Von welchen Pilzen man lieber die Finger lässt
Gemeinsam mit dem Pilzverein Oberbaselbiet führte die IG Walderläbnis Gelterkinden den diesjährigen Herbstanlass durch. Dabei wurden verschiedenste Pilze gesammelt und die Teilnehmer über die einzelnen Arten ...
Von welchen Pilzen man lieber die Finger lässt
Gemeinsam mit dem Pilzverein Oberbaselbiet führte die IG Walderläbnis Gelterkinden den diesjährigen Herbstanlass durch. Dabei wurden verschiedenste Pilze gesammelt und die Teilnehmer über die einzelnen Arten aufgeklärt.
Kuri Wirz
Die Anlässe der IG Walderläbnis Gelterkinden scheinen unter einem guten Stern zu stehen. Ein weiteres Mal fand sich am Sonntagmorgen eine Hundertschaft Interessierter auf dem Festplatz bei der Schule Hofmatt ein. Und ein weiteres Mal konnte Waldgastronom Enzo Rudin feststellen, dass er sicher nicht zu viel Futter eingekauft hatte. Aber der Reihe nach.
Kurz nachdem die Kirchturmuhr zehn geschlagen hatte, begrüsste Christine Mangold von der Unterhaltsgruppe des «Walderläbnis» die grosse Schar Leute und ein paar Hunde. Es war der zweite Anlass für Publikum, den die Interessengemeinschaft, bestehend aus der Bürgergemeinde, der Einwohnergemeinde, dem Forstrevier Farnsberg, der Jagdgesellschaft, dem Natur- und Vogelschutzverein sowie dem Verkehrs- und Verschönerungsverein, im Jubiläumsjahr durchführte.
Wie vor sieben Jahren schon war der Pilzverein Oberbaselbiet mit seinen Experten vor Ort. Aufgeteilt in vier Gruppen und unter der Führung von Urs Ehrsam, Ferdi Buss, Nadja Nydegger und Roger Nägelin machte sich die Schar auf die Suche nach Pilzen. Zwei Stunden später hatte sich auf den bereitgestellten Tischen bei der Stierenstallhütte eine ansehnliche Menge dieser besonderen Fruchtkörper, die weder ins Pflanzen- noch ins Tierreich gehören, angesammelt.
Fein säuberlich aufgereiht bei den zuvor aufgeklebten Etiketten mit Oberund Untergruppen, boten die Pilze ein sehr abwechslungsreiches Bild. Pilze mit Lamellen, die den Grossteil der Funde ausmachten, Leistenpilze, Pilze mit Stoppeln, Bauchpilze, Porlinge, Schlauch- und Korallenpilze: Mannigfaltige Formen, Farben und Grössen überraschten den Laien.
Es mussten wiederum drei Gruppen gebildet werden, damit alle etwas von den Ausführungen der eben genannten Fachleute hatten. Wer noch nicht an der Reihe war, konnte sich dafür eine Portion Pilzrisotto und ein passendes Getränk genehmigen.
Selbst Experten sind überrascht
Die Vortragenden mussten sich beschränken, nicht zu jedem Pilz konnte etwas gesagt werden. Bei zwei Arten wunderten sich auch die Kenner: Sie hätten diese eher in montanem Gebiet erwartet, aber Gelterkinden ist ja schliesslich ein Bergdorf, wie an jedem Banntag wieder festgestellt wird. Beim Knoblauchschwindling fanden alle per Nase heraus, wie er zu seinem Namen gekommen war.
Beim Hallimasch wiederum vermutet man, der Name käme von «Heil im Ar …», weil ihn die Römer nach üppigen Gelagen zur Magenentleerung benutzten. Se non è vero … Der böseste Bube, der auf dem Tisch lag, war der grüne Knollenblätterpilz. Absolut tödlich: 30 Gramm sollen reichen, um einen Menschen ins Jenseits zu befördern. Deshalb kam auch immer wieder der Hinweis: Mit jedem Pilz zur Pilzkontrolle! Experimente lohnen sich nicht.