Herr Minnig: Wie sehr hat Sie und Ihr Team die Auszeichnung überrascht?
André Minnig: Von uns hat wirklich niemand damit gerechnet. Eigentlich gehen wir ja davon aus, dass es selbstverständlich ist, was wir machen. Wir probieren jeden Tag, unser Bestes bei ...
Herr Minnig: Wie sehr hat Sie und Ihr Team die Auszeichnung überrascht?
André Minnig: Von uns hat wirklich niemand damit gerechnet. Eigentlich gehen wir ja davon aus, dass es selbstverständlich ist, was wir machen. Wir probieren jeden Tag, unser Bestes bei unserer vielfältigen Arbeit zu geben.
Was freut Sie ganz persönlich an der Ehrung?
Forstbetriebe stehen oft in der Kritik, wenn es beispielsweise um die Holznutzung geht, aber auch bei unseren Einsätzen für die Biodiversität. Wir bemühen uns, möglichst vielen Aspekten, die im Zeichen der Klimaveränderung laufend umfangreicher und anspruchsvoller werden, aber auch den Anliegen der Bevölkerung gerecht zu werden. So freut mich die Auszeichnung ganz speziell, weil diese Wertschätzung für unsere Arbeit von aussen kommt.
Die Forstbetriebe Frenkentäler gelten als Förderer der Biodiversität. Braucht es dazu nicht auch Mut, ein bisschen anders zu sein als andere?
Dieses Denken und Handeln, besonders auch hinsichtlich Biodiversität, ist in den Herzen unserer Mitarbeitenden verankert. Dies fängt schon beim Pflanzen von Bäumen an, bei dem wir stets versuchen, eine Artenvielfalt zu erzielen. Oder wir lassen bei einem Holzschlag, der ja primär der Nutzung dient, einen Spechtbaum oder ökologisch wertvolle Einzelbäume bewusst stehen, um die Biodiversität zu fördern. Diese Grundeinstellung, kombiniert mit anderen Funktionen wie Schutzwald oder Nutzung, prägt unser Team im Innersten.
Der Präsident von Pro Natura sprach in seiner Laudatio von Träumen. Wovon träumen Sie?
Dass der Wald seinen ihm zustehenden grossen Stellenwert erhält. Der Wald kann ohne uns leben, wir aber brauchen ihn. Wir probieren, ihn mit Respekt zu behandeln, denn wir sind auf seine Schutzfunktion, aber auch auf seine Biodiversität angewiesen. Auch die Nutzung ist mir wichtig, vor allem die regionale, sodass wir nicht Holz vom Ausland importieren müssen. Und einer meiner grössten Wünsche ist es, dies alles weiterhin mit unseren Mitarbeitenden zu erreichen. Ich bin riesig stolz auf sie, die sich jeden Tag für diese Ziele einsetzen.
Was macht für Sie die Arbeit im und für den Wald besonders wertvoll?
Ich durfte stets mit Menschen, von Lernenden über das Forstpersonal bis zu den Förstern, zusammenarbeiten und mit ihnen die Leidenschaft für unsere Arbeit, für unsere Natur teilen. Und wenn es uns gemeinsam gelingt, auch schwierigere Aspekte wie Bürokratie oder finanziellen Druck ins Positive umzuwälzen, dann ist die Freude umso grösser. Ich gehe gerne in den Wald, beobachte, atme ein wenig durch; dies gibt mir stets wieder neue Energie.
Interview Elmar Gächter