Replik auf die «Carte blanche» «Gendern ist nicht harmlos» in der «Volksstimme» vom 12. Dezember, Seite 2
«Wir leben in kuriosen Zeiten.» Ja, dies ist die einzige Identifizierung meinerseits mit Ihrer «Carte blanche», Herr Riebli, das ...
Replik auf die «Carte blanche» «Gendern ist nicht harmlos» in der «Volksstimme» vom 12. Dezember, Seite 2
«Wir leben in kuriosen Zeiten.» Ja, dies ist die einzige Identifizierung meinerseits mit Ihrer «Carte blanche», Herr Riebli, das unterschreibe ich! Bedenklich ist, wie man in wenigen Zeilen so viel Kurioses und Verletzendes von sich geben kann. Die Sprache ist unsere Möglichkeit des Austausches. Sprache wandelt sich stetig und das ist auch gut so! Unsere Herausforderung als Gesellschaft ist es, neue Möglichkeiten zu finden, damit alle Menschen angesprochen werden und dass wir eine Inklusion schaffen. Hier braucht es einen sachlichen Diskurs und keine polemischen und ausgrenzenden Aktionen wie so eine Kolumne.
Was hat die sexuelle Orientierung mit der Sprache oder mit dem Gendern zu tun? Was eine frühe Aufklärung über «Queerness» mit dem «Genderwahn»? Liebe und Menschlichkeit braucht eine gewaltfreie, offene, wertschätzende Sprache.
Was ist normal? Wer definiert die Normalität? Die Bundesverfassung sagt unter Artikel 7 zu den Grundrechten: «Die Würde des Menschen ist zu achten und zu schützen.» Artikel 8 weist darauf hin, dass alle mit ihrer Vielfältigkeit gleich sind und niemand diskriminiert werden darf. Die Haltung von Peter Riebli widerspricht unserer Verfassung und grenzt aus. «Man will den Leuten ein gelenktes und falsches Denken mit einer erfundenen Wirklichkeit implantieren»: Verschwörungstheorien einzuflechten in so ein wichtiges Thema ist schräg und genau das ist für mich ein Angriff auf das freie Denken.
Matthias Feldmeier, Sissach