Konzert des Gemischten Chors
Es war eine Stunde für Augen, Ohren und Herzen: das Konzert des Gemischten Chors Zunzgen am letzten Maisonntag im Gemeindesaal. Schon vor Programmbeginn wurde das zahlreiche Publikum bildlich auf das Thema eingestimmt. Von der Bühne her leuchteten ...
Konzert des Gemischten Chors
Es war eine Stunde für Augen, Ohren und Herzen: das Konzert des Gemischten Chors Zunzgen am letzten Maisonntag im Gemeindesaal. Schon vor Programmbeginn wurde das zahlreiche Publikum bildlich auf das Thema eingestimmt. Von der Bühne her leuchteten das wohltuende Grün eines Buchenzweiges sowie Zeichen des Sommers: reifende Früchte an einem Kirschbaumast. Der Herbst mit der Heckenrose, teilweise noch weissrötlich blühend, gleichzeitig bereits fruchtend. Der Winter offenbarte sich in einer kalten, klaren Nacht mit unzähligen leuchtenden Sternen. Gesamthaft eine feine Metapher unseres eigenen Lebens.
«Ich bin das ganze Jahr vergnügt», so das Motto des Abends. Die Hörerschaft kam in den Genuss fröhlicher, ab und zu auch herzbewegender Volkslieder. Gefühlvoll und stimmlich wohlklingend von 19 Singenden vorgetragen, dies unter der Leitung von Antonia Rubin. Monica Feuring leitete mit treffenden Texten und Gedanken von Lied zu Lied. Das förderte die Verständlichkeit der Liedtexte und diente als willkommene Brücke von der einen zur nächsten Jahreszeit.
Im Zentrum standen die Natur und der Mensch als ein Glied der Schöpfung. Bezeichnend dafür waren Lieder wie «Im Märzen der Bauer» über «Wohlauf in Gottes schöne Welt», «Schenket ein» (eine Hommage an den Rebensaft) bis zu «Es ist für uns eine Zeit angekommen» zu Ehren der ruhenden Natur in Schnee und Eis. Vier Jahreszeiten! Wirklich genau vier? Da protestierte ein Sänger: «Halt», widersprach er der Lektorin «es gibt noch eine fünfte!» So der kritische Mann. Und witzelte, die fünfte sei die Fasnacht. Er begründete das mit einer humorvoll vorgetragenen Geschichte von Elke Bräunling, übersetzt in unseren Dialekt. Die Fasnacht sei unberechenbar, zu Wetterkapriolen aller Jahreszeiten bereit …
Zum Abschluss sang der Chor das romanische Lied «Cur chi vain la not». Die gewählten Lieder sind heutzutage leider kaum mehr zu hören. Ihre Botschaft jedoch – gerade mit Bezug auf das gegenwärtige Weltgeschehen – eindrücklich und aktuell. Nur logisch, dass sich das Publikum für das Gebotene mit einem langen Applaus bedankte. Die Präsidentin Hanni Krattiger überbrachte je ein herzliches Dankeschön an die Dirigentin für ihre überzeugende Leitung und der Lektorin für ihr gekonntes Vortragen der Texte, sowie an die vielen Anwesenden für ihr Kommen. Der reichhaltige Apéro im Anschluss ermöglichte manche spontane, heitere Begegnung.
Johannes Schweizer, Hölstein