Initiative gefährde den Gesamtarbeitsvertrag
vs. Gastro Baselland lehnt die Einführung eines Mindestlohns im Baselbiet ab. Dieser gefährde die Sozialpartnerschaft und mindere die Chancen gering qualifizierter Arbeitnehmenden, begründet der ...
Initiative gefährde den Gesamtarbeitsvertrag
vs. Gastro Baselland lehnt die Einführung eines Mindestlohns im Baselbiet ab. Dieser gefährde die Sozialpartnerschaft und mindere die Chancen gering qualifizierter Arbeitnehmenden, begründet der Branchenverband sein Nein zur Gewerkschafts-Initiative in einer Mitteilung.
Die Mindestlöhne in der Gastronomie sind in Gesamtarbeitsverträgen geregelt. Diese würden unter Berücksichtigung zahlreicher branchenspezifischer Gegebenheiten verhandelt, schreibt Gastro Baselland. Sollten die ausgehandelten Löhne durch staatliche Vorgaben übersteuert werden, würde das Gesamtpaket hinfällig und Verhandlungen wären so nicht mehr möglich. «Dies wäre eine Katastrophe für unseren sozialpartnerschaftlichen Grundgedanken», wird Verbandspräsidentin Fabienne Ballmer zitiert.
Wer den Mindestlohn als Armutsbekämpfung sehe, lasse ausser Acht, dass viele Geringqualifizierte durch Automatisierung ihre Arbeitsplätze verlieren könnten, heisst es weiter. Höhere Löhne im Niedrigpreissegment führten zudem zu höheren Preisen, die vor allem ärmere Menschen treffen würden, die sich teurere Produkte nicht mehr leisten könnten oder deren Angebot ganz wegfalle.
Schliesslich weist der Verband auf das breite Spektrum in der Kostenstruktur der Betriebe hin. Diese Vielfalt sei wichtig, auch um die Zugänglichkeit für alle Menschen sicherzustellen. Mit dem Mindestlohn und den damit einhergehenden Kostensteigerungen drohten Konzeptänderungen, Einstellungen von Angeboten oder die stärkere Präsenz grosser Ketten mit höheren Margen und weniger Personal. «Für die Nachhaltigkeit und die Vielfalt in der Gastrobranche wäre das ein grosser Verlust.»