Gemeinderat will Überbauung im Zentrum ermöglichen

  06.11.2025 Ziefen

Vorhaben stösst auf Kritik aus der Bevölkerung

Der Gemeinderat von Ziefen und Mitglieder der Kommission Ortskernentwicklung haben die Bevölkerung über die Vorlage «Teilzonenplanung Zentrum» informiert. Für deren Realisierung werden 150 000 Franken benötigt. Es gibt jedoch Kritik.

Willi Wenger

Die Informationsveranstaltung über den geplanten «Teilzonenplan Zentrum» in Ziefen am Dienstag war ausserordentlich gut besucht. Gemeindepräsidentin Cornelia Rudin freute sich darüber, «dass wir eine volle Turnhalle haben». Die Bevölkerung war gekommen, um sich ein Bild über die Vorlage zu machen, die Anfang Dezember in Verbindung mit einem 150 000-Franken-Kredit an der Gemeindeversammlung beraten wird.

Gemeindevizepräsident Lukas Geering hielt zum Stand der Planung fest, dass mit dem notwendigen Prozess vor gut drei Jahren gestartet wurde. Er sagte, dass zahlreiche Fachpersonen an der Entwicklung der Vorlage beteiligt waren und mehr als 200 Rückmeldungen aus der Bevölkerung eingegangen seien. «Dies alles ist für uns wertvoll gewesen. Ich danke allen für ihr Engagement», sagte Geering.

Der Planungsstand zeigt auf, dass Ziefen noch viel Arbeit bevorsteht, um das Ziel einer Aufwertung des Dorfs zu erreichen. So müssen in der vorgesehenen Zone im Dorfzentrum einerseits der Teilzonenplan Ortskern zwecks Schaffung einer neuen 1000 Quadratmeter grossen Bauzone und andererseits der Zonenplan Siedlung im Gebiet Steinenbühl mit einer Bauzonenfläche von 3000 Quadratmetern angepasst werden. Beides seien anspruchsvolle Vorhaben, so Geering. Am neuen Baugrund, direkt neben der Gemeindeverwaltung, sollen gemäss des Gemeinderats dereinst «attraktiver Wohnraum» geschaffen und gleichzeitig optimale Voraussetzungen für den Werkhof realisiert werden.

Für die Planung dieser Projekte soll der 150 000-Franken-Kredit verwendet werden. Realisiert werden soll eine baureife Parzelle, welche die Basis für die Investorensuche sein soll. Der Gemeinderat von Ziefen sieht das Ganze als «grosse Chance» für das Dorf. «Der geplante neue Wohn- und Lebensraum wird für Jung und Alt attraktiv sein und sich als neuer Treffpunkt im Zentrum zwischen Gemeinde, Werkhof und ‹Turnerschüre› etablieren», so die Behörde.

Viele kritische Wortmeldungen
Ob «das grüne Zentrum am Bach» Wirklichkeit wird – der Hochwasserschutz und der Ausbau der Kantonsstrasse sind explizit nicht Gegenstand des Projekts – wird sich in gut drei Wochen an der «Gmäini» zeigen. Viele Votantinnen und Votanten äusserten sich an der vorgestrigen Informationsveranstaltung kritisch zum Vorhaben.

Die Vorlage sei eine Augenwischerei, kommentierte ein Mann. Eine Frau hielt fest, dass das Bebauen des Bodens im Zentrum sehr schade wäre. Ein Redner sagte, dass er gegen den Verkauf des letzten «Tafelsilbers» der Gemeinde sei. Aus dem Plenum war weiter zu hören, dass die Gemeinde die 150 000 Franken viel eher in den Schulhausneubau investieren sollte.

Die befürwortenden Wortmeldungen waren deutlich in der Minderzahl. Nur wenige Personen äusserten sich positiv. Ein Mann hielt dazu fest, dass der Planungskredit zwar viel Geld darstelle, er selber aber dem Kredit dennoch zustimmen werde. Es sei eine Chance für Ziefens Zukunft.

Die «Gmäini» wird den Grundsatzentscheid zu fällen haben. Bei einem Ja am 1. Dezember wird mit der Erarbeitung des Teilzonenplans Zentrum gestartet. Im Idealfall kann in diesem Fall ab 2028 mit der Planung und der Realisierung des Neubaus sowie der Optimierung des Werkhofs begonnen werden.


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