Isaac Reber ist neuer Regierungspräsident
Gleich zwei Grüne bekleiden im Amtsjahr 2024/25 die zwei höchsten Ämter im Baselbiet. Der Muttenzer Peter Hartmann ist neuer Landratspräsident. Erster Vize wird Reto Tschudin von der SVP. Isaac Reber wurde zum dritten ...
Isaac Reber ist neuer Regierungspräsident
Gleich zwei Grüne bekleiden im Amtsjahr 2024/25 die zwei höchsten Ämter im Baselbiet. Der Muttenzer Peter Hartmann ist neuer Landratspräsident. Erster Vize wird Reto Tschudin von der SVP. Isaac Reber wurde zum dritten Mal Regierungspräsident. Die Wahlresultate waren alle deutlich.
Nikolaos Schär
Mit 72 von 79 gültigen Stimmen wurde gestern Isaac Reber bereits zum dritten Mal zum Regierungspräsidenten des Kantons Baselland gewählt. Ein überraschend deutliches Ergebnis, stand doch der Vorsteher der Bauund Umweltschutzdirektion zuletzt wegen des Dekrets zum Energiegesetz und des Margarethenstichs in der Kritik. Darauf angesprochen, sagte Reber, dass die Wahlen für das Regierungsrats- und Landratspräsidium selten «für politische Zwecke» missbraucht würden, was seiner Meinung nach auch richtig sei.
Zum Vizepräsidenten wurde Finanzdirektor Anton Lauber («Mitte») mit 74 von 80 gültigen Stimmen gewählt. Auch er musste sich aufgrund eines grossen Defizits in der Jahresrechnung 2023 von 94 Millionen Franken, besonders von linker Seite, einiges anhören.
Der abtretende Landratspräsident Pascal Ryf sagte in seiner Dankesrede: «Vor einem Jahr meinte meine vierjährige Tochter, falls Papa nicht gewählt wird, stossen wir halt auf jemand anderes an. Ein Jahr später wird dies nun zur Realität.» Neu ist der Grüne Peter Hartmann aus Muttenz «höchster Baselbieter». Als Präsident des Landrats blickt er einem Jahr mit vielen offiziellen Anlässen entgegen: Er freue sich auf seine neue Aufgabe, wisse jedoch, dass in Gesundheit, Bildung und auch anderen Bereichen grosse Herausforderungen warten. Hartmann gilt als stiller Schaffer im Hintergrund. Als Repräsentant des Landrats wartet deshalb eine neue und ungewohnte Herausforderung auf ihn. Die Muttenzer Gemeindepräsidentin Franziska Stadelmann sagte in ihrer Laudatio: «Peter Hartmann ist der vierte Muttenzer, dem das Amt als Landratspräsident zu Ehren wird.»
Der Lausner Reto Tschudin wurde mit 70 von 74 Stimmen als Vizelandratspräsident gewählt. Als Vorsitzender der SVP-Fraktion könne er Ryfs Aussage, dass es ihm als Landratspräsident schwerfiel, auf den Mund zu sitzen, verstehen. Der Rollenwechsel vom normalen Parlamentsmitglied zum Präsidium sei ein harter Kontrast. Er werde sein Amt als Fraktionsvorsitzender abgeben, denn auch als Vizelandratspräsident müsse man sich mit markigen Voten zurückhalten. Im Vergleich zu seiner Wahl zum zweiten Vizepräsidenten habe er fünf Stimmen weniger gemacht, was er auf seine zeitweise Doppelfunktion als Fraktionsvorsitzender und zweiter Vizepräsident zurückführe. «Gewisse haben das wahrscheinlich nicht goutiert», so Tschudin.
Deutliche Wahlresultate
Der Fraktionspräsident der Grünen, Stephan Ackermann, sagte bei der Nominationsrede, dass man froh sei, Isaac Reber als Regierungspräsident nominieren zu können, obwohl man nicht immer einer Meinung sei. Reber pflichtete dem gegenüber der «Volksstimme» bei, war jedoch bemüht zu betonen, dass er über die guten Resultate aller Kandidaten froh sei. Das zeuge von einer guten Stimmung im Regierungsgebäude.
Diese gute Grundstimmung wird auch vonnöten sein, denn die angespannte Finanzlage des Kantons und die Herausforderung besonders im Gesundheitsbereich versprechen spannende und hart geführte Debatten. Der neue Landratspräsident sagte denn auch: Er werde sich um einen fairen und respektvollen Umgang im Landratssaal bemühen.