En Idee (e dummi)
13.11.2025 Persönlich«Dasch e dummi Idee gsi.» Das säit me jo mängisch. Meischtens erscht im Noochhinein. Wil me dummerwyys erscht im Noochhinein tscheggt, ass d Idee dumm gsi isch. Der Dani het (und das cha men im Noochhinein relativ klar säge) e zimmli dummi Idee gha. Im Drämmli hanen ...
«Dasch e dummi Idee gsi.» Das säit me jo mängisch. Meischtens erscht im Noochhinein. Wil me dummerwyys erscht im Noochhinein tscheggt, ass d Idee dumm gsi isch. Der Dani het (und das cha men im Noochhinein relativ klar säge) e zimmli dummi Idee gha. Im Drämmli hanen aatroffe, won är mir dervo verzellt het.
Der Dani isch Aafang Dryssgi. So wien ich. Und Männer Aafang Dryssgi (dasch ämmel my Beobachtig), sueche sich gärn e neus Hobby. Und das Hobby isch denn meischtens «Rennvelo» (my Beobachtig). Und denn chaufe si es Rennvelo. Und zwar s Düürschten und s Beschte. Wil das macht me so. Und wenns Herbscht wird, denn chaufe si non e Hometrainer für das Velo. Dä chasch in d Wohnig stellen und s Velo druff – und denn chaufe si non e Ventilator (geges Schwitze) und e Luft-Entfüechter (wägem Schwitze). Und denn strample si e Winter lang in dere Stuuben umme, im Wind vom Ventilator, im Brumme vom Entfüechter und im Rumple vom Hometrainer – e sau Mais.
S Rennvelo het der Dani scho gha. Aber der Hometrainer nonig. Wäge syner Fründin. Wil sii halt kei Hometrainer in der Wohnig wott (2 Zimmer). Au kei Rennvelo. Und scho gar kei Stuube, wo nach der Garderobe vom Turnverein schmeckt. Der Dani het gstürmt und do wie blöd – aber sy Fründin isch nid yyknickt. Är söll duss go ummefahre, het si gsäit, är häig jo extra die sau düüri Winter-Velo-Hose kauft.
Und irgendwenn het der Dani denn halt ebe die Idee gha (die dummi).
Är het sich nämmlig trotzdäm sone Hometrainer kauft. Und zwar der Düürscht. Und denn, het är en versteckt. Und zwar in ere Karton-Chischten im Chäller-Abteil. Und uf d Chischte druf, het är drei Wort gschriibe: «Gratis zum Mitnehmen».
Am Sunntig, bevor si uf ihre Spaziergang sy, het är die Chischte heimlig usebrocht und am Ändi vo der Strooss deponiert. Wenn är das Ding «gratis» findet, denn cha sy Fründin jo würkli nüt me säge. Wo die Beide langsam uf die Chischte zuespaziert sy, isch der Dani vor Vorfreud ganz nervös worde. Es häi no 100 Meter gfehlt, won e schwarzes Auto in das Ströössli yyboogen isch – und prompt vor der Chischten aaghalte het. E jungi Frau isch usgstiige. Der Dani het zuegluegt, wie die Frau uf die Chischte zue gloffen isch und der Deckel glüpft het. Churz het si nur gluegt – und denn het si es Freude-Tänzli gmacht.
Wo die jungi Frau der Dani (bleich) und sy Fründin entdeckt het, het si ihri Freud nid chönne verstecke: «Sii! Das glaube Si nid!» het si ihne zuegruefe, «sone Hometrainer möcht i scho lang! Aber my Fründ nid. Aber dä isch gratis! Do cha my Fründ nüt meh säge. Würde Si mir ächt schnäll hälfe, die Chischten ins Auto z lüpfe?»
Das syg denn e sehr schmärzhaften Akt gsi, het der Dani gsäit, wo si sy Hometrainer dere Frau in Kofferruum gstellt häi. Au sy Fründin häig biz Mitleid gha. Si häig sich aber au gwunderet: «Wär stellt denn sone tüüri Maschiine gratis uf d Strooss use?» Das syg doch e richtig dummi Idee.
Dominik Muheim ist in Reigoldswil aufgewachsen und lebt in Liestal. Er ist freischaffender Kabarettist und Slam-Poet. Er gewann 2017 den Baselbieter Kulturpreis und war 2024 Träger des «Salzburger Stiers».

