E-ID - Überwachung und deshalb Nein zur E-ID
26.08.2025 BRIEFEZur «Carte blanche» «Mit Mut in die Zukunft oder mit Angst in den Stillstand?» in der «Volksstimme» vom 21. August, Seite 2.
Sehr geehrter Herr Rigo, Sie bezeichnen die Einführung der E-ID als «mutig»? Sie stellen einen Bezug zu Estland her ...
Zur «Carte blanche» «Mit Mut in die Zukunft oder mit Angst in den Stillstand?» in der «Volksstimme» vom 21. August, Seite 2.
Sehr geehrter Herr Rigo, Sie bezeichnen die Einführung der E-ID als «mutig»? Sie stellen einen Bezug zu Estland her und umschreiben die Angst der Einwohner in Estland vor Überwachung. Genau dieses Szenario wird mit der E-ID auch in der Schweiz, wie übrigens auch in der EU, möglich werden. Ich bin nicht gegen Fortschritt. Wer seine «Apple Watch» morgens fragt, ob er noch lebt, bitte sehr. Aber: Alle, die das nicht wollen, dürfen niemals gezwungen werden.
Und genau hier liegt der Haken: Die E-ID ist kein freundliches Service-Tool. Sie ist das Einfallstor für Zwang, Kontrolle und totale Abhängigkeit. Ohne sie wird die CBDC (digitale Zentralbankwährung) niemals durchsetzbar sein. Und mit ihr wird alles steuerbar: vom Konto über die Banküberweisung bis zum Arztbesuch. Ein Mausklick und dein Zugang ist gesperrt. Das trifft nicht nur «Unbequeme», sondern jeden, der gerade nicht ins Schema passt oder umerzogen werden soll. Lernen wir doch aus der Lektion der Corona-«Plandemie». Erinnert ihr euch noch? Hätte 2019 jemand behauptet, dass die Schweiz ein Jahr später das Land zusperrt, Reisen verbietet und Masken vorschreibt – er wäre für verrückt erklärt worden.
Die E-ID wird uns als «praktisch» verkauft. Aber was heisst das konkret? Heute soll sie nur fürs Einloggen im Behördenportal da sein. Morgen braucht man sie für Bankgeschäfte. Übermorgen zum Arzt. Und irgendwann gibt es ohne E-ID keine Teilnahme mehr am öffent- lichen Leben. Genau wie beim Covid-Zertifikat, das erst praktisch, dann aber Bedingung für alles war. Sprich, ein QR-Code fürs Reisen, der Eintritt ins Restaurant und später der Zugang zum Arbeitsplatz. Schritt für Schritt immer mehr und unter dem Deckmantel der «Vereinfachung». Komfort als trojanisches Pferd. Wer einmal im System drin ist, kommt nicht mehr heraus. Wenn man bei seinem Ableben keine Organentnahme zulassen will, dann wird mit der Widerspruchslösung ein Eintrag in einem Register notwendig werden. Und diesen Zugang hat man nur noch mit der E-ID!
Die E-ID ist nicht Fortschritt, sie ist die Eintrittskarte in ein System der totalen Kontrolle. Sie macht Bürger zu Untertanen, jederzeit überwach- und steuerbar. Ich will frei und selbstbestimmt bleiben, denn die Obrigkeit ist nicht der nette Onkel, der es gut mit uns meint. Der Staat hat in der Pandemie gezeigt, wie schnell er Grundrechte mit Füssen tritt, wenn es ihm passt. Wer glaubt, dass dieselben Kräfte bei der E-ID plötzlich Selbstbeherrschung zeigen, ist naiv.
Hans Peter Altermatt, Itingen