Das scheint mir eine fragliche Entscheidung: die Beschaffung von Bundesinventar in Form von zeitgemässen Stehpulten für sämtliche Bundeshausräume. Ein angenehmes und modernes Stehpult sei jedem Bundesbeamten von Herzen gegönnt, aber die grosse Frage lautet: Ist dieser ...
Das scheint mir eine fragliche Entscheidung: die Beschaffung von Bundesinventar in Form von zeitgemässen Stehpulten für sämtliche Bundeshausräume. Ein angenehmes und modernes Stehpult sei jedem Bundesbeamten von Herzen gegönnt, aber die grosse Frage lautet: Ist dieser Moment jetzt – trotz hoher Staatsverschuldung – richtig gewählt für eine solch grosse Investition?
Wir reden hier von sage und schreibe 39 Millionen Franken für Sitz- und Stehpulte, um ein entspanntes Arbeiten zu garantieren. Und natürlich auch noch die gleiche Anschaffung für Homeoffice-Arbeitsplätze. Ich habe grundsätzlich nichts gegen solche Möbelerneuerungen. Aber einmal mehr lässt der Bund keine neue Anschaffung aus, obschon die Devise heisst: Sparen.
Vielleicht noch eine kleine Warnung im Voraus: Mit einem Stehpult lässt sich bei kurzen Übermüdungsmomenten sehr schlecht schlafen. Die Frage drängt sich auf: Werden die Sofas für ein gesundes Ruhestündchen ebenfalls mitgeliefert?
Was mit Sicherheit nicht nur mich dabei stört, ist der verhältnismässig geringe Beitrag für den Bergsturz in Blatten in Höhe von schäbigen 5 Millionen Franken
gegenüber den rund 40 Millionen für Sitzund Schlafeinrichtungen für das Bundeshaus. Mich würde interessieren, ob die Arbeitsleistung in den Staats- und Bundesbüros durch diese Neuanschaffung erheblich gesteigert wird. Die Mehrheit der Bevölkerung denkt wohl wie ich: eher nicht.
Paul Eschbach, Diegten