Grünes Licht für über 50 Wohnungen
23.11.2023 Niederdorf«Gmäini» stimmt Parzellenverkauf im Gebiet Mettlen zu
Die Gemeindeversammlung von Niederdorf hat den Weg frei gemacht für die Realisierung von über 50 Wohnungen im Gebiet Mettlen. Sie stimmte mit grosser Mehrheit dem Verkauf der gemeindeeigenen Parzellen zum Preis ...
«Gmäini» stimmt Parzellenverkauf im Gebiet Mettlen zu
Die Gemeindeversammlung von Niederdorf hat den Weg frei gemacht für die Realisierung von über 50 Wohnungen im Gebiet Mettlen. Sie stimmte mit grosser Mehrheit dem Verkauf der gemeindeeigenen Parzellen zum Preis von 3,5 Millionen Franken zu.
Willi Wenger
Es war eine «Rekord-Gemeindeversammlung». Mit elf Traktanden war die «Gmäini» von Niederdorf am Montag reich befrachtet und dauerte entsprechend bis tief in die Nacht. Dennoch: Der Souverän war gut gelaunt und er debattierte sachlich. Das war letztlich auch der Grund dafür, dass sich Gemeindepräsident Martin Zürcher einerseits über das grosse Interesse bedankte und es ihm andererseits sichtlich gefiel, dass die Stimmberechtigten ausserordentlich zahlreich erschienen waren. «Das freut uns sehr und ich hoffe, dass wir an der nächsten Versammlung wiederum einen solchen Grossaufmarsch haben werden.»
Die «Gmäini» hatte über eine Vielzahl von substanziellen Sachgeschäften zu beschliessen. Eines davon war der Verkauf der «Mettlen-Parzellen». Dort sollen auf knapp 5000 Quadratmetern fünf Mehrfamilienhäuser mit 18 Eigentums- und 33 Mietwohnungen entstehen. Die 18 mal 18 Meter grossen Gebäude sollen dreigeschossig und mit Attika-Wohnungen ergänzt sein. Der Gemeinderat hat das Geschäft nicht zum ersten Mal vorgestellt. Bereits vor einem Jahr wurde dem Verkauf zugestimmt. Aufgrund der veränderten Marktsituation und des Rückzugs des Investors sowie der Redimensionierung des Gesamtprojekts war jedoch eine Neuauflage notwendig. Dem Kaufrecht an die Otto Partner Architekten AG für ihren Investor zum Preis von 3,5 Millionen Franken wurde mit über 60 Ja-Stimmen klar zugestimmt.
Das Budget 2024 der Einwohnergemeinde war trotz erheblichem Defizit von rund einer halben Million Franken bei Ausgaben von 8,7 Millionen kein grosses Thema. Gemeindepräsident Martin Zürcher sagte, dass der Mehraufwand von 494 000 Franken nicht zu vermeiden gewesen sei. Auf der anderen Seite wies er auf die geplanten Erfolgsrechnungen der kommenden fünf Jahre hin, die tendenziell in eine gute Richtung zielen. «Bis in fünf Jahren rechnen wir ‹nur› noch mit 285 000 Franken Defizit», blickte Zürcher in die Zukunft.
«Harter Sparkurs» gefordert
Für das kommende Jahr hielt er fest, dass es in Niederdorf mehrere Kostentreiber gebe. Er nannte hier die Bildung (+144 000 Franken) oder die Soziale Wohlfahrt (+161 000 Franken). Erfreuliche Zahlen sehen die Finanzen und Steuern dank eines markant höheren Lastenausgleichs (+900 000 Franken) vor, wo gesamthaft Mehreinnahmen von 366 000 Franken im Budget eingestellt sind.
Urs Roth, der Präsident der Rechnungs- und Geschäftsprüfungskommission, würdigte grundsätzlich zwar die Bemühungen des Gemeinderats, aufgrund des bestehenden strukturellen Ungleichgewichts dort zu sparen, wo immer dies möglich ist. Er forderte auf der anderen Seite jedoch weiterhin einen «harten Sparkurs». Dies auch deswegen, weil der sehr hoch veranschlagte Wert beim horizontalen Finanzausgleich ein beträchtliches Risiko einer weiteren Verschlechterung des Finanzhaushalts darstelle, sollte der Lastenausgleich nicht in diesem Ausmass ausfallen.
Chaudet ist neuer Vizepräsident
Mit den Neubauten Hofackerweg und Stichmatt sowie Sunneweg und Teilstück Stolltenstrasse wird Bauland erschlossen werden. Bewilligt worden sind dafür 4,13 Millionen Franken. Diese Summe wird sich nach dem Bau für die Gemeinde markant reduzieren, wenn Anwender- und Anschlussgebühren in die Gemeindekasse zurückfliessen.
Schliesslich genehmigte die Versammlung die Führungsstruktur für die kommunalen Schulen mit Beibehaltung des Schulrats und eine Anpassung der Gemeindeordnung. Zudem wurde bekannt, dass der neue Vizepräsident des Gemeinderats Robert Chaudet heisst.