Bevölkerungsschutz - 1 Million Luftschutzkeller in Israel

  19.06.2025 BRIEFE

Wenn Raketenalarm ertönt und ein Luftangriff droht, sind es die Menschen in Israel seit Jahren gewohnt, einen Luftschutzkeller aufzusuchen. Rund 1 Million derartige Bunker soll es landesweit geben. Sehr viele Wohnhäuser verfügen über eigene Schutzräume. Auch unter Einkaufszentren, Bahnhöfen und anderen öffentlichen Gebäuden gibt es solche Zufluchtsorte. Ein Zivilschutzgesetz schreibt vor, dass es in allen Wohn- und Geschäftsgebäuden Zugang zu einem Schutzraum geben muss.

Dieser kann, mit schweren Stahltüren gesichert, auch in eine einzelne Wohnung integriert sein. 1995 hat eine Delegation aus Israel die technischen Vorschriften für Schutzräume und Zivilschutzanlagen in der Schweiz eingesehen und Bauten im Kanton Baselland besucht. Heute sind israelische Städte für eine Gesundheitsversorgung im Kriegsfall gut gerüstet. So kann beispielsweise das Medizinzentrum Rambam in der nördlichen Hafenstadt Haifa binnen kürzester Zeit seine Tiefgarage zu einem kompletten Kriegsspital umfunktionieren. Auf drei Etagen sind dann Operationssäle, Intensivstationen und 2000 Betten in Betrieb.

Aktuell werden in der Schweiz nur noch wenige neue Gebäude mit Schutzräumen erstellt. Man findet Schutzräume nicht mehr zeitgemäss und notwendig. Mit einer Geldabgabe an die Gemeinde kann die Baupflicht oftmals umgangen werden. Die aktuelle militärische Lage in der Welt war seit dem letzten Weltkrieg noch nie so kritisch wie jetzt. Schutzräume zu bauen ist eine Aufgabe, die über Jahrzehnte erfolgt und in jedem neuen Gebäude realisiert werden sollte.

Heinz Mangold, ehemaliger Leiter Fachstelle Schutzräume und Anlagen des Kantons Baselland, Gelterkinden


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