Eröffnung des Besuchszentrums im «Stedtli»
Das Besuchszentrum im Gebäude des Dichterinnen- und Stadtmuseums im Liestaler «Stedtli» beherbergt neu ein Dienstleistungsangebot von mehreren Anbietern. Am Freitag wurde es eingeweiht.
Stephan ...
Eröffnung des Besuchszentrums im «Stedtli»
Das Besuchszentrum im Gebäude des Dichterinnen- und Stadtmuseums im Liestaler «Stedtli» beherbergt neu ein Dienstleistungsangebot von mehreren Anbietern. Am Freitag wurde es eingeweiht.
Stephan Imhof
Wer sich für touristische und andere Attraktionen interessiert, die der Kanton und dessen Hauptstadt zu bieten haben, sollte dem Zentrum im Erdgeschoss des Dichterinnen- und Stadtmuseums (Distl) einen Besuch abstatten. Denn hier wirken die Organisationen Liestal Tourismus, Baselland Tourismus, Zentrums-Management Liestal sowie die Wanderwege beider Basel neu zusammen.
In den Räumen des ehemaligen «Poete-Näscht» ist dieses Begegnungsund Kompetenzzentrum nach etlichen baulichen Massnahmen entstanden. An einer Medienorientierung vom Freitag nannte «Distl»-Leiter Stefan Hess die Vorteile der Kooperation: Mit dem Zusammenzug der fünf Organisationen unter einem Dach erhoffe man sich kraftvollere Synergien und eine breitere regionale Ausstrahlung.
Die Vermieterin, das im Jahr 2001 eröffnete Museum, das Einblicke in das Leben und Werk bedeutender Baselbieter Schriftsteller sowie in die Geschichte und das Brauchtum der Stadt Liestal gibt, schätzt die Verstärkung im Herzen der Altstadt. Ein grosszügiger Empfangsbereich mit viel Informationsmaterial lädt zum Stöbern ein und soll die Neugier wecken. Hier gibt es auch die Eintrittskarten fürs «Distl» zu kaufen.
100 Veranstaltungen jährlich
Stadtpräsident und Stiftungsrat Daniel Spinnler hob die Bedeutung Liestals als Haupt- und Zentrumsstadt hervor: «Wir wollen keine Schlafstadt sein, es gilt, die Besucher aus Nah und Fern anzulocken und von dem Angebot von mehr als 100 Veranstaltungen pro Jahr zu überzeugen.» Als Beispiel nannte er die samstäglichen Bauernmärkte; aktuell mit dem «Trüffelmärt». Flanieren, Einkaufen, Erleben im historischen «Stedtli» sei das Ziel. Und zwar so, dass der Besucher den Eindruck bekommt: «Hoppla, da läuft ja was in Liestal, da gehen wir wieder hin!»
Michael Kumli, Geschäftsführer von Baselland Tourismus – er vertrat zugleich Liestal Tourismus –, zeigte sich erfreut, dass die Idee eines Besuchszentrums nach 18-monatiger Entstehungszeit umgesetzt wurde. Man sei nun in der Lage, die grosse Vielfalt von Wanderangeboten, aber auch allgemeine Besucherinformationen zentral anzubieten. Speziell erwähnte er den letztjährigen Anlass «Food Trail», an dem rund 1300 Personen teilnahmen. Als kleine Organisation sei die Zusammenarbeit wichtig, um sich gegenseitig zu stärken.
Ein grosser Schritt zu mehr Sichtbarkeit sei für den Verein Wanderwege beider Basel mit dem Umzug von einem Aussenquartier ins «Stedtli» geglückt. Dies brachte Vereinspräsident Andreas Lutz zum Ausdruck. Er wolle seinen Verein damit stärker ins Bewusstsein der Bevölkerung rücken. Wandern, der Volkssport schlechthin, sei in vieler Hinsicht eine gesunde Aktivität für Körper und Geist. Dafür bürgen nicht zuletzt die 71 Wanderangebote in der Broschüre des aktuellen Jahresprogramms. Was aber hinter dieser Arbeit steht, sei den wenigsten der gegen 2500 Vereinsmitglieder bewusst. Als Beispiel nannte Lutz die jährliche Kontrolle des signalisierten Wanderwegnetzes mit einer Länge von 1000 Kilometern.
Als Liestaler Zentrums-Managerin und Leiterin des Vereins Erlebnis-Liestal beschrieb Marion Ernst ihre Aktivitäten bei Akteuren im Detailhandel, Gastronomie, Gewerbe, Stadt oder Kultur. Hauptsächlich gehe es dem in diesem Jahr gegründeten Verein um drei Schwerpunkte: die Aufenthaltsqualität erhöhen, die Besucherfrequenz steigern und die Leerbestände von Geschäftsflächen minimieren. Sie betonte, wie wichtig ihr Lob und Kritik seien. Nur so könnten Lösungen gefunden werden.
Für die Teilnehmenden der öffentlichen Einweihungszeremonie des Besuchszentrums gab es im Anschluss kostenlose Führungen durch das Museum und ins «Törli». Auch für das leibliche Wohl mit regionalen Spezialitäten und musikalische Unterhaltung war gesorgt. Nun ist die Tür des Besuchszentrums offen. Die Veranstalter freuen sich darauf, dass es dort bald wie in einem «Bienenhaus» zugeht.