Brand wütete im Dorfkern
29.08.2024 Bezirk Sissach, BuusZwei Häuser in Buus haben am Dienstag Feuer gefangen. Obwohl die Feuerwehr mit einem Grossaufgebot anrückte, sind die Wohnungen nicht mehr bewohnbar. Gemeindepräsidentin Nadine Jermann spricht von einer grossen Solidarität im Dorf: «Alle wollen helfen.»
...Zwei Häuser in Buus haben am Dienstag Feuer gefangen. Obwohl die Feuerwehr mit einem Grossaufgebot anrückte, sind die Wohnungen nicht mehr bewohnbar. Gemeindepräsidentin Nadine Jermann spricht von einer grossen Solidarität im Dorf: «Alle wollen helfen.»
Luana Güntert
Im Buusner Dorfkern ist es am Dienstagnachmittag zu einem Brandausbruch gekommen. Um 15.15 Uhr ging in der Notrufzentrale ein Anruf ein, dass ein Haus an der Kirchgasse brenne. Neben der heimischen Feuerwehr Buus-Maisprach wurde auch direkt die Stützpunktfeuerwehr Rheinfelden aufgeboten. «Für Buus ist Rheinfelden der Stützpunkt, da die grossen Fahrzeuge so nicht über Hügel fahren müssen und schneller am Einsatzort sind», erklärt Daniel Weisskopf, stellvertretender Leiter Feuerwehr des Feuerwehrinspektorats. Als in der Notrufzentrale ein weiterer Anruf einging, der den Übergang des Brands auf das angebaute Haus meldete, bot die Zentrale zusätzlich den Stützpunkt Sissach auf.
Beim Eintreffen der Einsatzkräfte standen die Gebäude, die sich in unmittelbarer Nähe zur Gemeindeverwaltung und zum «Stab» befinden, bereits in Vollbrand, wie Adrian Gaugler von der Baselbieter Polizei mitteilt. Personen wurden beim Brand keine verletzt und mussten auch nicht gerettet werden. Der Grund des Brandausbruchs ist noch in Abklärung.
Lobende Worte
Beim Löschen stellte die Enge im Dorfkern von Buus eine Herausforderung dar, weshalb die Hauptstrasse gesperrt werden musste. Um in der Enge auch von oben löschen zu können, stellte Rheinfelden eine Drehleiter und Sissach einen Hubretter zur Verfügung.
«Dank der gesperrten Strasse hatten wir Platz für unsere Arbeiten», sagt ein Feuerwehrmann, der im Einsatz stand und nicht mit Namen genannt werden möchte. Er lobt die Zusammenarbeit der drei beteiligten Feuerwehren und die Unterstützung, die er von den heimischen Feuerwehrmännern und -frauen erhalten habe. Er spricht auch den Zeitpunkt am Nachmittag an – es war sehr hell, was der Feuerwehr sehr geholfen habe.
Weisskopf findet für die Arbeiten vor Ort ebenfalls lobende Worte. Die verschiedenen Feuerwehren hätten kleine Teams mit eigenen «Chefs» gebildet, um so die einzelnen Arbeiten zu erledigen. «Auch die Drehleiter und der Hubretter konnten sofort eingesetzt werden. Die kleinen Fahrzeuge standen den grossen nicht im Weg.» Auch die Hitze an diesem Hochsommertag bereitete den 60 im Einsatz stehenden Feuerwehrleuten keine Probleme.
Obwohl die Feuerwehr mit den Löscharbeiten schnell vorankam, sind die drei Wohnungen in den zwei Gebäuden nicht mehr bewohnbar. «Wir haben gerettet, was es zu retten gab», so Weisskopf. Damit spricht er auch die umliegenden Gebäude an, die wegen dem Wind ebenfalls schnell hätten Feuer fangen können. Aktuell laufen die Abklärungen, was abgerissen werden muss und was instand gesetzt werden kann. Wie hoch der Sachschaden ist, kann noch nicht gesagt werden, gemäss Weisskopf wird er aber «sehr hoch» sein. Neben dem Feuer selbst stellte die starke Rauchentwicklung eine Gefahr dar. «Durch den Wind wurde der Rauch flach weggeblasen», so Weisskopf. Die Anwohner seien daher gebeten worden, ihre Fenster zu schliessen und Klimaanlagen auszuschalten. «Ich war vor Ort, jedoch nicht in den Häusern. Trotzdem habe ich nach dem Einsatz gestunken wie ein ‹Rauchwürstli›.»
Da die Hauptstrasse während des Einsatzes gesperrt war, wurde die Postautolinie 100 unterbrochen. Dies betraf vor allem Schulkinder, die auf dem Heimweg waren. «Für die Postautos haben wir deshalb die Strasse früher freigegeben als für den Individualverkehr», erklärt Gaugler.
Der anwesende Feuerwehrmann berichtet, dass er bei seinem Einsatz auch die Fische in den beiden Aquarien, die sich in einer Wohnung befanden, retten konnte. Er habe realisiert, dass der Strom abgestellt war, die Fische aber immer noch fröhlich ihre Runden gedreht hätten. «Also haben wir für die Aquarien Strom organisiert, damit die Frischwasserpumpe wieder läuft und die Fische überleben», erklärt er.
Weiter erzählt er, dass die Arbeiten der Feuerwehr nach dem Löschen noch lange nicht zu Ende waren. Viele Glutnester hielten die Einsatzkräfte auf Trab. «Wir stiegen mit speziellen Rettsägen auf die Dächer und entfernten das glühende Isolationsmaterial.» Irgendwann wurde so viel vom Dach entfernt, dass die Feuerwehrleute ins Dachzimmer blicken konnten. «Da sah ich ein Kinderbettchen, voll mit Asche. Das war ein trauriger Anblick.»
Grosse Solidarität
Gemäss der Buusner Gemeindepräsidentin Nadine Jermann konnten die Bewohner der Kirchgasse 2 und 4 an anderen Orten unterkommen. Wie der Feuerwehrmann berichtet, befand sich eine Wohnpartei während des Brandausbruchs im Flugzeug Richtung Mexiko. Im Dorf erkennt Jermann eine grosse Solidarität, was sie sehr freut: «Alle wollen helfen.»
Gestern hat die Gemeinde informiert, dass sie die Koordination für die Hilfsgüter, spezifisch für Damen-, Herren- und Kinderkleider, Spielsachen sowie Alltagsgegenstände, Küche und den täglichen Gebrauch übernimmt. Sämtliche Gegenstände, können ab Montag beim Pfarrhaus, beim Unterrichtsraum im Erdgeschoss abgegeben werden. Wichtig: Damit nicht zu viele Gegenstände des gleichen Typs gespendet werden, liegt beim Pfarrhaus eine detaillierte Liste auf, auf der die benötigten Gegenstände aufgelistet sind.