«Heimatblätter» widmen sich unter anderem Jonas Breitenstein

vs. Jonas Breitenstein, 1828 in Ziefen geboren, war von 1852 bis 1870 Pfarrer in Binningen und von 1870 bis zu seinem Tod im Jahr 1877 Sekretär der Freiwilligen Armenpflege Basel. Am 19. April 1870 sprach Breitenstein an einer Sitzung des Basellandschaftlichen Pfarrkonvents in Liestal zum Thema «Das Verhältnis der Kirche, zumal der schweizerisch-reformierten Kirche und die Arbeiterfrage».

Die aktuelle Nummer der «Baselbieter Heimatblätter» gibt Breitensteins Referat nach dem Sitzungsprotokoll wieder und enthält zwei Beiträge, welche die im Referat vorgebrachten Überlegungen historisch einordnen. Thomas K. Kuhn beleuchtet in seinem Beitrag «Entwicklungen im schweizerischen Protestantismus» die Soziale Frage im ausgehenden 19. Jahrhundert, und Bernard Degen geht auf die besonderen Verhältnisse in Basel um das Jahr 1870 ein und nimmt Bezug auf die Konflikte zwischen Basler Fabrikherren und deren Arbeitern.

In seinem Referat kam Jonas Breitenstein auf die unterschiedlichen Folgen der Ausweitung der Fabrikarbeit und die Herausforderung zu sprechen, die diese für die reformierte Kirche und den Zusammenhalt der Gesellschaft darstellten. Die von Breitenstein genannten Lösungsvorschläge waren nicht besonders originell, schlossen aber an den Überlegungen an, wie sie damals von christlich geprägten Reformern vorgebracht wurden.

Gutzwillers 150. Todestag
Auf den 29. August 2025 fiel der 150. Todestag von Stephan Gutzwiller (1802 – 1875), einem der Gründer des Kantons Basel-Landschaft. Ein Datum, das in Baselland, wie Roger Blum in einem weiteren Beitrag zeigt, kaum Beachtung fand. Von den Medien etwa nahm einzig die «Volksstimme» das Thema auf. Roger Blum sieht dafür drei Gründe. Historische Persönlichkeiten hätten in der Schweiz generell einen geringen Stellenwert. Zudem verstünden sich «die Medienleute nicht mehr so wie früher als Chronisten, sondern mehr als Aufdecker, Problembeschreiber, als Reporter. Gutzwiller wäre vielleicht dann für die Medien interessant gewesen, wenn sein Leben eine einzige Abfolge von Skandalen gewesen wäre.» Und schliesslich habe sich auch die Geschichtsschreibung verändert: «weg von den Personen und Institutionen, hin zu den Strukturen und Lebensverhältnissen».

Den Abschluss des Hefts bildet ein ausführlicher Text von Stephan Schneider über die Lehrlingsgesetzgebung das Kantons Basel-Landschaft und deren Umsetzung im Lauf des 20. Jahrhunderts.

Die «Baselbieter Heimatblätter» erscheinen viermal pro Jahr. Bestellt werden können sie per E-Mail an abo@schaubmedien.ch.