Gut besuchtes Podiumsgespräch am runden Tisch
Zusammenarbeit sei die entscheidende Voraussetzung zur Bewahrung der Biodiversität; darauf pochten übereinstimmend alle Teilnehmenden im vielfältig gemischten Podium, das sich am 25. August in einem dicht besetzten Schopf ...
Gut besuchtes Podiumsgespräch am runden Tisch
Zusammenarbeit sei die entscheidende Voraussetzung zur Bewahrung der Biodiversität; darauf pochten übereinstimmend alle Teilnehmenden im vielfältig gemischten Podium, das sich am 25. August in einem dicht besetzten Schopf bei Niederdorf einem ebenso vielfältig gemischten Publikum stellte. Am runden Tisch sassen eng beieinander ein IP-Bauer, eine Biobäuerin, ein Forstfachmann und ein Vordenker von Pro Natura. Dann aber auch die Initiantin des solidarischen Landwirtschaftsprojektes «Solimatt» auf dem Hof Baselmatt bei Niederdorf und die Baselbieter Ständerätin.
So fein gewirkt das biologische Lebensnetz auf unserem Planeten ist, von Mikroorganismen, Pflanzen, Tieren und Menschen geschaffen oder bedroht, so fein gewirkt muss auch das Netz von öffentlichen und privaten Verantwortungsträgern, von Wissenschaft und Praxis, von heutigen Produzentinnen und Produzenten sowie Konsumentinnen und Konsumenten sein, wenn die Grundlage alles Lebendigen auf dem Globus erhalten und gestärkt werden soll.
Als ganz kleines, aber anschauliches Beispiel möglicher Zusammenarbeit darf das Projekt «Solimatt» gelten. Hier produzieren professionelle Gemüsegärtnerinnen klima- und standortgerechtes Bio-Gemüse und liefern es, Woche für Woche, an die Vereinsmitglieder. Freiwillig arbeiten viele von diesen gelegentlich auf dem Feld mit. Das Betriebskapital setzt sich aus den Jahresbeiträgen der konsumierenden Mitglieder zusammen. Fazit: Lebensmittelqualität, Frische und Regionalität sind optimal; Wetter- und Krankheitsrisiken werden solidarisch von allen Beteiligten getragen. Und das motivierende Erlebnis der Landverbundenheit und Gemeinschaftlichkeit kommt obendrein.
So zeigte sich im Podium eine weitere wichtige Übereinstimmung: Wenn die landwirtschaftlichen Bundesbeiträge, die sich heute vor allem an den Flächen orientieren, künftig durch Qualitätsstandards ergänzt würden, wäre der Biodiversität in unserem Land ein unschätzbarer Dienst erwiesen. Aber dieses Ziel kann nicht ohne intensive politische Zusammenarbeit erreicht werden.
Ruedi Högger, Langenbruck