Gewerbe zeigt sich erst 2028 wieder
26.01.2024 Gelterkinden, Gelterkinden, Wirtschaft«Besuchstag»-Projekt scheitert an Personalmangel
Mit einem Gewerbebesuchs-Event in diesem Herbst sollte die Pause bis zur nächsten Gelterkinder Gewerbeausstellung im Jahr 2028 überbrückt werden. Der Anlass wurde gestrichen. Für das OK fanden sich nicht ...
«Besuchstag»-Projekt scheitert an Personalmangel
Mit einem Gewerbebesuchs-Event in diesem Herbst sollte die Pause bis zur nächsten Gelterkinder Gewerbeausstellung im Jahr 2028 überbrückt werden. Der Anlass wurde gestrichen. Für das OK fanden sich nicht genügend Mitglieder.
Christian Horisberger
Die letzte grosse Gelterkinder Gewerbeausstellung, die «pro16», liegt fast acht Jahre zurück. Die Schau auf dem ehemaligen Zeughausareal war ein grosser Publikumserfolg. Seither ist bei den Grossveranstaltungen des Gewerbevereins Gelterkinden und Umgebung der Wurm drin. Nach Ausbruch der Pandemie wurde die «pro20», die im Frühling 2020 hätte stattfinden sollen, zunächst auf 2021 verschoben und schliesslich definitiv abgesagt. Zwei Jahre Vorbereitung waren für die Katz. Wegen der noch nicht ausgestandenen Pandemie bestand zu grosse Unsicherheit im Hinblick auf die zu treffenden Corona-Auflagen und das Publikumsaufkommen. Dann eben erst 2024 wieder.
Doch auch diese Gewerbeausstellung wird nicht stattfinden: Im Herbst 2022 hatte sich die Mehrheit der Vereinsmitglieder gegen die «pro24» ausgesprochen. Dieses Mal, bevor überhaupt erst ein OK gebildet worden ist. Den Ausschlag gab diesmal das bescheidene Interesse der Gewerbetreibenden für ein Mitwirken an der Ausstellung: Viele Vereinsmitglieder hatten volle Auftragsbücher und wollten sich lieber ihrer Kundschaft und dem eigenen Geschäft widmen, als viel Zeit und Geld in einen Auftritt an einer Gewerbeschau zu investieren. Der Verzicht auf 2024 bedeute, dass turnusgemäss – unter Berücksichtigung der Ausstellungstermine der anderen Oberbaselbieter Gewerbevereine – die nächste Gelterkinder Gewerbeausstellung im Jahr 2028 stattfinden wird.
Zusatz-Event «Chum zum Gwärb»
Der Vorstand des Gewerbevereins Gelterkinden und Umgebung um den neuen Präsidenten Marc Grieder wollte nach dem Verzicht auf die «pro24» nicht noch einmal vier Jahre verstreichen lassen, ehe das Gewerbe – «Winter-Gwärb-Sunntig» ausgenommen – gegenüber der Bevölkerung ein Lebenszeichen gibt. Eine Arbeitsgruppe sollte sich Gedanken über Alternativen machen. Und eine solche wurde gefunden: «Chum zum Gwärb». In diesem Format sollten Gewerbetreibende am 21. September dieses Jahres ihre Betriebe fürs Publikum öffnen, sich gewissermassen besuchen lassen.
Während die Form der Präsentation den Mitgliedern überlassen werden sollte, würde ein zu bildendes Organisationskomitee hauptsächlich dafür sorgen, dass der Publikumstransport mit Shuttles aufgegleist und dass der Anlass bekannt gemacht wird, wie Vereinspräsident Grieder gegenüber der «Volksstimme» ausführt. Kein Vergleich zur Arbeit, die für eine Gewerbeausstellung zu leisten ist.
Dennoch haben nicht genügend Mitglieder fürs Organisationskomitee gewonnen werden können. «Trotz mehrerer Aufrufe und vieler persönlicher Gespräche konnten wir niemanden fürs Präsidium und fürs Marketing, die beiden Schlüsselpositionen für diesen Anlass, finden», so Grieder. «Die Resonanz war bescheiden», hielt der Vorstand kürzlich auch in einem Schreiben an die Mitglieder fest. Die Absagen sind laut dem Präsidenten mit Zeitmangel begründet worden oder damit, dass man nicht hinter dem Konzept stehen könne.
Zurückhaltung seit Corona
Marc Grieder macht keinen Hehl daraus, dass er enttäuscht ist, dass sich nicht genügend Leute finden liessen, die in die Hosen steigen. Sein Verein zähle immerhin rund 200 Aktivmitglieder … Von einer Krise oder einem Schwächeln seines Vereins will er deswegen aber nicht sprechen. Seit Corona herrsche allgemein eine eher grössere Zurückhaltung für ausserordentliche Engagements.
Der Präsident ist zuversichtlich, dass sich das Blatt im Hinblick auf die «pro28» wenden wird. Anders als bei «Chum zum Gwärb» sei das Konzept der Schau, die wiederum auf dem Zeughausareal stattfinden dürfte, erprobt und die Vorlaufzeit gross: Das Organisationskomitee wird im Lauf des kommenden Jahres gebildet, die Vorbereitungen ziehen sich dann über zwei weitere Jahre hin.