Invasive Art breitet sich aus – Bekämpfung ist schwierig
kämpft gegen die invasive Ameisenart Tapinoma nigerrimum, die aus dem Mittelmeerraum eingeschleppt wurde. Die Ameisen verdrängen heimische Arten und verursachen Gebäudeschäden.
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Invasive Art breitet sich aus – Bekämpfung ist schwierig
kämpft gegen die invasive Ameisenart Tapinoma nigerrimum, die aus dem Mittelmeerraum eingeschleppt wurde. Die Ameisen verdrängen heimische Arten und verursachen Gebäudeschäden.
vs. Böckten steht vor einer ungewöhnlichen Herausforderung: Eine invasive Ameisenart, Tapinoma nigerrimum, breitet sich entlang der oberen Limbergstrasse und im Quartier «Ob den Reben» aus. Wie die Gemeindeverwaltung in einer Mitteilung bekannt gibt, stammt die Art aus dem Mittelmeerraum und wurde vermutlich zusammen mit importierten Pflanzen eingeschleppt. Die Ameisen bevorzugen trocken-warme, steinige Standorte und dringen in Gebäude ein, wo sie Schäden verursachen können. Zudem verdrängen sie einheimische Arten, was sie zu einem ökologischen Problem macht.
Laut dem Amt für Umweltschutz und Energie des Kantons Baselland handelt es sich um ein neues Phänomen in der Region. Ein ähnlicher Fall ist bisher erst in Muttenz aufgetreten. Der Kanton übernimmt zwar keine Kosten für die Bekämpfung auf Privatgrundstücken, unterstützt jedoch mit Monitoring und Koordination. Ein Experte, der die Untersuchung in Böckten leitete, hält laut der Mitteilung eine Tilgung des aktuellen Bestands noch für möglich – sofern schnell gehandelt wird.
Feuchte Böden
Als erste Gegenmassnahme empfiehlt die Behörde, die Erdbereiche an den Rändern der Limbergstrasse feucht zu halten: Die Ameisen meiden feuchte Böden. Die Umsetzung könnte durch die Feuerwehr oder den Werkhof erfolgen. Langfristig sind jedoch aufwendigere Lösungen nötig. Eine vorliegende Offerte für eine dreijährige Bekämpfung auf grosser Fläche in Muttenz belief sich laut Kanton auf über 750 000 Franken – ein Betrag, der für eine kleine Gemeinde kaum tragbar ist.
«Telebasel» zeigte in einem Bericht vom Mittwoch die Auswirkungen der «Superkolonien» auf Böckter Haushalte. Unter den Betroffenen ist auch die Künstlerin und Bühnenbildnerin Lilot Hegi, Ehefrau des bekannten Schauspielers Charles Brauer. Sie schilderte, wie die Ameisen Mauern unterhöhlen und Gartenarbeiten unmöglich machen. «Es ist ein ständiger Kampf – ich habe Albträume», so Hegi.
Langfristige Strategien gesucht
Der Kanton setzt auf Wissensaustausch zwischen Gemeinden und prüft Methoden wie Heisswasserbehandlung oder punktuellen Insektizideinsatz. Simon Amiet, wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Kanton, betont, dass invasive Ameisen «Neuland» seien und Erfahrungen erst gesammelt werden müssten.
In Böckten befasst sich Michael Armbruster, unter anderem Neobiota-Kontaktperson der Gemeinde, mit der Plage. Wie im Bericht von «Telebasel» zu sehen war, spürt er zusammen mit einer externen Firma die vielen Tapinoma-Nester auf und spült diese mit brühend heissem Wasser aus. Wie effektiv diese Methode ist, bleibt abzuwarten. Die Ameisenart ist in anderen Landesteilen bereits aufgetreten – so in Baden (2022) und in Winterthur (2023).