Fokus ist zu einseitig
05.09.2024 RegionNein zur extremen Initiative, Ja zur Biodiversität. Der Fokus ist zu einseitig. Anliegen wie Lebensmittel- oder Stromund Holzproduktion kommen zu kurz. Extrem ist die angestrebte Schutzvorstellung. Die Initiative will einerseits mehr exklusive Fläche für die Biodiversität ...
Nein zur extremen Initiative, Ja zur Biodiversität. Der Fokus ist zu einseitig. Anliegen wie Lebensmittel- oder Stromund Holzproduktion kommen zu kurz. Extrem ist die angestrebte Schutzvorstellung. Die Initiative will einerseits mehr exklusive Fläche für die Biodiversität generell und andererseits den Schutz auch ausserhalb dieser definierten Fläche erhöhen. In der Schweiz gibt es aber noch andere Anliegen, die auch ihre Berechtigung haben. Die Lebensmittelproduktion ist eine davon. Die Erzeugung von nachhaltigem Strom und die Nutzung von einheimischem Holz eine andere. Eine Annahme würde das Stromgesetz überflüssig machen. Denn die strengen Schutzvorstellungen auf grossen Gebieten würden auch den Ausbau erneuerbarer Energie aushebeln. Die Folge einer Annahme der Initiative ist die weitere Verlagerung unseres ökologischen Fussabdrucks ins Ausland. Wir haben einen Selbstversorgungsgrad von rund 50 Prozent und ernähren uns seit dem 9. Juli aus dem Ausland. Der heutige Zustand liegt zu einem grossen Teil an Fehlern in der Vergangenheit. Die Trendwende in der Agrarpolitik vor 25 Jahren trägt Früchte. Rund 20 Prozent der Flächen pflegt die Landwirtschaft für die Biodiversität. Einfach immer mehr Fläche auszuscheiden ist erfahrungsgemäss nicht der richtige Weg. Es ist aber das Rezept der Initianten.
Unser Nein ist absolut kein Nein zur Biodiversität. Es ist ein Nein zu den Forderungen der Initiative und es ist ein Nein zum einseitigen Fokus auf lediglich das Schutz-Anliegen. Es geht auch um weit mehr als Biodiversität. Über die Verschärfung des Denkmal-, des Ortsbild- und des Landschaftsschutzes wäre auch das Bauen gerade im Oberbaselbiet noch stärker eingeschränkt. Ausserdem entscheidet neu der Bund, was kantonale standortangepasste Lösungen verhindert. Die Flächenziele von 30 Prozent haben Umweltverbände klar formuliert, wenn auch nicht im Initiativtext. Deshalb Nein zu mehr Abhängigkeit aus dem Ausland und Nein zur Biodiversitätsinitiative.
Claudia Brodbeck, Vizepräsidentin Bauernverband beider Basel, Biel-Benken