«Gefahren für die Schulkinder»
02.09.2025 BaselbietDas Thema «Elterntaxis» hat sich nach Läufelfingen auch in Gelterkinden zugespitzt
Die sogenannten Elterntaxis werden von Schulen und Gemeinden in der ganzen Schweiz kritisiert. Vergangene Woche wandte sich die Gemeinde Läufelfingen darum an die Bevölkerung, nun ...
Das Thema «Elterntaxis» hat sich nach Läufelfingen auch in Gelterkinden zugespitzt
Die sogenannten Elterntaxis werden von Schulen und Gemeinden in der ganzen Schweiz kritisiert. Vergangene Woche wandte sich die Gemeinde Läufelfingen darum an die Bevölkerung, nun macht es Gelterkinden ihr gleich.
Tobia Benaglio
Rund um das Schulhaus der Primarstufe Gelterkinden komme es zu Spitzenzeiten regelmässig zu angespannten Situationen auf den Strassen. Wenn viele Eltern ihre Kinder gleichzeitig bringen oder abholen, stauen sich die Fahrzeuge auf mehreren Strassen im Quartier. Betroffen seien namentlich die Brühlgasse, die Sigmattstrasse, der Weiherweg sowie der Rosenweg. Dies hält die Schulleitung in einem Schreiben vom 28. August fest. «Diese Engpässe führen nicht nur zu gefährlichen Situationen für Anwohnende und andere Verkehrsteilnehmende, sondern bergen auch Gefahren für die Schulkinder», so die Schulleitung. Mit diesen klaren Worten macht sie deutlich, dass die aktuelle Lage nicht einfach als lästige Begleiterscheinung hingenommen werden kann, sondern dass Handlungsbedarf besteht.
Um die Sicherheit zu erhöhen, richtet die Schulleitung einen klaren Appell an die Eltern und Erziehungsberechtigten: Für das Ein- und Ausladen der Kinder soll ausschliesslich der Festplatz beziehungsweise der Kiesplatz der Schule genutzt werden. Indem alle Eltern diese Vorgabe beachten würden, lasse sich die Situation im unmittelbaren Umfeld des Schulhauses entschärfen.
Schulweg fördert Entwicklung
Neben der Bitte um die Benutzung des Festplatzes erinnert die Schulleitung auch an einen weiteren wichtigen Aspekt: Der Schulweg sei mehr als nur eine Strecke von zu Hause in die Schule. Für Kinder bedeute er Bewegung an der frischen Luft, Selbstständigkeit und eine tägliche Gelegenheit, Freunde zu treffen und soziale Kontakte zu pflegen. Damit wird unterstrichen, dass der Weg zur Schule nicht nur sicher, sondern auch als Teil des Alltags der Kinder verstanden werden soll.
Die Thematik ist keineswegs neu. An vielen Schulen im Kanton und darüber hinaus wird seit Jahren diskutiert, wie der elterliche Hol- und Bringverkehr geordnet werden kann. Immer wieder weisen Polizei, Gemeinden und Schulen darauf hin, dass zu viele Autos in unmittelbarer Nähe eines Schulhauses ein Sicherheitsrisiko für die Kinder darstellen. So hat beispielsweise erst vergangene Woche die Gemeinde Läufelfingen diesbezüglich gehandelt, nachdem immer mehr Eltern auf dem Trottoir bei der Schule angehalten haben, um dort ihre Kinder ein- oder auszuladen (die «Volksstimme» berichtete).
Dem Appell der Gelterkinder Primarschulleitung ist nicht zu entnehmen, ob sie – wie in Läufelfingen – zusätzliche Vorschriften oder Kontrollen einführen möchte. Die Verantwortlichen scheinen zurzeit in erster Linie auf das Verantwortungsbewusstsein der Eltern und Erziehungsberechtigten zu setzen.
Klar ist: Je mehr Familien den Empfehlungen Folge leisten, desto spürbarer wird sich die Situation für alle Beteiligten verbessern – für die Anwohnenden, die Verkehrsteilnehmenden und nicht zuletzt für die Schulkinder selbst. Ob die Mahnung der Primarschulleitung in Gelterkinden Wirkung zeigt, wird sich in den kommenden Wochen herausstellen.