René Brodbeck spricht über die Gewerbeausstellung
Nach der Absage der «Visita 2026» im Homburger- und Diegtertal erklärt Gewerbevereinspräsident René Brodbeck, weshalb eine gemeinsame Ausstellung neue Energie freisetzt und warum er trotz Engagementmangel ...
René Brodbeck spricht über die Gewerbeausstellung
Nach der Absage der «Visita 2026» im Homburger- und Diegtertal erklärt Gewerbevereinspräsident René Brodbeck, weshalb eine gemeinsame Ausstellung neue Energie freisetzt und warum er trotz Engagementmangel optimistisch bleibt.
Luana Güntert
Herr Brodbeck, was beschäftigt Sie aktuell als Präsident des Gewerbevereins KMU Homburger-/ Diegtertal und Umgebung? René Brodbeck: Aktuell läuft eigentlich alles, wie es soll. Doch auch wir spüren ein Problem, das viele Vereine betrifft: Es wird zunehmend schwieriger, Leute zu finden, die sich im Vereinsleben engagieren möchten.
Im Frühling wurde beschlossen, dass Ihr Gewerbeverein 2026 keine eigene Gewerbeausstellung durchführen wird, obwohl dies ursprünglich geplant war. Hat Sie das enttäuscht?
Ja, sehr. Wir spürten, dass bei einigen Mitgliedern kein Interesse an der «Visita 2026» bestand. Es ist kein schönes Gefühl, wenn es uns als KMU-Verein nicht gelingt, eine Gewerbeausstellung auf die Beine zu stellen.
Leider konnten wir im Vorstand nicht herausfinden, weshalb das Interesse fehlte – zumal bei früheren Ausstellungen stets viele Gewerbler mit Freude dabei waren.
Im Jahr 2028 wird Ihr Verein gemeinsam mit dem Gewerbeverein und Umgebung eine Ausstellung in Thürnen realisieren. Wie kam dies zustande?
Eine gemeinsame Ausstellung schwebt mir schon seit Jahren vor, und ich habe diese Idee an den jährlichen Präsidententreffen der Oberbaselbieter Gewerbevereine mehrfach angeregt. Bis vor Kurzem wurde mein Input jeweils einfach zur Kenntnis genommen – was ich auch verstehen kann. In Sissach etwa hat man wenig Interesse an einer gemeinsamen Veranstaltung, weil die «Mega» als Einzelanlass bereits gross genug ist. Im Frühling haben Mathias Dini und Yves Bruggisser das Co-Präsidium des Gewerbevereins Gelterkinden übernommen. Bei ihnen ist meine Idee auf grosses Interesse gestossen, und so kam die Sache ins Rollen. Das freut mich enorm.
Fürchten Sie nicht, dass sich erneut zu wenige Gewerbler für eine Teilnahme begeistern lassen?
Nein, ich bin zuversichtlich. Die Gewerbeausstellungen in Sissach und Niederdorf in diesem Jahr waren sehr gelungen, und das haben auch die KMU-Betriebe wahrgenommen. Deshalb bin ich überzeugt, dass das Interesse auch bei uns wieder steigen wird.
Wie weit sind Sie mit den Planungsarbeiten?
Wir hatten bereits einige erste Treffen. Aktuell sind wir dabei, das OK zusammenzustellen. Anfang nächstes Jahr wird es dann konkreter: Dann bestimmen wir den Namen und das Logo unserer Ausstellung.
Ein grosses Thema in der Schweizer Wirtschaft waren und sind die US-Zölle.
War Ihr Verein davon betroffen?
Viele Unternehmen in unserer Region sind lokal tätige KMU und Handwerksbetriebe. Diese Branchen haben mit den US-Zöllen wenig zu tun. Wir vom Verband wurden daher auch nie von Mitgliedern kontaktiert, weil sie Unterstützung gebraucht hätten. Dennoch wird diese schwierige Phase nicht spurlos an allen vorbeigegangen sein. Auch wir haben Firmen, die den US-amerikanischen Markt direkt oder indirekt beliefern, in unserem Verein.
Welche Herausforderungen werden im Jahr 2026 auf uns zukommen?
Wir werden die Abschaffung des Eigenmietwerts deutlich spüren. Der Bausektor könnte darunter leiden. Aber auch die US-Zölle werden uns im kommenden Jahr sicher weiterhin beschäftigen.