Endlich wieder Erde unter den Fingernägeln

  02.05.2025 Baselbiet

Die Beete werden besät

Jetzt klebt die Erde nicht mehr am Werkzeug, wenn im Boden gegraben wird. Höchste Zeit, den Garten für die anstehende Saison vorzubereiten. Die Beete werden vom Wintergemüse und vom Unkraut befreit und mit der Grabgabel gelockert. Sie werden feststellen, dass die Erde dort, wo sie während der kalten Monate begrünt oder bedeckt war, schon ganz locker und krümelig ist. Würmer, Asseln, Springschwänze und viele weitere Bodenlebewesen haben da – gut geschützt vor Wind und Wetter – ganze Arbeit geleistet.

Ausgelaugte oder humusarme Beete freuen sich über eine Gabe Kompost. Er lockert schwere Böden auf, speichert Feuchtigkeit und versorgt die Pflanzen mit einer ausgewogenen Mischung an Nährstoffen. Kompost kann entweder oberflächlich eingearbeitet oder als Mulchschicht ausgebracht werden. Auch hier helfen die Bodenlebewesen kräftig mit, indem sie ihn nach und nach in den Boden «einarbeiten».

Direkt ins fertige Beet können jetzt Radieschen, Spinat, Rüebli, Randen und Pflücksalat gesät werden. Auch Erbsen werden jetzt im Abstand von drei Zentimetern gesteckt und gut angegossen. Da Erbsen gerne ranken, freuen sie sich über ein Gitter, Rankstäbe oder Äste, an denen sie sich festhalten können. Diese steckt man am besten gleich mit ins Beet. Je nach Sorte dauert es nur rund 14 Wochen bis zur Ernte.

Viel Licht, aber nicht viel Wärme
Über eine extra Portion Dünger, zum Beispiel in Form von Schafwolle, freuen sich die Kartoffeln. Sie werden in Wolle gebettet in die lockere Erde gelegt und mit Erde und Mulch bedeckt. Mulchen – das Abdecken des Bodens mit organischem Material – ist sowieso eine tolle Methode, die das Unkraut zurückhält, verhindert, dass der Boden austrocknet und die Bodenlebewesen unterstützt.

In Schalen und Töpfen kann jetzt alles gesät werden, was das Herz begehrt. Die Anzucht auf der Fensterbank braucht ein bisschen Übung. Aber dann ist es das pure Glück, wenn man beobachten kann, wie die Samen keimen und daraus kräftige Pflanzen werden. Wichtig ist, dass die Pflänzchen viel Licht haben, aber nicht zu viel Wärme, sonst wachsen sie zu schnell. Besonders gut gelingen Kürbis, Gurken, Zucchetti, verschiedene Kohlsorten, Kräuter und Blumen.

Aufgepasst, bis Mitte Mai kann es nachts noch frostig werden! Wärmeliebende Pflanzen bleiben darum noch auf der Fensterbank, im Frühbeet oder im Gewächshaus. Probieren Sie es aus und starten Sie in die Saison – mit Erde unter den Fingernägeln und einem Lächeln im Gesicht.
Meret Franke

Gartenkurse und Beratung: Meret Franke und Koni Gschwind, Ebenrain-Zentrum für Landwirtschaft, Natur und Ernährung,
Sissach, garten.ebenrain@bl.ch, www.ebenrain.ch>Ernährung>Kursgarten

Neu auch zum Hören:
Podcast «Chuchigarte» auf Spotify.


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