Ein kurzes und intensives Gastspiel
26.11.2024 BaselbietDie Neuschneemengen waren ergiebig, die Freude über die ersten und frühen Saisontage an den Skiliften der Region gross. Doch damit ist bereits wieder Schluss. Der Föhn und die höheren Temperaturen liessen die Schneedecke rasant schmelzen.
Severin ...
Die Neuschneemengen waren ergiebig, die Freude über die ersten und frühen Saisontage an den Skiliften der Region gross. Doch damit ist bereits wieder Schluss. Der Föhn und die höheren Temperaturen liessen die Schneedecke rasant schmelzen.
Severin Furter
Der Wintereinbruch mit viel Schnee bis ins Flachland hat am vergangenen Donnerstag und Freitag die Schweiz und auch das Baselbiet überrascht. Insbesondere die gefallene Schneemenge war ausserordentlich ergiebig. Teils wurden in der Region mehr als 25 Zentimeter Schnee gemessen. Eine seltene Begebenheit bereits im November.
Während der öffentliche Verkehr in der Region teils zum Erliegen kam und auf den Baselbieter Strassen von der Polizei mehr als 40 Verkehrsunfälle registriert wurden, stieg bei vielen sofort die Vorfreude auf ein schneereiches und sonniges Wochenende in der Natur.
Für die Skiriegen und Skilift-Betreiber in der Region erforderte der frühe Wintereinbruch ein rasches und flexibles Handeln. So beispielsweise in Langenbruck. «Unser Ziel ist es jeweils, dass wir mit unseren beiden Skiliften Ende November für die Saison bereit sind», sagt Peter Hammer auf Anfrage. Nur dank des Einsatzes seiner Mitarbeitenden sei es möglich gewesen, dass der Skilift «Untere Wanne» am Samstagmittag den Betrieb aufnehmen konnte. Der obere Lift stand derweil noch still: «Beim oberen Lift müssen wir jeweils zahlreiche Vorkehrungen treffen, um einen sicheren Betrieb garantieren zu können», so Hammer. Dazu gehöre beispielsweise das Anbringen von mehreren Dutzend Polsterungen zur Sicherheit der Schneesportler.
Die Freude über den erfolgten Saisonstart noch vor dem Dezember ist jedoch riesig. Zwar wurden die Besucherzahlen noch nicht ausgewertet: «Der Parkplatz war am Samstag jedoch voll», sagt Hammer. So hätten sicherlich über 100 Personen am Skilift in Langenbruck die Piste genutzt. «Viele haben sich bei uns bedankt, dass wir den Lift geöffnet haben.» Auch die kleine Skihütte hatte den Betrieb aufgenommen und sorgte für die Verpflegung der Gäste – zudem konnten die Weltcup-Skirennen an einem TV-Gerät verfolgt werden. Ein Skierlebnis in authentischem Ambiente – und dies vor der eigenen Haustür.
Technischer Defekt
Ebenfalls seinen ersten Saisontag konnte der Skilift auf der Schafmatt verbuchen. Die Skiriege lud ab Samstagmittag zum Skispass ein, wenn dieser auch nur von kurzer Dauer war: Aufgrund eines technischen Defekts musste der Betrieb im Lauf des Nachmittags eingestellt werden: «Das war ein grosses Pech», sagt Joe Haag von der Skiriege Oltingen. Denn eigentlich sei man bereit gewesen für die Saison: Die Vorbereitungsarbeiten waren abgeschlossen, die Bügel am Lift montiert, das Seil auf Defekte geröntgt und der Liftausstieg oben gemulcht. «Was genau die Ursache für den Defekt war, klären wir nun ab», sagt Haag. Das Ziel sei es, bald wieder für mögliche Skitage bereit zu sein. Der Freude über den frühen Saisonstart tat dies keinen Abbruch: «Die Leute kamen, wir hatten einen tollen Betrieb – auch in der Skihütte.»
Während in Oltingen und Langenbruck am Samstag die Skilifte den Betrieb aufnahmen, standen die Lifte in Wegenstetten und Zeglingen noch still. «Wir planen den Saisonstart jeweils Anfang Dezember», sagt Urs Schaub von der Skiriege Staffelalp Zeglingen. Der Lift auf der Staffelalp befinde sich noch in Revision und stand darum noch nicht zur Verfügung für die Schneesportler. Jedoch wurde die Langlaufloipe im Gebiet Felli gespurt: «Wir hatten sehr gute Bedingungen», so Schaub.
Auch das Loipenteam des Skiclubs Reigoldswil und der Langlaufgruppe Lausen konnte die Saison auf der Waldweid in der Wasserfallenregion eröffnen. Rund 4,5 Kilometer Loipe standen den Langlauffans am Wochenende zur Verfügung und wurden rege genutzt.
«Leider ist es nun schon wieder vorbei», sagt Daniel Schläpfer vom Loipenteam Waldweid auf Anfrage. Der starke Föhn und der damit verbundene Anstieg der Temperaturen liessen die Schneedecke rasch schwinden. Der Wärmeeinbruch war bereits am Sonntag in der Region deutlich zu spüren: «Wir haben bereits am Vormittag beinahe 10 Grad verzeichnet», sagt auch Peter Hammer. Darum stand der Skilift in Langenbruck bereits am Sonntag wieder still.
So ist das Fazit bei allen Skilift- und Loipenbetreibern der Region in etwa gleich: Der frühere Wintereinbruch kam überraschend und hatte lediglich ein kurzes Gastspiel, erfreute jedoch zahlreiche Wintersportlerinnen und Wintersportler. «Das war ein guter Vorgeschmack auf die Saison», sagt Urs Schaub von der Skiriege Staffelalp Zeglingen. Und Peter Hammer aus Langenbruck ergänzt: «Wir sind ready, die tiefen Temperaturen und der nächste Neuschnee können kommen.»