Berufsschau wächst um 30 Prozent
25.11.2025 RegionDie Berufsschau Baselland wächst weiter: In der St. Jakobshalle präsentiert sie ab morgen Mittwoch rund 90 Ausstellende, mehr als 200 Berufe und neue Erlebniselemente – und setzt stärker denn je auf gezielte Vorbereitung der Jugendlichen.
Wendy ...
Die Berufsschau Baselland wächst weiter: In der St. Jakobshalle präsentiert sie ab morgen Mittwoch rund 90 Ausstellende, mehr als 200 Berufe und neue Erlebniselemente – und setzt stärker denn je auf gezielte Vorbereitung der Jugendlichen.
Wendy Maltet
Vom 26. bis 30. November verwandelt sich die St. Jakobshalle zum 15. Mal in das grösste Zentrum für Berufsbildung der Region. Die Berufsschau Baselland gilt als fester Orientierungspunkt für Jugendliche – und als Ort, an dem erste berufliche Funken überspringen können. «Die Berufsschau ist weit mehr als eine Messe – sie ist ein Startpunkt», sagt Organisator Marc Scherrer. «Hier entdecken junge Menschen ihre Möglichkeiten und lernen die Berufsbildung als attraktiven Ausbildungsweg kennen.»
Rund 90 Ausstellende präsentieren mehr als 200 Berufe und Beratungsangebote. Die Ausstellungsfläche wurde gegenüber dem Vorjahr um mehr als 30 Prozent erweitert. Die Berufsschau bringt Betriebe, Schulen, Verbände und Lernende zusammen und macht sichtbar, wie vielfältig die beruflichen Wege heute sind.
Damit der Besuch gezielt vorbereitet werden kann, stellt die Berufsschau Dossiers für Lehrpersonen und Eltern bereit. Sie helfen, Interessen vorab zu klären und den Rundgang auf die eigenen Bedürfnisse zuzuschneiden. Für die 6./7. sowie die 8./9. Klassen wurden Materialien entwickelt – ein Werkzeug, das den Messebesuch wirksamer machen soll.
Ein neues Angebot richtet sich erstmals an die Jüngsten der Oberstufe: die «Junior Job Safari». Schülerinnen und Schüler der 6. und 7. Klassen entdecken unterschiedliche Berufsfelder, lösen kleine Aufgaben und erhalten am Ende eine Überraschung. Spielerisch, niederschwellig und ohne Anmeldung erleben sie so einen Einstieg in die Berufswelt.
Wer sich fragt, ob eine Berufsmaturität (BM) der richtige Weg sein könnte, erhält übermogen Donnerstag Antworten. Am BM-Tag informieren Fachhochschulen, Bildungsinstitutionen und Fachstellen über passende Berufe, BM-Ausrichtungen und weiterführende Studienwege. Der Tag soll als Brücke zwischen praktischer Ausbildung und akademischer Zukunft fungieren.
Ein weiterer Höhepunkt bildet die Lehrstellen-Tischmesse am Samstag. Jugendliche können ohne Anmeldung direkt mit Ausbildungsbetrieben ins Gespräch kommen. Hier entstehen erste Kontakte, manchmal sogar Schnupperlehren oder fixe Termine. Neu gibt es einen Bewerbungs-Check-Stand, an dem Profis Bewerbungsmappen prüfen und Vorstellungsgespräche üben. Dies ist eine gute Möglichkeit für die Jugendlichen, den «Ernstfall» zu proben.
Auch Wettkämpfe gehören zur Berufsschau: Täglich finden bei «Jardin Suisse» Berufsmeisterschaften im Garten- und Landschaftsbau statt. Am Sonntag folgt der Höhepunkt für die Coiffeurbranche: Beim «International Hair Contest» zeigen Lernende, wie kreativ und technisch anspruchsvoll ihr Beruf ist.
«Berufe müssen erlebbar sein»
Für Marc Scherrer ist die Berufsschau weit mehr als eine Informationsplattform. «Es geht darum, den Jugendlichen ein aktives Erleben der Berufe zu ermöglichen», sagt er. Viele kennen mögliche Laufbahnen nur theoretisch, die Berufsschau biete dagegen echte Einblicke und Begegnungen.
Ein zentrales Anliegen ist Scherrer die Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler. «Aus Umfragen wissen wir, dass Jugendliche nicht immer gut vorbereitet an die Messe kamen», erklärt er. Bei mehr als 200 präsentierten Berufen sei Orientierung schwierig. Darum hat die Berufsschau gemeinsam mit Lehrpersonen und dem Kanton umfangreiche Unterrichtsmaterialien entwickelt. Sie sollen helfen, gezielt an die Messe heranzugehen und Fragen zu stellen, die über Lohn und Ferien hinausgehen.
Schliesslich stehe die Berufsbildung unter Druck: Schweizweit entscheiden sich nur noch rund 60 Prozent der Jugendlichen für eine Lehre, im Baselbiet sind es 55,9 Prozent. Die Berufsschau möchte zeigen, wie breit und attraktiv die berufliche Grundbildung ist. Sein Wunsch für die diesjährige Ausgabe? «Die Zufriedenheit aller Mitwirkenden und Besuchenden – insbesondere, dass die Vielfalt an Berufen erlebt und die Berufsbildung als attraktiver Ausbildungsweg wahrgenommen wird. Und dass möglichst viele Jugendliche mit einem konkreten Plan hinausgehen», so Scherrer.


