Eines Kantonshauptorts würdig
28.03.2025 Bezirk LiestalMit einer symbolischen und provisorischen Begrünung in Pflanzentöpfen auf dem Emma Herwegh-Platz weihten die SBB gemeinsam mit Stadtpräsident Daniel Spinnler den neuen Liestaler Bahnhof ein.
Tobias Gfeller
Das fehlende Grün ist einer der am ...
Mit einer symbolischen und provisorischen Begrünung in Pflanzentöpfen auf dem Emma Herwegh-Platz weihten die SBB gemeinsam mit Stadtpräsident Daniel Spinnler den neuen Liestaler Bahnhof ein.
Tobias Gfeller
Das fehlende Grün ist einer der am häufigsten genannten Kritikpunkte am neuen Bahnhof Liestal. Viel Beton – an den neuen Bahnhofsbauten und beim Bahnhofsvorplatz – dominiert das Bild. Etwas Grün wächst seit gestern auf dem Emma Herwegh-Platz vor der Kantonsbibliothek. In sechs Töpfen haben Verantwortliche der SBB gemeinsam mit dem Liestaler Stadtpräsidenten Daniel Spinnler (FDP) für etwas Kontrast gesorgt.
Die Pflanzentöpfe setzte die SBB bereits in Basel und in Zürich ein. Langfristig soll der Emma Herwegh-Platz mit festen Bäumen begrünt werden. Dies passiert aber erst, wenn das geplante Hochhaus beim heutigen Park & Ride auf der Westseite des Bahnhofs und die geplante neue Erschliessungsstrasse fertiggestellt sind. Daniel Spinnler freut sich, dass der neue Bahnhof dann definitiv mehr Grün erhält. «Ich bin überzeugt, dass der Emma Herwegh-Platz ein attraktiver Ort sein wird.»
Daniel Spinnler gab gestern auch nochmals zu bedenken, dass der Bahnhof Liestal primär eine Verkehrsdrehscheibe ist, deren Wirkung weit über Liestal hinausgeht. So war es zum Beispiel aus funktionalen Gründen nicht möglich, den Bushof ähnlich der Phase als Provisorium in Richtung Westen zu verlegen, um den Hauptbereich des Bahnhofsvorplatzes zu begrünen und so die Aufenthaltsqualität zu erhöhen.
Für den Liestaler Stadtpräsidenten hat sich der Neubau längst bewährt. «Der Bahnhof ist abends beleuchtet. Die Durchwegung ist besser. Man fühlt sich im ganzen Umfeld wohler.» Daniel Spinnler erinnerte noch einmal an den Empfang des damaligen Bundesrats Alain Berset, als man sich als Liestaler für den alten Bahnhof ein bisschen hätte schämen müssen.
Mehr Verpflegungsmöglichkeiten
Der neue Bahnhof sei eines Kantonshauptorts würdig, schwärmte Spinnler. Er sei gespannt, wie sich die Fussgängerströme einpendeln werden, gerade auch in Richtung Sichtern und zum Gymnasium, weil mit mehreren Massnahmen gerade diese Seite des Bahnhofs attraktiver werden soll. Ein grosses Plus ist für Daniel Spinnler auch das vergrösserte Angebot zur Verpflegung, was gerade für Pendlerinnen und Pendler, die nur wenig Zeit haben, ein grosser Mehrwert sei.
Auf die Frage, welches Verbesserungspotenzial er noch sieht, antwortet Spinnler diplomatisch. «Aktuell beschäftigen uns die Sprayereien. Wir wissen, wo sie herkommen.» Beim Thema der fehlenden Lifte und der womöglich zu steilen Rampen appelliert er an die Solidarität: «Wir sollten lieber einander helfen, wenn jemand etwas Schweres tragen muss oder die Rampe nur schwer hochkommt, anstatt gleich nach baulichen Massnahmen zu rufen.» Die Vertreterinnen und Vertreter der SBB verkündeten im Rahmen der offiziellen Einweihung zufrieden und stolz, dass sämtliche Wohn- und Geschäftsflächen in den beiden neuen Gebäuden vermietet sind.
Auf dem eng gefassten Perimeter sind die Bauarbeiten am Bahnhof Liestal nahezu abgeschlossen. Nun geht es darum, auf der Westseite die Planungen mit dem Hochhaus und der neuen Erschliessungsstrasse umzusetzen. Essenziell sei die Anbindung an die Masterplanung Rheinstrasse des Kantons, so Spinnler.
Mit einem grossen Fest vom 12. bis zum 14. Juni möchten sich die SBB und die Stadt Liestal dann im kommenden Jahr bei der Bevölkerung bedanken und ihr den Bahnhof symbolisch übergeben. «Das gehört sich nach derart langen Bauarbeiten», frohlockte Michel Berchtold, Leiter Region SBB Mitte. Das Fest soll beim Bahnhof und in der Altstadt stattfinden.