Forschen, restaurieren und zelebrieren
24.09.2024 BaselbietAugst | Augusta Raurica erhält Anerkennungspreis für eine starke Region
Die Römerstadt Augusta Raurica wird ausgezeichnet: Sie erhält den diesjährigen Anerkennungspreis der Vereinigung für eine starke Region. Dies in Anerkennung der Bewahrung ...
Augst | Augusta Raurica erhält Anerkennungspreis für eine starke Region
Die Römerstadt Augusta Raurica wird ausgezeichnet: Sie erhält den diesjährigen Anerkennungspreis der Vereinigung für eine starke Region. Dies in Anerkennung der Bewahrung einer der bedeutendsten archäologischen Fundstätten der Schweiz.
Peter C. Müller
Die Baselbieter, Basler, Solothurner und Aargauer Fahne: Feierlich vereint präsentieren sich die Flaggen der Nordwestschweiz gleich zu Beginn im Rund des Amphitheaters in Augusta Raurica. Gut gefüllt sind die Ränge der geladenen Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.
Die Sonne glänzt vom strahlendblauen und wolkenlosen Himmel, während die Temperaturen bei angenehmen zwanzig Grad liegen. Alles ist bestens gerüstet für die Feierlichkeiten zur Verleihung des Anerkennungspreises.
Die Vereinigung für eine starke Region Basel/Nordwestschweiz verleiht seit dem Jahr 2000 jährlich den Anerkennungspreis. Sie zeichnet damit Organisationen oder Persönlichkeiten aus, die sich für die Region als Ganzes einsetzen oder wesentlich zur Realisierung eines Projekts beitragen, das für die Region bedeutsam ist.
«Mit der Vergabe will die Vereinigung im Sinne ihres Hauptzwecks dazu beitragen, die Zusammenarbeit in der Region Nordwestschweiz zu verbessern, Hürden abzubauen und im Interesse der ganzen Region zu handeln», erklärt der Solothurner Grünen-Nationalrat Felix Wettstein an der Preisverleihung.
Massgeblich geprägt
Augusta Raurica reiht sich damit in eine Liste illustrer Organisationen (Forschungsinstitut für Biologischen Landbau [Fibl], das Kloster Mariastein oder die Basler Fasnacht) ein. Zu geehrten Personen gehören zum Beispiel Basel-Tattoo-Gründer Erik Julliard, Heidi Tschopp von den Luftseilbahnen Reigoldswil oder der Basler Alt-Rektor Antonio Loprieno. Sie haben in den letzten 24 Jahren diesen Preis entgegennehmen dürfen und haben alle die Nordwestschweiz über die letzten Jahrzehnte massgeblich mitgeprägt.
Augusta Raurica ist eine der bedeutendsten römischen Fundstätten der Schweiz. Ein Team von rund 60 Mitarbeitenden setzt sich dafür ein, dieses Kulturgut zu erschliessen, die Funde zu restaurieren und zu konservieren und sie der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Laufende Ausgrabungen liefern spannende Strukturen und Funde, die in zahlreichen Forschungsprojekten ausgewertet werden.
Die umfassende Sammlung von Objekten und Artefakten wird fachmännisch betreut. Nach neusten, international anerkannten Richtlinien wird geforscht, restauriert und konserviert. Ein wichtiger Teil der Arbeit dreht sich auch um die Vernetzung und die Zusammenarbeit mit zahlreichen Institutionen und Universitäten.
Nur ideell
Der Anerkennungspreis ist ideell und nicht mit einem Geldbetrag verbunden. Im Namen des Kantons bedankte sich die Baselbieter Regierungsrätin und Kulturdirektorin Monica Gschwind herzlich für die Anerkennung. «Dieser Preis ist ein grossartiges Zeichen, das uns allen Mut macht.» Gewürdigt würde damit die jahrelange, minutiöse Knochenarbeit auf dem Grabungsfeld, bei den Präparationen im Labor und bei der wissenschaftlichen Auswertung im Büro.
Andrea Bignasca, Direktor des Antikenmuseums Basel und der Sammlung Ludwig, hielt die Laudatio: «Ich gratuliere allen Beteiligten zu diesem mehr als verdienten Preis ganz herzlich und wünsche noch viele erfolgreiche Projekte und Entwicklungen zur Stärkung der Archäologie sowie des Bewusstseins für die eigene Geschichte im Dienste der ganzen Region.»
Thomas Doppler, der Aargauer Kantonsarchäologe, schloss sich an: «Die Römerstadt hat den Wandel der Zeit stets mitgemacht und präsentiert sich heute frischer, moderner und aktueller denn je.»