Unser Politsystem ist nach wie vor einigermassen demokratisch, aber der Freiheitsabbau schreitet kontinuierlich voran, getrieben von unseren eigenen Rätinnen und Räten in der Politik. Denn alle wollen nur eines: Möglichst viel Geld von Bund, Kanton und Gemeinden für ihre ...
Unser Politsystem ist nach wie vor einigermassen demokratisch, aber der Freiheitsabbau schreitet kontinuierlich voran, getrieben von unseren eigenen Rätinnen und Räten in der Politik. Denn alle wollen nur eines: Möglichst viel Geld von Bund, Kanton und Gemeinden für ihre Wünsche «abschöpfen», zunehmend für fragwürdige Projekte.
Ein Leserbriefschreiber ärgerte sich, dass die entstandene Gegnerschaft zum «Naturpark» ja bloss eine «selbsternannte Gruppe» sei. Die mit der Politik verbandelten NGOs wie die Vereine Erlebnisraum Tafeljura und Baselland Tourismus bejubelt er hingegen. Da haben wir im oberen Baselbiet Gott sei Dank noch die DNA, dass man sich zusammenschliesst und gegen Unsinniges wehrt. Liebe Ständerätin und liebe Nationalrätinnen und -räte, die alte und sich totlaufende Parkverordnung von 2006 hättet ihr längst stoppen müssen. Die Parks schimpfen sich alle «von nationaler Bedeutung», aber der einzige, der das tatsächlich auch ist, ist der «Nationalpark»!
Daneben schafften es 19 weitere regionale Organisationen, sich das Manna ab Bund, Kanton und Gemeinden zu ergattern, mit null Mehrwert für die Bevölkerung. Auf der Landkarte sieht man, dass mittlerweile beinahe die ganze Schweiz zu einem solchen «Park» geworden ist, und nun sollen wir uns das auch noch auferlegen? Wenn alle das Gleiche tun, ist der Effekt verpufft und das Vorhaben wertlos.
Man nennt ihn «Naturpark», aber mit dem Tourismus im Boot ist das Wort sehr zynisch. Denn der wahren Natur, dem Wald und der Fauna geht es immer dort am besten, wo es keine Menschen hat. Dorf- und Hoflädeli, üppiges Wanderweg- und Strassennetz durch Wald und Feld, viele Attraktivitäten in frei zugänglicher Natur haben wir doch im Baselbiet schon jetzt in Hülle und Fülle. Kommt doch einfach vorbei, geniesst es und erholt euch. Dazu brauchen wir doch nicht eine neue flächendeckende «Pseudo-Behörde» und keine zusätzliche Belastung der Bundes-, Kantons- und Gemeindefinanzen. Hoffentlich haben wir noch ein paar normal tickende Gemeinden, die den Naturpark ablehnen.
Jakob Speiser, Gelterkinden