Vakanz im Gemeinderat löst Unbehagen aus
Während mit einer Ausnahme alle kommunalen Chargen besetzt sind, sucht Hemmiken dringend ein Mitglied für den Gemeinderat. Findet sich niemand, müsste von Gesetzes wegen der Kanton eingreifen. Dies wurde der Bevölkerung an ...
Vakanz im Gemeinderat löst Unbehagen aus
Während mit einer Ausnahme alle kommunalen Chargen besetzt sind, sucht Hemmiken dringend ein Mitglied für den Gemeinderat. Findet sich niemand, müsste von Gesetzes wegen der Kanton eingreifen. Dies wurde der Bevölkerung an der «Gmäini» mahnend berichtet.
Otto Graf
«Wenn wir nichts machen, dann machen das andere», mahnte Gemeindepräsident Alfred Sutter unter «Verschiedenes» an der wie üblich gut besuchten Hemmiker Rechnungs-«Gmäini» in der Mehrzweckhalle. Mit diesen Worten sprach er die sich abzeichnende Vakanz in der dreiköpfigen Exekutive an. Denn am 30. Juni hat Adrian Meier nach 20 Amtsjahren seinen kommunalpolitischen «Letzten». Wenn sich niemand meldet, müsste der Kanton eine Sachwalterin oder einen Sachwalter einsetzen, damit der Gemeinderat handlungsfähig bleibt, gab der Präsident, der zum 57. Mal eine Gemeindeversammlung leitete, zu bedenken. Dieses Szenario wünsche sich niemand. Er hoffe und erwarte, dass sich bald jemand bereit erklärt, um die Geschicke der Gemeinde an vorderster Front mitgestalten zu können.
Auch Manuela Alispach, die ihr Gemeinderatsamt in der kommenden Legislaturperiode weiter ausüben wird, appellierte an die knapp zwei Dutzend Anwesenden. Sie erinnerte daran, dass die beiden im Amt Verbleibenden wesentlich stärker belastet würden als bei Vollbesetzung. Die Mitarbeit in der Behörde, hob Alispach hervor, sei eine Bereicherung. Adrian Meier pflichtete den Aussagen seiner Amtskollegin bei und stellte fest: «Man sieht und spürt, was man gemacht hat.» Er scheide mit guten Erinnerungen aus dem Amt, bedaure jedoch, bis jetzt niemanden als Nachfolgerin oder Nachfolger für diesen interessanten Job willkommen heissen zu können. Beim Kanton, liess der Präsident gegenüber der «Volksstimme» verlauten, eile es nicht. Man wolle vorerst den nächsten Wahltermin am 22. September abwarten.
Zuvor hiess die Versammlung alle Sachgeschäfte einstimmig gut. Eine Punktlandung gelang mit der Jahresrechnung. Denn der budgetierte Aufwandüberschuss von 168 146 Franken wurde nur um 1324.32 Franken oder 0,79 Prozent verpasst. Die Spezialfinanzierung der Wasserversorgung wies einen erfreulichen Überschuss von fast 19 000 Franken auf, der das Eigenkapital dieser Kasse fast verdoppelte. Die Rechnung der Abwasserbeseitigung zeigte einen geringen Verlust, was bei einem Kapitalpolster von 130 000 Franken verschmerzbar ist. In der Abfallbeseitigung reduzierte der Verlust von 2800 Franken das Kapital auf 34 000 Franken.
Strassenareal veräussert
Unbestritten war auch der Verkauf des hintersten Teils des Büelwegs an eine private Eigentümerschaft. Letztere verfügt bereits über eine Baubewilligung und möchte ihr Areal für die Zufahrt privat erschliessen. Der Kaufvertrag kann jedoch erst verurkundet werden, wenn die Regierung die Umzonung des Strassenareals von der Zone für öffentliche Werke und Anlagen in die Bauzone abgesegnet hat.
Ein erfreuliches Bild vermittelte die Abrechnung für das Umgestalten der Umgebung des Schulhauses. Die Projektsumme von 250 000 Franken wurde zwar um fast 60 000 Franken überschritten, weil mehr gemacht wurde, als ursprünglich geplant war und zusätzliche Entsorgungskosten anfielen. Doch der höhere Restbetrag aus dem vorgängigen Schulhausumbau, namhafte Spenden einer Erbengemeinschaft und des Spielplatzvereins sowie ein Beitrag aus dem Swisslos Lotteriefonds hatten zur Folge, dass vom bewilligten Nettokredit von 75 000 Franken nur 38 300 Franken beansprucht werden mussten. Was aus dem Areal geworden ist, löste in der Versammlung ein dickes Lob aus. «Das ist mega schön, was ihr hier gemacht habt», würdigte eine Stimmberechtigte die Arbeit und die Aufwertung des Dorfbilds.
Ferner segnete die Versammlung die Abrechnung der Erschliessungskosten des Rebenwegs ab. Auch hier wurde der bewilligte Kredit von 535 000 Franken deutlich unterschritten. Schliesslich wurden die bisherigen Mitglieder der Rechnungs- und Geschäftsprüfungskommission, Andreas Mullis, Melanie Roussis und Bernhard Thommen, in ihrem Amt bestätigt.
Unter «Verschiedenes» verabschiedete Alfred Sutter den zurücktretenden Gemeinderat Adrian Meier und würdigte dessen Verdienste zugunsten der Öffentlichkeit. Als Dank und Anerkennung erhielt Meier eine Gemeindefahne, die beim anschliessenden Apéro im Freien gleich gehisst wurde – zur Feier des Geehrten.