BLKB ist auf deutlichem Erfolgskurs
01.03.2024 Bezirk LiestalEin starkes Zinsgeschäft liess Zahlen steigen
Erfolgreich unterwegs: Die Basellandschaftliche Kantonalbank (BLKB) ist auf Erfolgskurs: Sie erzielte als Finanzgruppe 2023 einen um 18,2 Prozent gesteigerten Geschäftserfolg. 57 Prozent der gesamten Baselbieter Bevölkerung sind ...
Ein starkes Zinsgeschäft liess Zahlen steigen
Erfolgreich unterwegs: Die Basellandschaftliche Kantonalbank (BLKB) ist auf Erfolgskurs: Sie erzielte als Finanzgruppe 2023 einen um 18,2 Prozent gesteigerten Geschäftserfolg. 57 Prozent der gesamten Baselbieter Bevölkerung sind Kunde bei der Bank.
André Frauchiger
Bankratspräsident Thomas Schneider und CEO John Häfelfinger zeigten sich an der gestrigen Bilanzmedienkonferenz der Basellandschaftlichen Kantonalbank (BLKB) vom vergangenen Jahr rundum zufrieden. Ein günstiges Zinsumfeld, eine gute Entwicklung im Kommissions- und Handelsgeschäft, aber auch Kostendisziplin und Effizienzsteigerungen hätten zum guten Resultat beigetragen. Insgesamt erwirtschaftete der BLKB-Konzern einen Geschäftsertrag von 458,5 Millionen, was einem Anstieg von 13,9 Prozent entspricht. Unter dem Strich blieb ein um 17,1 Prozent gestiegener Reingewinn von 152,5 Millionen.
Die Ausschüttung an den Kanton Baselland steigt um 8,4 Millionen Franken auf 68,7 Millionen Franken, die Dividende wird von 35 auf 40 Franken pro Zertifikat erhöht. Die Dividendenrendite des BLKB-Zertifikats betrug bei einem Schlusskurs Ende des Jahres 4,7 Prozent – das entspricht 856 Franken. Zu diesem guten Abschluss hätten alle Geschäftsbereiche beigetragen. Der Start zur neuen «Strategieperiode 2023–2027» sei somit geglückt und die Tiefzinsphase erfolgreich gemeistert worden, wie an der Medienkonferenz gesagt wurde.
Viel neue Kundschaft
CEO John Häfelfinger wies darauf hin, dass 57 Prozent der Bevölkerung im Baselbiet Kunde bei der Basellandschaftlichen Kantonalbank seien. Dies habe sich im Kundenvertrauen niedergeschlagen: Der Netto-Neugeldzufluss betrug im Berichtsjahr 1,028 Milliarden Franken. 3317 Neukundinnen und -kunden konnten gewonnen werden.
Der Brutto-Erfolg aus dem Zinsengeschäft liegt im Berichtsjahr um 14,6 Prozent über dem Vorjahr und beziffert sich auf 333,7 Millionen Franken. Mit rund 950 Mitarbeitenden, 24 Niederlassungen und einer Bilanzsumme von über 34 Milliarden Franken ist die BLKB das grösste Bankinstitut im Kanton und eine der Leitbanken in der Nordwestschweiz. Der Personalbestand wurde vor allem wegen der beiden Tochtergesellschaften Radicant und BLKB Services im Berichtsjahr um rund 100 Beschäftigte aufgestockt.
Wertberichtigungen für Ausleihungen mussten im Umfang von 1,8 Millionen Franken vorgenommen werden, was von den Bankverantwortlichen als «tiefes Niveau» bezeichnet wird. Die Erträge aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft erhöhten sich um 3,9 Prozent auf 85,7 Millionen Franken. Beim Handelsgeschäft ergab sich ein um 9,3 Prozent auf 24,5 Millionen Franken erhöhter Ertrag. Die Eigenmitteldeckung der BLKB wurde laut Bankpräsident Schneider auf 19,1 Prozent «substanziell gestärkt».
Bei der Frage nach höheren Zinsen auf Sparkonten sagten die BLKB-Verantwortlichen, dass die Bank in den vergangenen Jahren bei der Verrechnung von Kosten für erbrachte Bankdienstleistungen starke Zurückhaltung geübt habe. Die Kundschaft sei geschont worden. Gewährte Zinsen auf Sparkonten seien für die Attraktivität bei der Kundschaft zwar nicht allein ausschlaggebend, laut Häfelfinger befinde sich die BLKB im Konkurrenzvergleich bei Rahmenbedingungen für Sparkonten jedoch im obersten Drittel.
Die beiden Tochtergesellschaften Radicant und BLKB Services hätten sich wie erwartet entwickelt. Ziel der im August 2023 gegründeten Radicant ist die Gewinnung von Neukunden, insbesondere im Anlagegeschäft. Die BLKB Services ist für den Aufbau eines nachhaltigen BLKB-Immobilienfonds zuständig. Mit der strategischen Immobilienberatung soll noch im laufenden ersten Quartal 2024 begonnen werden.
Die vorgenommene Bewertungskorrektur bei der Radicant in der Höhe von 22 Millionen entspreche ungefähr den «nicht aktivierten Personal- und Sachkosten», wurde an der Medienkonferenz betont. Schneider und Häfelfinger baten bei der Frage nach genaueren Kennzahlen der Radicant um Geduld: Nach vier Monaten Betriebszeit könnten noch keine wesentlichen Schlüsse gezogen werden.
Die BLKB blickt optimistisch in die Zukunft. Trotz einer erwarteten abschwächenden Wirtschaftsdynamik werde mit einer Zunahme der Kreditnachfragen gerechnet.