Ergebnis dank Reserven weniger schlecht
29.04.2025 Bezirk LiestalStadt schreibt knapp 1 Million Franken Verlust
vs. Die Rechnung 2024 der Stadt Liestal schliesst bei Ausgaben von knapp 60 Millionen Franken mit einem Verlust von 974 000 Franken ab. Budgetiert war ein Minus von 2,1 Millionen Franken. Das Ergebnis ist nur auf den ersten ...
Stadt schreibt knapp 1 Million Franken Verlust
vs. Die Rechnung 2024 der Stadt Liestal schliesst bei Ausgaben von knapp 60 Millionen Franken mit einem Verlust von 974 000 Franken ab. Budgetiert war ein Minus von 2,1 Millionen Franken. Das Ergebnis ist nur auf den ersten Blick besser als der Voranschlag. Denn ohne die Auflösung der gesamten finanzpolitischen Reserve im Umfang von 5,3 Millionen hätte das Minus 6,3 Millionen Franken betragen.
Die wesentlichsten Abweichungen gegenüber dem Voranschlag seien auf einige grössere Positionen zurückführen, die sich dem Handlungsspielraum des Stadtrats entziehen, teilte dieser am Freitag mit. Ein Bundesgerichtsentscheid betreffend Alterspflege schlägt mit 1,6 Millionen Franken zu Buche. Das höchste Gericht habe entschieden, dass die effektiven Alters- und Pflegekosten durch die Gemeinde zu tragen seien. Die bisher geltenden Normkosten stünden im Widerspruch zum Gesetz, so der Stadtrat. Weitere 1,4 Millionen Franken gehen auf das Konto von steigenden Fallzahlen in der Sozialhilfe, im Kinder und Erwachsenenschutz und im Asylbereich sowie von höheren Leistungen der Spitex. Höhere Lohnkosten für die Lehrpersonen bedeuteten Mehrausgaben von rund 440 000 Franken.
Aus dem kantonalen Finanzausgleich erhielt Liestal anstatt der budgetierten 600 000 Franken lediglich deren 225 000. Diese Abweichungen seien rechnerisch zwar nachvollziehbar, kommentiert der Stadtrat diese Position, «dennoch erweist sich der Finanzausgleich als ein Buch mit sieben Siegeln, da der Stadt im Vorjahr noch gegen 2 Millionen Franken zuflossen». Die Steuereinnahmen entsprechen dem Budget. Das zu verzinsende Fremdkapital erhöhte sich 2024 um 8,5 auf 65,4 Millionen Franken.
Der Stadtrat ist mit diesem Ergebnis nicht zufrieden, wie er festhält. Erneut würden nicht steuerbare Entwicklungen und Entscheidungen auf übergeordneter Ebene die Stadtfinanzen aus dem Lot bringen. Es zeige sich aber auch, dass sich die Einlagen in die finanzpolitische Reserve in den Vorjahren als richtig erwiesen haben. Denn damit könne das Ergebnis nun geglättet werden.
Für das Jahr 2026 kündigt die Stadtregierung eine weitere Aufgabenüberprüfung an. Schon im Rahmen der Budgetierung fürs Jahr 2026 würden Massnahmen getroffen, um Gegensteuer zu geben.