Der Goldmedaillengewinner Pistolenschütze Adrian Schaub feierlich geehrt
Auf einer kurzen Tour durch seine Wohngemeinde und anschliessend im vollen Gemeindesaal wurde dem Zunzger Adrian Schaub als frisch gekürtem Weltmeister mit der Standardpistole über 25 Meter am Sonntag ...
Der Goldmedaillengewinner Pistolenschütze Adrian Schaub feierlich geehrt
Auf einer kurzen Tour durch seine Wohngemeinde und anschliessend im vollen Gemeindesaal wurde dem Zunzger Adrian Schaub als frisch gekürtem Weltmeister mit der Standardpistole über 25 Meter am Sonntag ein feierlicher Empfang bereitet.
Sander van Riemsdijk
Fast eine Woche nach dem Gewinn der WM-Goldmedaille in Kairo mit der Standardpistole über 25 Meter ist Adrian Schaub am Sonntag in seiner Wohngemeinde Zunzgen für seine bemerkenswerte Leistung feierlich geehrt worden. Dies, nachdem der frisch gekürte Weltmeister bereits bei seiner Rückkehr am Dienstagabend in der Flughafenhalle in Zürich lautstark von 50 Personen, die aus Zunzgen mit einem Car angereist waren, empfangen worden war – inklusive eines anschliessenden Mitternachts-Apéros im Zunzger Gemeindesaal und einem Lichtschriftzug «WM Gold» an der Büchelburg. Nach dem Sieg mit der Zentralfeuerpistole an den Europameisterschaften 2022 in Polen verbuchte der 27-Jährige nun den grössten Erfolg in seinem schon grossen Palmarès.
Am Sonntagnachmittag versammelten sich vor dem Volg-Laden im Dorfzentrum von Zunzgen Dutzende von Schaulustigen und Mitglieder vom Schützenverein Zunzgen Tenniken, um dem Weltmeister unter Begleitung vom örtlichen Musikverein auf dem Weg Richtung Gemeindesaal begleitend die Ehre zu erweisen. Im proppenvollen Gemeindesaal wurde es dann mit einem musikalischen Auftakt so richtig feierlich. Dort durfte der WM-Goldschütze in viele strahlende Gesichter blicken. Der frisch gekürte Weltmeister zeigte sich sichtlich gerührt über so viel Ehre und Aufmerksamkeit.
Ein wichtiger Botschafter
Der Weltmeistertitel bedeutet Schaub viel, wie er der «Volksstimme» verriet: «Es ist das Grösste, was ich bis jetzt erreicht habe. Es ist für mich nach dem Europameistertitel 2022 ein weiterer wichtiger Schritt.» Die Redner wechselten sich am Pult mit ihren Laudationen im Minutentakt ab. Nachdem der Zunzger Gemeindepräsident Hansruedi Wüthrich seinen weltmeisterlichen Zunzger Mitbürger schlicht «einen geilen Siech» nannte und ihm als grosse Ehre das Zunzger Regenmännchen und einen finanziellen Beitrag überreichte, lobte der Tenniker Gemeindepräsident Thomas Grüter Schaub «mit Herz als Vorbild für alle». Die Baselbieter «Sportministerin» und Noch-Regierungsrätin Monica Gschwind sah den Weltmeister «als wichtigen Botschafter vom Baselbiet in der Welt», während Daniel Jurt, Präsident Schiesssportverband Region Basel, lobende Worte für die Leistung von Schaub fand. Schützenverein-Ehrenpräsident Heiner Krattiger und der jetzige Präsident Marcel Zimmermann vergassen in ihren Würdigungen nicht, die Leistungen der langjährigen Juniorentrainerin Edith Belser zu erwähnen. Als Dank wurde Schaub zum Ehrenmitglied des Schützenvereins ernannt.
Nach dieser besonderen Ehrerbietung konnte Schaub die Tränen nicht mehr zurückhalten. Seine Leistung ist umso höher einzuschätzen, geht er doch im Gegensatz zu seinen Gegnern an der Weltmeisterschaft einer geregelten Arbeit nach. Auf die Frage der «Volksstimme», was denn am Ende den Erfolg in Kairo ausgemacht habe, antwortete er: «An einem solchen Tag muss einfach vieles passen, was ich an dem Tag dann auch habe abrufen können.» Und er schob nach: «Es ist unbeschreiblich, was alles passiert. Ich kann es noch nicht ganz fassen.» Sich auf den Lorbeeren ausruhen möchte und kann Schaub nicht. Er hat sich denn auch zum Ziel gesetzt, «die beiden Titel von 2022 und 2025 umzudrehen», wie er augenzwinkernd sagt, also mit der Standardpistole auf europäischer und mit der Zentralfeuerpistole auf globaler Ebene zu siegen. Es scheint möglich, dass Zunzgen noch nicht sein letztes Europa- und Weltmeisterfest erlebt hat.