 Millionen Franken in diesen Fonds ein, darum gehen wir nicht davon aus, dass die Kantone Gelder vorschiessen müssen. Ich weiss aber, dass Basel-Stadt schon davon gesprochen hat.
Sie wären einer Vorfinanzierung dem «Herzstück» gegenüber also nicht abgeneigt?
Wie gesagt, wir haben keine rechtliche Grundlage für eine Vorfinanzierung von Massnahmen, die noch nicht vom Parlament beschlossen wurden. Projekte solcher Grössenordnung lassen sich nur über mehrereAusbauschritte finanzieren und realisieren.
Gewisse Fachleute sagen, dass man zuerst Zubringerstrecken wie den Wisenbergtunnel bauen müsste, bevor man das «Herzstück» betreiben kann.
In erster Linie geht es nun darum, im Knoten selber Platz zu schaffen. Erst anschliessend können wir den Bogen weiter spannen. Die Kantone bestellen beim Bund die Angebotserweiterungen und wir prüfen, welche Infrastrukturen für deren Realisierung nötig sind. Dabei schauen wir uns auch das «Herzstück» genau an.
Sie sprechen beim «Herzstück» von einer Etappierung und davon, dass der Wisenbergtunnel nicht gleichzeitig gebaut werden kann. Wie sieht es beim Autobahn-Rheintunnel aus?
Der Rheintunnel kann unabhängig von «Herzstück» und Wisenbergtunnel realisiert werden. Das Parlament hat die Finanzierung des Projekts im vergangenen Jahr gemeinsam mit fünf weiteren Projekten des Ausbauschritts 2023 genehmigt. Gegen diesen Beschluss wurde das Referendum ergriffen, weshalb sich das Volk voraussichtlich im November dazu an der Urne äussern kann. Das «Herzstück» hingegen ist erst in der Bewertung. Das ist der Vorteil am Verkehrssystem in der Schweiz: Wir haben zwei Töpfe, einen für die Bahninfrastruktur, der unter anderem mit allgemeinen Bundesmitteln und dem Ertrag aus der LSVA finanziert wird, und ein Fonds für die Nationalstrassen.
In der Region Basel gibt es auch Widerstand gegen den Rheintunnel. Nehmen Sie das auch wahr?
Ich spüre einen gewissen Widerstand, nehme ihn aber nur beschränkt wahr. Denn die Unterstützung von links bis rechts überwiegt. Es geht um einen Tunnel: Dieser braucht also keinen Platz und würde die ganze Stadt entlasten.
Ein weiteres Tunnelprojekt in unserer Region ist die A22-Umfahrung von Liestal. Wie weit sind Sie bei diesem Projekt?
Bezüglich der A22 in Liestal stehen wir erst ganz am Anfang des Planungsprozesses. Voraussichtlich im nächsten Jahr wird das zuständige Bundesamt für Strassen die Planungsarbeiten aufnehmen. Auf politischer Ebene dürften die Resultate dieser Planungen frühestens 2030 beraten werden, wobei der Realisierungszeitpunkt noch völlig offen ist.
In einem Interview haben Sie gesagt, dass Ihr Herz für die Bahn schlägt. Ist für Sie der Bahnoder Strassenausbau wichtiger?
Das kann man nicht gegeneinander ausspielen, wir brauchen beides. Wir müssen die Kapazität der Verkehrswege auf der Strasse und der Schiene ausbauen – an den Orten, wo es nötig ist: Die Kapazität des Rheintunnels könnte die Bahn zum Beispiel nicht aufnehmen und auf der anderen Seite will man nicht, dass mehr Menschen auf die Strasse wechseln. Aber ich bin ein Bahnfan, das stimmt. Schon als Kind bin ich ab der 4. Klasse mit dem Zug von Kandersteg nach Frutigen in die Sekundarschule gefahren und danach ans Gymnasium, später nach Zürich an die Universität. Ohne Bahn hätte ich meine Ausbildung nicht absolvieren können.
Stellen Sie fest, dass es im Verkehrsverhalten der Schweizerinnen und Schweizer seit der Corona-Pandemie einen Wechsel gegeben hat?
Das Mobilitäts- und Ferienverhalten ist stärker denn je. Wir haben aktuell mehr Ferienströme als vor der Pandemie. An Montagen und Freitagen merkt man, dass die Strassen aufgrund von Homeoffice etwas weniger belastet sind. Wir hatten 2023 dennoch einen Rekord an Staustunden. Man kann also sagen, all die Erwartungen, dass man nach der Pandemie nur noch mit Skype und Zoom von daheim aus arbeitet, haben sich nicht erfüllt.
Man hätte dank mehr Homeoffice das Verkehrsproblem einfach lösen können – und das, ohne Beton anzurühren.
Wir arbeiten derzeit an einer Breitbandstrategie, damit jeder Haushalt bis 2030 ein Gigabit Internet hat. So könnte jeder von zu Hause aus einer Bürotätigkeit nachgehen. Es macht ja tatsächlich keinen Sinn, dass alle Angestellten am Morgen in die Stadt ins Büro pendeln und dann abends wieder zurück. Jedoch bin ich auch überzeugt, dass Mitarbeitende, wenn sie vor Ort sind, besser geführt werden können. Man spürt, wie es ihnen geht. Eine Mischung aus der Homeoffice-Zeit während der Pandemie und der aktuellen Situation wäre ideal. Da haben wir noch Potenzial.
Vor Kurzem hatten Sie mit den Abstimmungen viel zu tun und mussten an verschiedenste Medientermine. Welche Medien konsumieren Sie privat?
Ich lese die «NZZ» und den «Tagesanzeiger». Zu Hause haben wir zudem das «Thuner Tagblatt» abonniert. Am Fernseher verfolge ich die «Tagesschau» und «10 vor 10». Online-Push-Meldungen bekomme ich natürlich auch aufs Handy, aber ich mag gedruckte Zeitungen lieber, da ich noch zur «analogen Generation» gehöre. Aber das ist meine Präferenz – meine Kinder würden wohl nie eine Papierzeitung aufmachen.
Beim Thema Medienförderung spricht man immer von der SRG. Finden Sie, dass auch lokale Zeitungen wie zum Beispiel die «Volksstimme» Unterstützung erhalten sollten?
Bei der Medienförderung habe ich einen geringen Handlungsspielraum, da das Volk das Medienpaket, das eine deutliche Aufstockung der Unterstützung gebracht hätte, abgelehnt hat. Die Presseförderung ist so ausgestaltet, dass Zeitungen wie die «Volksstimme» indirekte Presseförderung bekommen, also eine Vergünstigung bei Posttaxen. Jetzt ist zudem im Parlament eine Aufstockung der indirekten Förderung vorgesehen. Regionale Medien haben meiner Meinung nach die besten Chancen, in der Zukunft zu bestehen. Wir haben vier grosse Verlage im Land, die immer mehr abdecken und oft ähnliche Inhalte bieten. Das heisst, dass es grösser werdende Lücken gibt, welche die regionalen Medien füllen und so viel zur Meinungsbildung und -vielfalt beitragen. Mein politisches Interesse gilt als Uvek-Vorsteher der Förderung der Medienvielfalt.
Häufig ist davon die Rede, nur Online-Medien zu fördern und so die Digitalisierung voranzutreiben. Gemäss Rückmeldungen unserer Leser wollen aber viele weiterhin eine Zeitung aus Papier. Soll man trotzdem auf Teufel komm raus digitalisieren?
Nach wie vor ist die Papierzeitung auch für die grossen Verlage das lukrativste Geschäft. Ich bin überzeugt, dass Papierzeitungen auch in den nächsten zehn Jahren noch umsatzrelevant sind. Dass das in 15 oder 20 Jahren aber noch so ist, bezweifle ich. Mit Blick auf den Umsatz sollte man also nicht von heute auf morgen alle Medien auf online umstellen. Aber man muss sich auf die Digitalisierung vorbereiten.
Ein ganz anderes Thema: Im Herbst kommt die Biodiversitätsinitiative vors Volks. Der Bundesrat lehnt sie ab. Ist die Biodiversität für die Zukunft nicht eines der grössten Themen überhaupt?
Doch, natürlich, wir leben schliesslich davon. Ohne Biodiversität gäbe es keine Bestäubung und somit keine Pflanzen mehr. Wir machen jedoch schon sehr viel dafür, der Bund gibt jährlich 600 Millionen Franken dafür aus, zum Beispiel für schützenswerte Landwirtschaftsflächen. Man muss Naturschutz und Produktion aber immer gegeneinander abwägen. Die Initiative könnte eine solche Abwägung ausschliessen, da sie verlangt, dass die Kernelemente von Schutzgebieten absolut geschützt werden. Heute ist das zum Beispiel beim Hochmoor im luzernischen Rothenthurm der Fall. Man darf dort beispielsweise keine Stromleitungen oder Viehställe bauen. Die Initiative verlangt zudem, dass das baukulturelle Erbe stärker geschützt wird. Das würde die Agglomerationen in ihrer Entwicklung massiv einschränken und unserer Wirtschaft nicht guttun. Das ist aber nicht ein Votum gegen Biodiversität. Wir müssen einen Weg finden, um weder alles zu verbauen noch alles zu schützen.
Sie selbst wären den Initianten aber ein Stück entgegengekommen …
Genau, der Bundesrat hat bereits vor meiner Amtszeit einen Gegenvorschlag zur Initiative formuliert. Ich habe diesen dann mit Spezialisten überarbeitet und vereinfacht. Ich wollte, dass die Landwirtschaft nicht zu stark eingeschränkt wird, da sie jetzt schon viel für die Biodiversität tut. In der Stadt wollte ich beispielsweise Möglichkeiten bieten, um naturnahe Gärten zu fördern. Der Vorschlag wurde dann aber vom Parlament abgelehnt, da er zu zusätzlichen Kosten geführt hätte.
Denken Sie, dass Schweizerinnen und Schweizer grundsätzlich zu wenig für die Natur tun?
Es gibt sicher Personen, die mehr dafür machen könnten, aber auch solche, die sehr naturfreundlich leben. Jeder und jede kann einen Beitrag für die Natur leisten.
Was halten Sie von Schottergärten, die immer wieder zu hitzigen Diskussionen führen?
Ich bin der Meinung, dass alle auf ihrem Grund und Boden tun können, was sie wollen. Dennoch finde ich es schade, wenn man zu viele Pflanzenschutzmittel einsetzt oder seinen Garten zubetoniert.
Zurück zu den Schwingfesten, wo häufig Ländler-Musik gespielt wird. Welche Musik hören Sie privat?
Je nach Laune fast alles. Ich mag Klassik, wenn ich Zeit habe, um mich darauf zu konzentrieren. Ich höre aber auch Schlager und Pop, da bin ich offen. Die Musik muss für mich einfach melodiös sein – bei modernem Jazz bin ich nicht mehr dabei.
Wir haben über teure Projekte gesprochen. Wo sind Sie persönlich geizig, auch wenn Sie es sich leisten könnten?
Schwierige Frage, ich bin eigentlich kein geiziger Mensch. Ich würde aber sagen: Bei den Beizen, die eine überteuerte Küche anbieten. Ich esse gerne traditionell. Wenn das Essen teuer ist und püriert in kleinen Gläschen serviert wird, werde ich schlagartig geizig …
Kommt es vor, dass Sie freie Tage haben? Falls ja, wie gestalten Sie diese?
Natürlich, auch wenn solche Tage als Bundesrat nicht häufig sind. Dann sitze ich manchmal einfach in die Sonne, mache nichts und studiere der Welt und der Zukunft nach. Ich unternehme gerne auch Velotouren rund um den Thunersee, der in der Nähe meines Wohnorts liegt.
Kommen Ihnen beim Velofahren die guten Ideen?
Nein, die kommen abends im Bett vor dem Einschlafen.
Bald beginnen die Sommerferien. Welche Reisedestinationen stehen auf Ihrer «Bucket-List»?
Oh, ganz viele. Ich habe noch nicht so viel gesehen von den Welt. Die nächsten grösseren Reisen würde ich gerne nach Australien oder Südamerika unternehmen. Doch erst in ein paar Jahren. Zu lange warten will ich jedoch nicht, denn wenn man sieht, wie das Leben spielen kann, darf man seine Träume nicht immer hinausschieben.
Sie haben schon viel erlebt. Welchen Moment würden Sie gerne ein weiteres Mal zum ersten Mal erleben?
Ein klarer Fall: meine Hochzeit.
Zur Person
lug. Albert Rösti wurde am 7. August 1967 in Frutigen geboren und wuchs in Kandersteg (BE) auf. Er absolvierte die Matur am Gymnasium in Thun und studierte danach an der ETH Agronomie. 1994 schloss er als Agraringenieur ab. Von 2000 bis 2007 präsidierte er die SVP Uetendorf und von 2008 bis 2022 sass er dort im Gemeinderat. Im Jahr 2011 wurde er in den Nationalrat gewählt. Während seiner Zeit in der grossen Kammer wurde er zudem als SVP-Präsident gewählt und führte die Partei von 2016 bis 2020. Am 7. Dezember 2022 wurde er im ersten Wahlgang in den Bundesrat gewählt.
Das Amt als Vorsteher des Eidgenössischen Departments für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation trat er am 1. Januar 2023 an.
Neben der Politik war Rösti bis zu seiner Wahl als Bundesrat auch berufstätig: Er trat 1998 in die Volkswirtschaftsdirektion des Kantons Bern ein und war ab 2001 stellvertretender Generalsekretär und von 2003 bis 2006 Generalsekretär. 2007 wurde er Direktor der Schweizer Milchproduzenten, im Februar 2013 trat er zurück. Von 2013 bis zu seiner Wahl in den Bundesrat war er Inhaber und Geschäftsführer der in den Bereichen Public Affairs, Projektmanagement und Beratungen für Wirtschaft und Politik tätigen Firma Büro Dr. Rösti GmbH.
Rösti ist verheiratet mit Theres – sie haben sich damals am Gymnasium kennengelernt. Gemeinsam haben sie zwei erwachsene Kinder.
NWS Lausen
lug. Am Sonntag findet das Nordwestschweizer Schwingfest auf dem Sportplatz Schelligacker in Lausen statt. Die Tribünen, die Platz für 3500 Schwingfans fassen, stehen bereits und die restlichen Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Das Sägemehl für die vier Ringe wird erst morgen angeliefert, um den Rasen möglichst kurz zu belasten. Bereits um 6 Uhr morgens werden die Türen für Frühaufsteherinnen und Frühaufsteher geöffnet – auch die Festwirtschaft bedient ab dann hungrige und durstige Fans. Um 8 Uhr treten die Schwinger an und eine halbe Stunde später findet das Anschwingen statt. Um 15 Uhr wird der Festakt vorgeführt, wo Albert Rösti auch seine Ansprache halten wird. Für alle Kurzentschlossenen gibt es immer noch die Möglichkeit, auf www.nws24.ch Tickets zu kaufen.