Eine gelungene Premiere
24.09.2024 Bezirk LiestalMehr als 30 Unternehmen aus diversen Branchen gaben am vergangenen Freitagabend eine Nacht lang Einblick in ihre Arbeit, Kultur und Geschichte. Mehr als 4000 Personen zog es in die Baselbieter Unternehmen.
Peter C. Müller
5 Gemeinden und mehr als 30 ...
Mehr als 30 Unternehmen aus diversen Branchen gaben am vergangenen Freitagabend eine Nacht lang Einblick in ihre Arbeit, Kultur und Geschichte. Mehr als 4000 Personen zog es in die Baselbieter Unternehmen.
Peter C. Müller
5 Gemeinden und mehr als 30 kleine und grosse Unternehmen: Die Industrienacht Regio Liestal/Sissach bot die Möglichkeit, in Liestal, Bubendorf, Itingen, Sissach oder Thürnen einen Blick hinter die Kulissen der Arbeitswelt zu werfen.
Die Unternehmen öffneten ihre Türen für das Publikum und nahmen Interessierte mit auf Rundgänge, luden zu spielerischen Workshops ein oder beantworteten Fragen, die Gross und Klein schon lange auf der Zunge brannten. Die 31 Unternehmen zählten rund 11 000 Eintritte, im Durchschnitt besuchte das Publikum also knapp drei Unternehmen, wie dem Communiqué der Industrienacht Regio Liestal zu entnehmen ist.
Was dampft im Destillator?
Wer sich für die Welt der Biochemie interessiert, der konnte sich in der Region Bubendorf vor allem mit dem Thema Life Sciences auseinandersetzen: Dort ist in den vergangenen Jahren ein regelrechter «Cluster» entstanden. CIS Biopharma entwickelt in Bubendorf seit drei Generationen Therapien gegen Krebs. Das Unternehmen stellt spezielle Medikamente her, sogenannte Antikörper-Wirkstoff-Konjugate und Radioliganden. Diese können Krebszellen gezielt angreifen und zerstören. An der Industrienacht gewährte das Unternehmen exklusive Einblicke in den Forschungsalltag.
Carbogen Amcis gleich nebenan lud dagegen in die vielfältige Welt der chemischen Grossproduktion ein – mit Laborführungen und Arbeiten zum Mitmachen. So konnte man erleben, wie chemische Wirkstoffe im grossen Massstab hergestellt werden, welche Berufe in der Chemiebranche Zukunft haben oder auf Entdeckungstour durch die Labore gehen.
Was dampft beim Destillieren? Was blubbert im Kolben? Wie wirken Chemikalien? Carbogen Amcis ist auf die Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von pharmazeutischen Wirkstoffen spezialisiert. Ihr Serviceangebot umfasst die Erforschung und Entwicklung chemischer Verarbeitungsprozesse und die Herstellung von aktiven pharmazeutischen Wirkstoffen für präklinische und klinische Studien sowie von Arzneimitteln für den Handel.
Ein wichtiger industrieller Arbeitgeber in der Region ist der Pharmazulieferer Bachem in Bubendorf. Eine Laborführung zeigte, wie hier täglich Wirkstoffe entwickelt und hergestellt werden. Im Versuchslabor konnten die Besucherinnen und Besucher auch selbst experimentieren, tüfteln und Gerätschaften ausprobieren. «Wir bieten die Möglichkeit, bei Führungen einen Blick in die Produktion medizinischer Wirkstoffe zu werfen und im Versuchslabor zu experimentieren. Wir öffnen unsere Türen für alle Interessierten und hoffen auf viele Gäste, die mehr über unsere spannende Arbeit erfahren möchten», resümiert Frank Dettner, Standortleiter Bachem in Bubendorf.
Restaurieren und reparieren
In Itingen hielt der Shuttle beim Ikealager, wo Führungen Einblick in den Alltag dieses Zentrallagers gaben: Woher kommt der Firmenname? Wie funktioniert Ikea? Wie werden die Pakete platzsparend gepackt? Im Zentrallager gab es Antworten aus der Praxis.
Weiter ging es bei Renata, wo täglich rund eine Million Knopfbatterien hergestellt werden. Ende der 1970er-Jahre spezialisierte sich Renata auf Knopfzellen und konzentrierte sich zunächst auf die Uhrenindustrie, später kamen weitere Geschäftsfelder hinzu, vor allem die Medizinaltechnik. «Die Industrienacht war ein voller Erfolg. Unsere zahlreichen Gäste hatten die Gelegenheit, hinter die Kulissen zu blicken und mehr über die innovativen Schritte in der Batterieproduktion zu erfahren. Rundum ein gelungener Anlass», so Daniela Mancino, Head of Consumer Sales, Marketing & Services bei Renata.
Im Waser Entsorgungscenter in Sissach konnte in dieser Freitagnacht erlebt werden, wie allerlei Abfall recycelt wird. Bei Rauscher & Stoecklin in Sissach wurde Licht ins Dunkel gebracht – mit tonnenschweren Transformatoren.
Das Hasler Baugeschäft lud zur Mitarbeit auf der Baustelle ein und bei der Marti Holztechnik erfuhr man vom Chef persönlich, wie wichtig moderne Dämmungen für die Gebäude von morgen sind.
Der letzte Halt war in Thürnen: Das Fertigungs-Center Zumbrunn zeigte, was aus einfachem Blech alles gefertigt werden kann. Das Spektrum reichte von Unfallreparaturen über Restaurationen bis zum Bau neuer Fahrzeuge. Vorgestellt wurden aber auch das Felgencenter, die Lackierarbeiten oder die Pulverbeschichtung. Alles ist in nächster Nähe zueinander und praktisch zu Fuss erreichbar.
Für weitere Distanzen waren extra Busse organisiert worden, welche die Besucherinnen und Besucher unkompliziert von Ort zu Ort transportierten.