Tradition oder Neuerung?
Zum Artikel «Schminke statt Larve» in der «Volksstimme» vom 5. April, Seite 3
Wenn die Fasnachtsgesellschaft Sissach anlässlich ihrer GV am 19. April beschliessen muss, ob sie künftig teilnehmenden Gruppen ...
Tradition oder Neuerung?
Zum Artikel «Schminke statt Larve» in der «Volksstimme» vom 5. April, Seite 3
Wenn die Fasnachtsgesellschaft Sissach anlässlich ihrer GV am 19. April beschliessen muss, ob sie künftig teilnehmenden Gruppen erlauben will, «nur» mit Schminke statt mit Larven am Umzug teilzunehmen, dann stellt sich dabei eigentlich grundsätzlich kein neues Problem. Ob es sich nun um einen Verein mit kulturellem Hintergrund, um einen Sportverein oder um eine politische Partei handelt, es ergeben sich immer wieder Fragen, bei denen es darum geht, ob man lieber eine alte Tradition endgültig in Stein meisseln, oder ob man einer (kleineren oder grösseren) Neuerung eine Chance geben möchte.
Es dünkt mich wichtig, zu Herzen zu nehmen, was der Präsident der «Ruine Geischter» Läufelfingen, Lukas Brügger, sagt: «Falls unser Antrag kein Gehör findet, werden unsere Gruppierungen gleichwohl weiterhin am Umzug und am Guggenkonzert mit einer schönen Gesichtsbemalung und natürlich mit einer Larve anzutreffen sein.» Ich kann und muss nicht wissen, ob für Lukas Brügger damit der erwähnte Antrag ad acta gelegt wäre. Wünschenswerte Änderungen brauchen ja bekanntlich oft ihre Zeit, bis sie sich durchsetzen können. Wie auch immer aber der Entscheid an der erwähnten GV ausfällt, so können wir uns wohl alle nichts Wichtigeres wünschen, als dass alle Betroffenen, auch die vermeintlichen Verlierer, ebendiesen Entscheid und die Menschen, die sich dagegen entschieden haben, respektieren. Wir haben doch leider in unserer Gesellschaft ohnehin schon mehr als genug verhärtete Fronten.
Fritz Häuselmann, Gelterkinden