Hochkarätig besetzte «Fachtagung Alter» des Seniorenrats Baselland
Für die Förderung der Gesundheitskompetenz ist es nie zu spät. Das Ziel ist die Erhöhung der Lebensqualität in den verbleibenden Lebensjahren. Das dient Patienten und ...
Hochkarätig besetzte «Fachtagung Alter» des Seniorenrats Baselland
Für die Förderung der Gesundheitskompetenz ist es nie zu spät. Das Ziel ist die Erhöhung der Lebensqualität in den verbleibenden Lebensjahren. Das dient Patienten und Angehörigen. Dies ist das Fazit der «Fachtagung Alter», die in Liestal auf Einladung des Seniorenrats Baselland und des Amts für Gesundheit stattgefunden hat.
Durch gut aufgeklärte Senioren und deren Angehörige können gemäss Andreas Zeller, Leiter Universitäres Zentrum für Hausarztmedizin beider Basel, Überdiagnostik und -therapie vermieden werden. Weitere Vorteile sind eine bessere Mobilität mit weniger Stürzen und Mangelernährung sowie bessere psychische Gesundheit. Ebenso weniger Hospitalisationen, ambulante Pflegekosten und Heimeinweisungen und damit tiefere Gesundheitskosten. Samuel Allemann von der Uni Basel ging auf die Medikation ein. Polypharmazie, die gleichzeitige Einnahme von fünf oder mehr verschiedenen Medikamenten, betrifft 60 Prozent der über 76-Jährigen in der Schweiz. Unangemessene Polypharmazie erhöht das Risiko für Hospitalisierungen. Als Strategie dagegen spricht er sich für eine interprofessionelle Zusammenarbeit und den Einbezug der Patientinnen und Patienten sowie regelmässige Medikationsanalysen und Schulungen zum Umgang mit Medikamenten aus.
Für Frank Wieber von der ZHAW ist Gesundheitskompetenz mehr als das Finden, Verstehen und Anwenden von Informationen. Er forderte das kritische Hinterfragen, das informierte Entscheiden, das Selbstmanagement bei chronischen Erkrankungen sowie das Schaffen einfacher Zugänge bei Gesundheitsangeboten. Bei der Gesundheitskompetenz gehe es nicht nur um das Dezimieren oder Eliminieren von Krankheiten, sondern übergeordnet um körperliches, geistiges und soziales Wohlergehen.
Regierungsrat Thomi Jourdan appellierte an die Verantwortung aller im Umgang mit älteren Menschen. «So wie wir Kinder unterstützen und ihnen bei Bedarf Hilfe anbieten, sollen wir uns mit dieser Empathie auch gegenüber älteren Menschen verhalten.»
Regula Meschberger, Seniorenrat Baselland