«Wenn ich etwas mache, dann richtig»
01.12.2023 GesellschaftAusgefragt mit Sänger Luca Di Felice
Fast pünktlich zum ersten Advent läutet Luca Di Felice morgen Abend in Hölstein die Vorweihnachtszeit mit einem Konzert ein. Etwa 100 Gäste erwartet der Musiker. Mit Weihnachtsliedern und italienischen ...
Ausgefragt mit Sänger Luca Di Felice
Fast pünktlich zum ersten Advent läutet Luca Di Felice morgen Abend in Hölstein die Vorweihnachtszeit mit einem Konzert ein. Etwa 100 Gäste erwartet der Musiker. Mit Weihnachtsliedern und italienischen Klassikern verwandelt der Hölsteiner das Lokal in ein heimeliges, italienisches Wohnzimmer.
Melina Mundschin
Herr Di Felice, auf was für ein Programm darf sich das Publikum morgen freuen?
Luca Di Felice: Das Konzert wird ganz im Zeichen von Weihnachten viele Lieder zum Tanzen und Mitsingen beinhalten. Die gängigen Weihnachtslieder wie «Feliz Navidad» oder «Let it Snow», die wohl alle kennen, werden wir auf jeden Fall spielen. Nicht fehlen dürfen jedoch auch die Italo-Klassiker. Es soll eine bunte Mischung aus sowohl emotionalen als auch fröhlichen Songs aus verschiedenen Genres werden.
Was hat Sie dazu bewogen, ein Weihnachtskonzert auf die Beine zu stellen?
Ich bin ein riesiger «Christmas-Junkie», für mich kann Weihnachten nie früh genug beginnen. Und wenn im September bereits die ersten Weihnachtssongs in den Einkaufsgeschäften zu hören sind, finde ich das ehrlich absolut super. Also warum diese Euphorie nicht auf die Bühne bringen?
Was bedeutet es für Sie, in Ihrem Wohnort Hölstein aufzutreten?
Wir sind immer viel unterwegs, deshalb freue ich mich sehr aufs Zusammenkommen mit Familie, Freunden und allen Menschen, die gemeinsam die Vorweihnachtszeit einläuten möchten. Dass das Konzert in meinem Wohnort stattfindet, macht es für mich nochmals etwas spezieller. Bereits zum vierten Mal dürfen wir in dieser Location auftreten und ich freue mich immer wieder aufs Neue auf dieses Heimspiel. Ausserdem ist die Location wirklich super. Ich nenne es gerne das italienische Wohnzimmer, da es zugleich heimelig ist und trotzdem gross genug, um zu tanzen und einfach eine schöne Zeit gemeinsam zu verbringen.
Was ist Ihr persönliches Highlight beim Performen auf der Bühne?
Dass immer irgendetwas passiert, das ich überhaupt nicht erwarte. Grundsätzlich gehe ich meistens auch ohne spezielle Erwartungen an Konzerte, aber genau das macht es dann umso spannender. An meinen eigenen Konzerten bin ich immer etwas angespannter, da es mein eigenes Projekt ist. Es ist wirklich schon vieles vorgekommen, ob spontane Tanzeinlagen oder dass jemand auf die Bühne kommt und mit mir mitsingt. Einmal kam es sogar vor, dass ich das Mikrofon ins Publikum gab und diese Person mir dann beinah die Show gestohlen hat. Das war ein herzerwärmender Moment.
Wie erleben Sie die Weihnachtszeit, was bedeutet sie für Sie?
Weihnachten ist für mich das magische Dreieck aus Familie, Essen und Musik. Wenn ich Weihnachten bei uns zu Hause beschreiben müsste, würde ich auf jeden Fall sagen, dass Lieder «grölen», leckeres Essen und Tombola spielen unser Fest ausmachen. Es wird häufig laut, Emotionen zeigen sich, aber am Ende wissen wir trotzdem alle, dass wir uns lieb haben.
Was bedeutet das Singen für Sie?
Singen ist für mich eine Verarbeitung von Emotionen und Erlebnissen. Gleichzeitig ist es aber auch eine Motivationsquelle, um Neues zu erleben. Es ist das Erlebnis im Ganzen, das es für mich so besonders macht. Ich schätze diese gemeinsam verbrachten Momente extrem und sie geben mir Kraft.
Sie haben bereits eigene Songs geschrieben. Wie beschreiben Sie Ihre Musik?
Bisher sind zwei Songs von mir rausgekommen, zum einen «Grazie» und zum anderen «Stelle nel buio». Wir sind aktuell dran, neue Songs zu produzieren. Alle meine eigenen Songs sind bisher in italienischer Sprache, da ich mich einfach am wohlsten fühle, in dieser Sprache zu singen. Ein Teil unserer Konzerte besteht auch noch aus Covers von italienischen Klassikern. Auf Deutsch oder Englisch zu singen ist für mich nicht ausgeschlossen. Ich finde, da kommt es immer auch ein bisschen auf den jeweiligen Anlass an.
Was sind Ihre Vorsätze für das kommende Jahr?
Dass unsere Musik in der Schweiz mehr wächst. Für mich zeigt mein musikalischer Weg in die italienische Richtung. Das funktioniert ganz gut in der Schweiz. Denn neben dem Fakt, dass Italienisch eine Landessprache ist und viele Italienisch sprechende Menschen hier wohnen, gibt es auch eine ganze Menge, denen das Italienische einfach gefällt. Wir haben bereits einige Projekte in Italien geplant für das kommende Jahr. Darauf freue ich mich sehr und bin gespannt, wie wir das vorantreiben können.
Sie sind also dran, neue Songs herauszubringen. Gibt es morgen eine Premiere?
Eventuell. Da darf sich das Publikum überraschen lassen. Was ich aber sagen kann, ist, dass der eine oder andere Gast auftreten wird, den ich in der Musikszene in Berlin kennengelernt habe und die mich sehr unterstützt haben.
Wie sehen die Proben aus?
Vor Konzerten proben wir immer im Studio und auf der Bühne. Es ist also eine Mischung von verschiedenen Settings. Momentan gehen die Proben aber sehr schnell, da die Euphorie aktuell im gesamten Team sehr stark ist.
Was ist das für eine Euphorie, die Sie hier ansprechen?
Wie mit fast allem ist es doch so, dass am Anfang zuerst ziemlich viel von Selbstzweifel überschattet wird, man ist noch jung, muss sich teilweise Sprüche anhören und nimmt sich alles sehr zu Herzen. Irgendwann verliert dies aber an Wichtigkeit und man merkt, dass es viel mehr Menschen gibt, die einen unterstützen. Und mit jedem Konzert und Projekt steigt die Motivation merklich. Ich denke, meine extrovertierte Art kommt mir hierbei sehr gelegen. Ich bin sehr energetisch und wenn ich etwas mache, dann richtig.
Was möchten Sie den Menschen mit Ihrer Musik vermitteln?
Mein Nachname verrät es schon ein wenig. «Di Felice» bedeutet nämlich «von Fröhlich» und genau das ist unser Konzept. Ich möchte den Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Gerade bei Konzerten, wenn die verschiedensten Menschen zuhören, ist es mein Ziel, eine Fröhlichkeit bei ihnen auszulösen. Egal, ob alt oder jung, egal, welchen Beruf man hat oder welche Sorgen einen gerade beschäftigen, es soll allen zumindest für ein paar Stunden gut gehen.
Was ist Ihre Lieblingserinnerung an Ihren musikalischen Werdegang?
Das war ganz klar dann, als ich meiner Nonna zum ersten Mal meinen Song «Grazie» vorgesungen habe. Als sie dieses Dankeslied hörte, kullerten ihr Tränen aus den Augen. Für mich war das ein sehr emotionaler und schöner Moment. Sie hat immer an mich geglaubt.
Zur Person
mm. Luca Di Felice ist 21 Jahre alt und wohnt in Hölstein. Er ist halb Italiener und halb Walliser. Während in seiner Freizeit sich vieles um Musik und Content Creation auf Social Media dreht, findet er seinen Ausgleich als Gruppenleiter in einer Kindertagesstätte.